LandgerichtLetzter Akt im Schickedanz-Milliardenstreit

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  • Ex-Oppenheim-Sprecher Krockow stimmte Vergleich 2017 nicht zu

Köln –  Von der ehemaligen Privatbank Sal. Oppenheim existiert inzwischen nicht einmal mehr der Name: Sie ist in die Deutsche Bank überführt worden. Doch vor den Gerichten geht die Aufarbeitung weiter. An diesem Dienstag wird das bereits 2012 eröffnete und dann lange verzögerte Zivilverfahren zwischen der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz und dem Ex-Top-Manager des Bankhauses Oppenheim, Matthias Graf von Krockow, fortgesetzt.

Schickedanz und 13 von einst 14 Beklagten hatten einen milliardenschweren Schadenersatzstreit bereits vor einem Jahr außergerichtlich beigelegt. Nur Graf von Krockow hatte sich einer entsprechenden Erledigungserklärung nicht angeschlossen. "Der Rechtsstreit wird ausschließlich noch in diesem Verhältnis weitergeführt", teilte das Gericht nun mit. Ein persönliches Erscheinen der Prozessbeteiligten sei nicht erforderlich. Für sie ist das Verfahren insofern von besonderer Bedeutung, weil es Folgen für die Anwalts- und Gerichtskosten hat, die angesichts des hohen Streitwerts und der Prozessdauer erheblich sein dürften. Richter Stefan Singbartl muss nun darüber entscheiden, ob auch der Rechtsstreit zwischen Schickedanz und von Krockow als erledigt betrachtet werden kann.

Schickedanz hatte rund 1,9 Milliarden Euro von den 14 Beklagten verlangt, darunter von ihrer früheren Hausbank Sal. Oppenheim und ihrem Ex-Vermögensberater Josef Esch. Diese hätten ihr Vermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und verschleudert. Mit dem Vergleich hatte sie Abstand genommen von diesen Behauptungen. Die Ex-Milliardärin hatte mit der Insolvenz von Arcandor - zuvor Karstadt-Quelle - große Teile ihres Vermögen verloren.

Madeleine Schickedanz

Madeleine Schickedanz

Graf Krockow war früher Sprecher der vier persönlich haftenden Gesellschafter von Sal. Oppenheim, das seit 2010 stark verkleinert zu Deutschen Bank gehört. Diese hatte im Herbst 2017 angekündigt, die Traditionsmarke aufzugeben und die verbliebenen Kunden auf andere Bereiche aufgeteilt. (mit dpa)

Matthias Graf von Krockow

Matthias Graf von Krockow

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