Shuttle von BerlinTesla richtet kostenloses Angebot für alle Bürger ein

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ARCHIV - 15.09.2022, Brandenburg, Grünheide: Die Baustelle des Gebäudes der Batteriefabrik der Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg. (zu dpa: «Tesla soll Pläne für erweiterte Batteriefabrik ändern») Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Teslas Gigafactory in Berlin-Brandenburg ist im Aufbau. Sie soll mit einem Shuttle an Berlin angebunden werden.

Der E-Auto-Bauer bietet seinen Mitarbeitenden – und nicht nur diesen – einen besonderen Service an: Es wird einen Shuttle zur Gigafactory geben.

Teslas Standort in Brandenburg ist alles andere als unumstritten. Das Werk in Grünheide, zu dem sowohl eine Autofertigung als auch eine Batterie-Fabrik gehört, wird immer wieder von Umweltschützern kritisiert. Für seine Mitarbeitenden richtet der US-Konzern nun aber einen besonderen Service ein.

Das Werk, 30 Kilometer von Berlin entfernt, wird mit einem Zugshuttle an das öffentliche Bahnnetz angebunden, wie Tesla am Donnerstag (24. August) mitteilte. Der Shuttle solle ab 4. September zwischen dem Bahnhof Erkner bei Berlin und dem Werksgelände in Grünheide fahren. Die Taktung soll eng sein: Der Zug soll, so die Pläne, von Montag bis Freitag knapp 60 Mal am Tag auf der Strecke pendeln und damit allein zum Schichtwechsel mehr als 1500 Angestellte direkt auf das Werksgelände bringen.

Das Besondere: Der Zug ist nicht nur für Werksangehörige kostenlos, sondern kann von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. So soll der Autoverkehr rund um die Stadt Erkner entlastet werden. Das Brandenburger Landesamt für Bauen und Verkehr hatte den Shuttle im Februar genehmigt. Die Inbetriebnahme war bereits für das zweite Quartal vorgesehen, nun ist September daraus geworden.

Teslas Werk in Grünheide wird von Umweltschützern kritisiert

Die kostenlose Nutzung für alle dürfte in Deutschland einmalig sein. Vermutlich versucht der Konzern von Elon Musk auf diese Weise auch, sein ramponiertes Image aufzupolieren. Zum einen geht es Tesla natürlich darum, attraktiv für Fachkräfte zu sein. Die bisher einzige E-Auto-Fabrik von Tesla in Europa liegt in einem strukturschwachen Gebiet, der Konzern will qualifiziertes Personal gewinnen.

Zudem wurde der Konzern von Umweltschützern immer wieder kritisiert. Diese monierten die Abholzung des Waldes für das Werk, zudem befürchteten viele eine Absenkung des Grundwasserspiegels in der Region. Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs auf Konzernkosten dürfte nun auch Umweltschützern gefallen. 

Teslas Gigafactory produziert seit 2022

Tesla produziert seit März 2022 offiziell Elektroautos in Grünheide. Dort waren nach Angaben von Tesla zuletzt rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen teilte im März mit, dass inzwischen 5000 Autos in der Woche produziert würden – das sind hochgerechnet rund 250 000 im Jahr. Das Ziel der ersten Ausbaustufe von Tesla sind 500 000 Autos im Jahr. Bei einem weiteren Ausbau sollen es eine Million werden.

Allerdings wird auch auf übliche Schwankungen – etwa bedingt durch Urlaub – verwiesen. Das Portal „Business Insider“ berichtete am Mittwoch unter Berufung auf interne Dokumente, das interne Ziel seien lediglich 4350 Fahrzeuge. (cme/dpa)

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