Peking – Nach ihrem historischen fünften Olympia-Gold im Rodel-Doppelsitzer haben die Goldmedaillengewinner Tobias Wendl und Tobias Arlt deutliche Worte gegenüber IOC-Präsident Thomas Bach gefunden. 

„Über die Glückwünsche habe ich mich nicht gefreut“, sagte ein genervter Wendl im Interview mit der ARD.

Olympiasieger Wendl übt scharfe Kritik am Verhalten von Thomas Bach

Der 34-Jährige hatte nach seine Erfolg mit Rodel-Partner Arlt widerwillig für ein Siegerfoto mit Bach und den beiden Silbermedaillengewinnern Sascha Benecken und Toni Eggert posiert.

„Er hat sich dazugestellt, ein Foto gemacht und dann war er wieder weg. Das war einfach nur eine Show, Eine komische Situation nach den ganzen Vorfällen“, erklärte Wendl.

Der 34-Jährige verweigerte nach dem Gruppenfoto auch eine Umarmung des 68 Jahre alten Bachs, der als Präsident des IOC für die Austragung der Winterspiele in Peking viel Kritik einstecken musste. 

Tobias Arlt muss bei Rodel-Weltcup in Peking in Quarantäne-Hotel

Wendl und Arlt erlebten die strengen Regeln der Organisatoren aus erster Hand, Arlt wurde nach einem falsch positiven Corona-Test bei einem vorolympischen Event im November von den Offiziellen in Rennanzug abgeführt und in ein Quarantäne-Hotel mit Kakerlaken gebracht.

Im Vorfeld fanden die beiden Olympia-Sieger keine positiven Worte für das IOC und die chinesischen Organisatoren. Arlt sagte dazu: „Diese Erfahrungen haben dazu beigetragen, dass die Situation insgesamt verbessert worden ist. Das Quarantäne-Hotel ist nun besser, aber schlimmer als unsere Erfahrungen kann es nicht mehr werden.“

Am Ende überwiegt dennoch die Freude über das fünfte Olympia-Gold. „Wir können das gar nicht richtig glauben. Die fünfte Goldmedaille, das ist einfach nur geil“, sagte ein überglücklicher Wendl im Zielbereich. Gemeinsam mit Arlt gewann er seit 2014 alle drei Entscheidungen im olympischen Doppelsitzer, zudem noch die Teamstaffel.

Arlt und Wendl zählen mit ihren Erfolgen zu den erfolgreichsten Rennrodlern aller Zeiten. (shh)