Der Geschäftsführer von Kik hat mit sofortiger Wirkung das Unternehmen verlassen und sorgt für Aufsehen. Der Modediscounter glättet die Wogen.
Überraschender AbgangKölner Kik-Chef Patrick Zahn verlässt den Textildiscounter

Der Modediscounter Kik hat im November 2024 einen Laden auf der Hohe Straße eröffnet.
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Kik-Geschäftsführer Patrick Zahn verlässt überraschend den Textildiscounter mit Sitz in Bönen. Nach 18 Jahren scheide er auf eigenen Wunsch aus, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In der offiziellen Erklärung heißt es, dass die Entscheidung in enger Abstimmung mit dem Kik-Gesellschafter Tengelmann Twenty-One getroffen worden sei.
Zahn sagt, die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, „da mir das Unternehmen und die Menschen sehr am Herzen liegen“. Es sei nun aber die richtige Zeit, sich neuen Aufgaben und Herausforderungen zu widmen.

Patrick Zahn stand seit 2016 an der Spitze von Kik.
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Zahn war seit 2016 Vorsitzender der Kik-Geschäftsführung. Der in Südafrika geborene und heute in Köln lebende Betriebswirt begann seine Karriere nach dem Studium 2001 bei Aldi und wechselte 2006 zum Lebensmittel-Discounter Plus. Bei Kik startete er 2008, damals als Bereichsleiter International. Vier Jahre später wurde er Geschäftsführer für Vertrieb, Ausland und Expansion.
Umsätze liegen wohl über dem Vorjahr
Die „Lebensmittelzeitung“ zitiert jedoch aus einem internen Schreiben, das Zahn verschickt haben soll. Zahn schreibe darin von „extrem herausfordernden Zeiten“, in denen das Unternehmen „ein vertrauensvolles Zusammenwirken und ein Höchstmaß an Geschlossenheit in strategischen Fragen zwischen Geschäftsführung und Gesellschafter und dessen Beauftragten“ brauche. Weiter heißt es in dem Bericht, dass der Mutterkonzern unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung von Kik sei.
Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet Kik, dass die Umsätze über Vorjahresniveau liegen und man zuversichtlich auf ein erfolgreiches Herbst- und Wintergeschäft blicke, trotz eines herausfordernden Marktumfelds. „Die Kik-Geschäftsführung ist weiterhin voll handlungsfähig und das Unternehmen ist stabil“, heißt es.
Kik versucht seit einiger Zeit, seine Kundengruppe zu erweitern und modernisiert seine Läden. Es sind vor allem Familien mit Kindern, die beim Textildiscounter einkaufen, nun will Kik auch die Leute erreichen, denen das Angebot bislang nicht schick genug war. Dazu sollen die Standorte in Toplagen beitragen – so wie auf der Kölner Hohe Straße. „Unser Pop-up-Store-Konzept hat sich bewährt. Diese positive Resonanz nehmen wir als Signal, das Konzept fortzuführen und weitere Standorte zu prüfen“, heißt es von Kik. Der Pop-up-Store in Köln werde dennoch planmäßig zum Jahresende schließen. In Köln betreibt Kik 19 Läden.