Vor sechs Monaten hatte der Matratzenhändler Insolvenz angemeldet und einen Investor gesucht. Nun ist der letzte aussichtsreiche Kandidat abgesprungen.
Kölner HändlerMatratzen Direct AG stellt Betrieb zum Jahresende ein - 300 Mitarbeiter verlieren ihren Job

In Köln gibt es drei Filialen von MFO Matratzen, hier am Ehrenfeldgürtel. Spätestens zum Jahresende ist Schluss.
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Monatelang hatte der in finanzielle Schieflage geratene Kölner Matratzenhändler Matratzen Direct AG nach einem Investor gesucht. Nun ist auch der letzte Interessent abgesprungen, die Firma stellt ihren Geschäftsbetrieb zum Jahresende ein. Die rund 300 Mitarbeiter seien hierüber bereits informiert worden, teilt der zuständige Insolvenzverwalter Lambrecht aus Düsseldorf mit. Matratzen Direct betreibt unter dem Namen MFO 97 Läden in Deutschland. Allein in Köln gibt es drei MFO-Filialen: in Ehrenfeld, in Godorf und in Köln-Urbach. Auch in Bonn, Siegburg, Langenfeld und Bergisch Gladbach gibt es MFO-Matratzen-Geschäfte.
Sanieren und Weiterführen als Plan gescheitert
Matratzen Direct hatte Ende März beim Amtsgerichts Köln Insolvenz in Eigenverantwortung beantragt. Seitdem wurde der Geschäftsbetrieb fortgeführt, Insolvenzverwalter und Unternehmen rangen um eine Sanierungslösung. Ziel des Verfahrens sei es gewesen, das Unternehmen zunächst zu stabilisieren, zu sanieren und dann weiterzuführen, teilt der Insolvenzverwalter mit.
Im Zuge der Sanierungsbestrebungen wurde die Zahl der MFO-Filialen von 124 auf 97 Standorte reduziert. In den Fachmärkten verkauft die Firma neben Matratzen auch Lattenroste, Topper und Bettwaren. Mit diesem Schritt sei eine wirtschaftlich tragfähigere Basis geschaffen worden, heißt es.
Parallel dazu suchte die Firma nach einem Investor, mehr als 44 potenzielle Interessenten seien angesprochen worden. Mit mehreren von ihnen, insbesondere auch strategischen Investoren, wurden intensive Gespräche über eine Übernahme geführt. „Trotz dieser umfassenden Bemühungen hat sich der letzte verbliebene Interessent, mit dem aussichtsreiche Gespräche liefen, gegen einen Erwerb entschieden“, heißt es in einer Mitteilung. Bis zum Jahresende sollen die Matratzen abverkauft werden, die Filialen sowie der Online-Shop bleiben zunächst geöffnet. Spätestens am 31. Dezember ist dann Schluss.