Den Nerv getroffenGroßer Andrang beim Swisttaler Kinder- und Jugendfestival

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Da klackerten die Kugeln in den Spraydosen: Der Graffiti-Workshop war sehr angesagt.

Swisttal-Heimerzheim – „Hier in Swisttal sind uns die Kinder und Jugendlichen wichtig, und die wollen nun mal Action“, freute sich Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU) über den großartigen Erfolg des Kinder- und Jugendfestivals „Jetzt wir!“ auf dem Schützengelände rund um den Gummiplatz in Heimerzheim. Einige hundert Kinder und Jugendliche nutzten die Gelegenheit, sich bei verschiedenen Mitmachaktionen und einem interessanten Live-Bühnenprogramm über all das zu informieren, was es für Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Swisttal gibt. Und das ist eine ganze Menge.

Graffiti- und Breakdance-Workshops kamen gut an

Stets umlagert war der Workshop mit dem Buschhovener Graffiti-Künstler Finn Clemens, der ein Dutzend zwei Meter große und einen halben Meter breite Bretter aufgestellt hatte, auf denen sich der Nachwuchs mit Spraydosen ausprobieren konnte. Mit glühender Begeisterung waren die Kinder dabei, kleine Kunstwerke zu schaffen, was sich aber als deutlich schwerer herausstellte als erwartet. Unentwegt klackerten die Kugeln in den Farbdosen, während sich die Eltern in gebührendem Abstand vor eventuellen „Fehlspritzungen“ in Sicherheit brachten.

Sehr beliebt war auch der Breakdance-Workshop mit dem Wormersdorfer Experten Artem Kapiza, bei dem sich so manches Mädchen und so mancher Junge fast einen Knoten in die Beine fabrizierte. Dabei erklärte Kapiza genau, wie man die einzelnen Bewegungen am besten ausführt. „Kompakt bleiben und den Schwerpunkt halten“ riet er seinen Eleven und zeigte ihnen die korrekten Moves.

Erst seit Januar dieses Jahres gibt es die Jugendrotkreuz-Gruppe Rheinbach-Swisttal, die von Max Cloth und Lukas Bößmann geleitet wird. Noch ist die Größe der Gruppe mit fünf Jungs und einem Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren überschaubar, doch das soll künftig anders werden. So hatte das Team auch die Reanimationsgruppe „Rescue-Ann“ gleich in zweifacher Ausfertigung mitgebracht. Auf dem Boden oder auf einer Trage liegend durften sich Interessierte einmal selbst daran probieren, einen Menschen wiederzubeleben. „Unsere Mitglieder werden dafür ausgebildet, Leben zu retten“, betonte Cloth die Bedeutung dieser Arbeit.

Löschgruppe Buschhoven mit Löschgruppenfahrzeug dabei

Da wollte auch die Feuerwehr nicht hintanstehen, die ihr imposantes Löschgruppenfahrzeug LF 20 der Löschgruppe Buschhoven mitgebracht hatte. Mithilfe der Jugendfeuerwehr aus Buschhoven durften die Kinder sogar selbst ein „Haus löschen“, wenn auch nur ein kleines Holzhäuschen mit Hilfe der Kübelspritze, wobei es auf das genaue Zielen ankam. Auch das Technische Hilfswerk war mit von der Partie, die Einheit aus Bornheim-Sechtem, die auch für Swisttal zuständig ist, präsentierte ihren vollgepackten Gerätekraftwagen.

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Ein kleines Holzhäuschen durften die Pänz mit der Kübelspritze löschen, die  Jugendfeuerwehr Buschhoven passte auf.

„Das ist unsere große Werkzeugkiste“, schmunzelte Jugendbetreuer Sven Söhnge und zählte auf, dass neben Beleuchtung auch Motorsägen und Pumpen und jede Menge mehr auf dem Fahrzeug verstaut ist. Die Bundespolizei verband die Präsentation ihrer Arbeit mit der Nachwuchsrekrutierung, wobei schon die Kleinsten mit Bundespolizei-Bobbycars ihre Runden drehen durften. Spaß machte es den Kindern auch, Fingerabdrücke zu nehmen und den Körperschutzanzug eines Bundespolizisten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. „Einsteigen und aufsteigen“ lautet der Slogan für die Einstellungsberatung, gibt es doch bei der Bundespolizei auch eine Fliegerstaffel.

Keine Nachwuchssorgen bei den Angelfreunden Swisttal

Von der Fliegerstaffel zum Fliegenfischen: Die Angelfreunde Swisttal haben mit ihren 70 Mitgliedern nur wenig Nachwuchssorgen, denn während der Pandemie hat sich die Zahl der Jugendlichen im Verein auf 17 vergrößert. „Schließlich ist unser Hobby spannend und entspannend zugleich“, erklärte der Vorsitzende Henric Schnübbe.

Auf dem Vereinsgelände an den Heimerzheimer Mühlenteichen nahe der Burg Kriegshoven mit vier unterschiedlich großen Teichen ist jede Menge Platz. Jedes Jahr setzen die Angelfreunde einen Zentner Fische verschiedener heimischer Arten aus, von Forellen über Karpfen und Schleien bis Barsch und Hecht.

Am Infostand des NABU gab es echte Hirschkäfer und Tagpfauenauge sowie Eier des grünfüßigen Teichhuhns zu sehen, Das Krea-Forum Morenhoven machte Werbung für sein Programm und ließ Papier bedrucken. Das Empowerment-Projekt für die Jugend in Swisttal „Swist@me“ der Hilfsorganisation Israaid stellte sich ebenfalls vor und ließ die Kinder und Jugendlichen T-Shirts gestalten. Die Bücherei St. Kunibert bewies dem Nachwuchs, dass Lesen noch immer schön ist. Die Mitarbeiterinnen der katholischen Kita Heimerzheim verschönerten die Kinder mit Glitzer-Tattoos und Schminkgesichtern. Es gab eine Taschengeldbörse, der Tennisclub Buschhoven ließ ein Netz spannen und mit weichen Bällen spielen.

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