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Unfall beim BergsteigenBiathlon-Star Laura Dahlmeier schwer verunglückt – Suche vorerst eingestellt

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Laura Dahlmeier bei der Biathlon-WM 2019. Dahlmeiers Zustand ist nach einem Steinschlag ungewiss. (Archivbild)

Laura Dahlmeier bei der Biathlon-WM 2019. Dahlmeiers Zustand ist nach einem Steinschlag ungewiss. (Archivbild)

Die 31-Jährige sei mindestens schwer verletzt. Weil das gefährliche Gelände in der Dunkelheit nicht erklommen werden kann, wird erst am Mittwoch weitergesucht. 

Große Sorge um Laura Dahlmeier: Die ehemalige Biathletin ist am Montag (28. Juli) bei einem Bergunfall in Pakistan verunglückt. Wie ihr Management dem ZDF mitteilte, wurde die 31-Jährige dabei mindestens schwer verletzt. Die zweimalige Olympiasiegerin sei von Steinschlag getroffen worden.

Wegen Problemen bei den Bergungsarbeiten habe bislang noch niemand zu ihr vordringen können. Auch am Folgetag des Unglücks waren Rettungskräfte die Hände gebunden, weil die große Steinschlaggefahr in dem Gebiet anhält. Einzig ein Hubschrauber habe die schwer zugänglich Unglücksstelle überflogen – dabei waren bei der einst besten Biathletin der Welt keine Lebenszeichen zu erkennen.

Am Abend wurde die Suche nach Dahlmeier nach Angaben eines pakistanischen Behördensprechers vorerst eingestellt. Grund sei die hereingebrochene Dunkelheit, wie ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort der Deutschen Presse-Agentur am Abend (Ortszeit) miteilte. Die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen.

Zustand von Laura Dahlmeier nach Unfall in Pakistan nicht abschließend geklärt

Das Management teilte laut ZDF mit, dass Dahlmeier mit einer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs gewesen sei, als sie von Steinschlag erfasst wurde. Der Unfall habe sich gegen Mittag (Ortszeit) auf rund 5.700 Metern am Laila Peak ereignet. Die Seilpartnerin habe sofort einen Notruf abgesetzt, der Rettungseinsatz sei umgehend eingeleitet worden.

„Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Morgen des 29. Juli erreichen“, heißt es von Dahlmeiers Management. Ein internationales Bergrettungsteam koordiniere derzeit die Bergung. Dabei würden erfahrene internationale Bergsteiger unterstützen, die sich in der Region befinden.

Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Dahlmeiers Seilpartnerin sei inzwischen mit anderen Bergsteigern auf dem Abstieg.

Laura Dahlmeier ist in Pakistan verunglückt. Die Rettung gestaltet sich schwierig. (Archivbild)

Laura Dahlmeier ist in Pakistan verunglückt. Die Rettung gestaltet sich schwierig. (Archivbild)

Weitere Informationen zum Unfall würden bereitgestellt werden, sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen, heißt es in der Mitteilung. Aus Rücksicht auf die Familie und nahestehende Personen bat das Management die Öffentlichkeit, von Fragen abzusehen und die Privatsphäre der Angehörigen in dieser belastenden Situation zu wahren.

Laura Dahlmeier ist staatliche geprüfte Berg- und Skiführerin

Die gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin Laura Dahlmeier ist eine der erfolgreichsten deutschen Biathletinnen der Weltcup-Geschichte. Ihr Debüt gab sie am 1. März 2013 in Oslo, den ersten WM-Titel gewann sie 2015 mit der deutschen Staffel im finnischen Kontiolahti, sechs weitere Goldmedaillen sollten folgen. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang sicherte sie sich im Sprint und der Verfolgung Gold, dazu gewann sie im Einzel Bronze. Insgesamt gewann Dahlmeier 20 Weltcup-Rennen, bevor sie 2019 im Alter von 25 Jahren ihre Karriere beendete.

Am 17. Mai 2019 erklärte sie im Alter von nur 25 Jahren für viele überraschend früh das Ende ihrer Laufbahn im Biathlon. Seit ihrem Karriereende ist Dahlmeier als Bergläuferin und Bergsteigerin aktiv. Erst im vergangenen November hatte sie den Himalaya-Gipfel Ama Dablam in Nepal bestiegen und dabei einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.

Die Ex-Biathletin war den Angaben zufolge auf ihrer jetzigen Reise seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel. Auf Instagram hatte sie noch am 28. Juni Berg-Bilder gepostet – und die Ankündigung: „Training and preparing for the next big expedition goal.“ (Trainieren und Vorbereiten für das nächste große Expeditionsziel)

Die Sportlerin ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin. Zuletzt arbeitete die ehemalige Athletin als ZDF-Expertin.(pst/dpa)