Mindestens eine FrauGiffey will Frauenquote für Vorstände großer Unternehmen

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Familienministerin Franziska Giffey (SPD)

Familienministerin Franziska Giffey (SPD)

Berlin – Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will für Vorstände großer Unternehmen eine Quote von mindestens einer Frau einführen.

Die Regelung solle für Börsenunternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern und mindestens vier Vorstandsmitgliedern gelten, sagte Giffey dem SWR. „Wir halten das für absolut zeitgemäß”, sagte Giffey.

Ein entsprechender Gesetzentwurf liege im Kanzleramt. „Wir wollen es in diesem Jahr hinbekommen”, sagte Giffey. Eine Verständigung mit dem Koalitionspartner Union steht allerdings noch aus. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer (CDU), hatte bereits im vergangenen Jahr eine „Frauenquote per Gesetz” in einem Interview abgelehnt.

Firmen sollen sich selbst Zielgrößen setzen

Giffey erinnerte an die seit Anfang 2016 geltende Quote für Aufsichtsräte. Die etwa 100 größten börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen in Deutschland müssen mindestens 30 Prozent der Posten in ihren Kontrollgremien mit Frauen besetzen. Das Gesetz schreibt für zahlreiche weitere Firmen vor, sich selbst Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und in anderen Führungsgremien zu geben. Eine gesetzliche Quote für Vorstände gibt es bislang aber nicht.

70 Prozent der Unternehmen mit Vorständen hätten die Zielgröße null, kritisierte Giffey. „Das geht so nicht.” Unterstützung gebe es etwa bereits von den Gewerkschaften, die sagten, reine Männerclubs seien nicht zeitgemäß. In den Vorständen gebe es nur zu sieben Prozent Frauen. „Nur mit freiwilligen Bekenntnissen kommen wir nicht weiter.” (dpa)

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