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„Gegen die Wand geschleudert“Seilpartnerin von Laura Dahlmeier schildert die Momente des Unglücks

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Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt.

Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt.

Laura Dahlmeiers Seilpartnerin hat erstmals über den tödlichen Unfall und die dramatischen Momente am Berg in Pakistan gesprochen.

Drei Tage nach dem Tod der ehemaligen Biathletin Laura Dahlmeier hat sich ihre Seilpartnerin Marina Krauss erstmals öffentlich zu dem Unglück geäußert. Sie war mit der Olympiasiegerin in den Bergen Pakistans unterwegs, als es am Laila Peak im Karakorum-Gebirge zu dem tödlichen Unfall kam.

Laura Dahlmeier von „riesengroßem Stein“ getroffen

In einer Medienrunde in Skardu, die vom Bayerischen Rundfunk dokumentiert wurde, schilderte Krauss die Ereignisse: „Wir waren an der dritten Abseilstelle und haben uns abgeseilt, ich war schon an der nächsten Abseilstelle, Laura ist nachgekommen. Dann ging der Steinschlag los“.

Sie habe beobachtet, wie Laura Dahlmeier von einem „riesengroßen Stein“ getroffen und „gegen die Wand geschleudert“ wurde. Danach habe sich die 31-Jährige nicht mehr bewegt.

Marina Krauss sitzt bei einer Medienrunde.

Marina Krauss hat drei Tage nach dem Unfall erstmals öffentlich über den Tod von Laura Dahlmeier gesprochen.

„Für mich war es nicht möglich, sicher zu ihr hinzukommen. Sie hat keinerlei Anzeichen von sich gegeben, ich habe nach ihr gerufen“, beschrieb Krauss die Situation. Ihre einzige Möglichkeit sei gewesen, einen Helikopter zu rufen.

Der Hubschrauber erreichte die Unglücksstelle jedoch erst am folgenden Tag. Bei einem Überflug konnten keine Lebenszeichen festgestellt werden. Eine Bergung per Helikopter war nicht möglich.

Laut Krauss sei die Wettervorhersage gut gewesen. Dennoch sei das Duo kurz vor dem Gipfel umgedreht, da sich die Bedingungen verschlechtert und der Schnee weicher geworden sei. „Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen“, zeigte sich Krauss überzeugt.

Leichnam von Laura Dahlmeier bleibt vorerst am Berg

Der Leichnam von Laura Dahlmeier bleibt vorerst am Berg. Damit respektieren die Behörden den Wunsch der Sportlerin, dass bei einem solchen Unfall niemand sein Leben für eine Bergung riskieren solle.

Auch das Management der Sportlerin erklärte, dass aufgrund der Gefahren am Laila Peak in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) der Leichnam nicht geborgen werde. „Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen“. (red)