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Kreisliga-Partie in NRWZuschauer würgt 19-jährigen Schiedsrichter mehrere Sekunden – Täter flüchtig

Lesezeit 2 Minuten
Schiedsrichter stehen vor einem Fußballspiel auf dem Platz. (Symbolbild) In Dortmund ist ein erst 19-jähriger Linienrichter Opfer einer Gewalttat geworden.

Schiedsrichter stehen vor einem Fußballspiel auf dem Platz. (Symbolbild) In Dortmund ist ein erst 19-jähriger Linienrichter Opfer einer Gewalttat geworden.

Nach der Würge-Attacke wurde das Spiel abgebrochen, der Täter lief davon. Nun ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

Ein 19 Jahre alter Linienrichter ist in Dortmund bei einem Amateurfußballspiel von einem Zuschauer gewürgt worden. Die gewalttätige Attacke bei einem Spiel der Kreisliga A habe mehrere Sekunden gedauert, teilte die Polizei am Montag mit.

Der mutmaßliche Täter sei nach aktuellem Ermittlungsstand dem Gastverein, der kurz zuvor einen späten Ausgleichstreffer erzielt habe, zuzuordnen und flüchtig. Es liege aber eine gute Beschreibung vor. Die Polizei Dortmund sucht nun nach Zeugen. Dem Gesuchten droht eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.

Gewalt gegen Schiedsrichter: Zuschauer würgt Linienrichter

Mehrere Zuschauer der Gäste hatten am Sonntagnachmittag nach Polizeiangaben den Platz in Richtung des 19-jährigen Linienrichters  gestürmt. Nach der Würge-Attacke wurde das Spiel abgebrochen.

Beim Gang in die Kabine sei es laut Polizei noch zu einer massiven Beleidigung durch einen weiteren Zuschauer des Gastvereins gekommen sein. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein. Angaben zum Gesundheitsstatus des Linienrichters machte die Polizei nicht.

Die zunehmende Gewalt im Amateurfußball, insbesondere gegen Unparteiische, ist bereits seit längerer Zeit Thema. Im vergangenen Jahr streikten die Schiedsrichter in den Kölner Kreisligen sogar, um auf die Probleme mit Beleidigungen, Pöbeleien und Gewalt auf dem Fußballplatz aufmerksam zu machen. Die Referees beklagen vor allem mangelnden Respekt und fehlende Wertschätzung – Sie fordern die Unterstützung der Verbände.

Die Probleme mit Gewaltübergriffen sind auch einer von mehreren Gründen, warum Köln – wie viele andere Städte und Kommunen – unter einem nicht unerheblichen Schiedsrichter-Rückgang leidet. Seit Corona hätten sich die Zustände noch einmal verschlechtert. 911 Abbrüche gab es bundesweit laut dem DFB-Lagebild Amateurfußball in der Saison 2021/22. (pst mit dpa)

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