„Nicht, was ich hören möchte“Zverev ärgert sich über erste PK-Frage nach Fünfsatz-Sieg

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Alexander Zverev hatte bei den Australian Open in Melbourne in Runde zwei lange zu kämpfen.

Alexander Zverev hatte bei den Australian Open in Melbourne in Runde zwei lange zu kämpfen.

Der deutsche Profi spielt Tennis in Melbourne. Doch ein anstehender Prozess in Berlin ist auch in Australien Thema.

Der Ende Mai in Berlin anstehende Prozess wegen vermeintlicher Körperverletzung beschäftigt Alexander Zverev auch bei den Australian Open in Melbourne. Am Dienstag wurden in den Pressekonferenzen mehrere Tennisprofis gefragt, ob es angemessen sei, dass Zverev angesichts des laufenden Verfahrens weiter Mitglied im Player Council der Herren-Organisation ATP bleibe.

Auch Zverev selbst wurde danach im Anschluss an seinen Erstrunden-Sieg gegen Dominik Koepfer angesprochen. „Warum sollte es das nicht sein?“, antwortete Zverev auf die entsprechende Frage eines australischen Journalisten. Er habe keine Zweifel daran, dass seine Kollegen weiter hinter seinem Posten im Spielerkomitee stehen würden. „Ich habe keinen Grund, das nicht zu glauben“, sagte Zverev. „Zu mir hat niemand etwas gesagt.“

Alexander Zverev: „Das ist nicht die erste Frage, die ich hören möchte“

Ansonsten wurden dem deutschen Tennis-Profi nach seinem Match keine weiteren Fragen zu seinem auf Englisch gestellt. Die angesprochenen Profis wie der Brite Cameron Norrie oder der Bulgare Grigor Dimitrow antworteten ausweichend auf das Thema, weil sie zu wenig Informationen hätten.

Auch nach Zverevs Begegnung in Runde zwei formulierte ein Journalist gleich die erste Frage in Richtung des anstehenden Prozesses. Ob der Spieler seine Anwesenheit plane, wollte der Medienvertreter wissen, was Zverev störte. „Ich habe gerade vier Stunden und 40 Minuten gespielt. Das ist nicht die erste Frage, die ich hören möchte, ehrlich gesagt“, so der Olympiasieger.

Alexander Zverev kann Blamage nur mit Mühe abwenden

Zverev hatte zuvor auf dem Court eine Blamage nur mit größter Mühe und dank starker Nerven abwenden können. Der Hamburger überstand gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein in der zweiten Runde einen Fünfsatz-Thriller und siegte erst nach über vier Stunden Spielzeit mit 7:5, 3:6, 6:4, 7:6 (7:5), 7:6 (10:7).

Auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel muss sich der Hamburger aber deutlich steigern, am Donnerstag wackelte er bedenklich. „Um ehrlich zu sein, er hätte den Sieg heute mehr verdient gehabt, aber so ist Tennis manchmal“, sagte Zverev im On-Court-Interview: „Ich dachte, es gibt heute um 23 Uhr einen Heimflug für mich."

Dem 26 Jahre alten Zverev wird zur Last gelegt, im Mai 2020 in Berlin im Rahmen eines Streits eine Frau körperlich misshandelt zu haben. Die mutmaßlich Geschädigte tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für Zverev die Unschuldsvermutung.

Das Amtsgericht Tiergarten hatte am Montag bekannt gegeben, dass der Prozess am 31. Mai beginnen soll. Zunächst sind acht Verhandlungstage bis zum 19. Juli geplant. Zverev selbst muss nicht anwesend sein. (oke, mit dpa)

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