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TierseucheBisher ist keine Hasenpest im Kreis Euskirchen nachgewiesen

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Auf dem Symbolbild sitzen zwei Feldhasen am Rand eines Getreidefeldes.

Feldhasen sind vielen Gefahren ausgesetzt. Auch die Tularämie bedroht sie.

Im Kreis Düren ist ein zweiter Fall von Tularämie nachgewiesen worden. Bisher scheint der Kreis Euskirchen verschont. 

Im April dieses Jahres ist im Kreis Düren – in der Nähe von Niederzier – bei einem Feldhasen Tularämie nachgewiesen worden. Jetzt ist eine zweiter Fall der auch Hasenpest genannten Krankheit aktenkundig. Das tote Tier ist bei Linnich gefunden worden. Im Kreis Euskirchen gibt es bisher keinen Nachweis der Infektionskrankheit, die für Hasen und Kaninchen meist tödlich verläuft.

Dass kein Fall nachgewiesen ist, heißt aber nicht unbedingt, dass es keinen gibt. Kreisveterinär Dr. Reinhard Klaas sagt: „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Erreger auch hier vorkommt.“ Aber bisher sei eben kein Feldhase darauf untersucht worden. Übrigens nicht nur in der bisher eher kurzen Amtszeit des Kreisveterinärs, der seinen Posten erst in diesem Frühjahr angetreten hat.

Tote Hasen sollten gemeldet werden

Klaas hat in die Akten geschaut: „Es hat noch nie eine Meldung gegeben.“ Die Hasenpest sei zwar meldepflichtig sagt er, aber sie werde von der Veterinärbehörde nicht aktiv bekämpft, anders als beispielsweise die Afrikanische Schweinepest.

Wer einen toten Hasen findet, der eindeutig nicht dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen ist, sollte das der Veterinärbehörde in der Kreisverwaltung melden. Und das Tier besser nicht anfassen, wie Klaas dringend rät. Auch Hunde sollte man nicht an totem Wild schnuppern lassen. Tatsächlich kann der Erreger der Tularämie auch den Menschen befallen.

Uns macht derzeit mehr die Myxomatose Sorgen.
Bruno Lantzerath, zweiter Vorsitzender der Kreisjägerschaft Euskirchen

Als typische Symptome werden Fieber, geschwollene Lymphknoten, Unwohlsein und Muskelschmerzen genannt. Dann ist der Arztbesuch dringend geboten, die Krankheit kann mit Antibiotika bekämpft werden. Den Jägern, die im Zweifelsfall am ehesten mit toten Hasen in Berührung kämen, brauche er das nicht zu sagen, die wüssten Bescheid und hielten die Hygienevorschriften ein, so der Veterinär.

Bruno Lantzerath, zweiter Vorsitzender der Kreisjägerschaft Euskirchen, sind bisher keine auffälligen Totfunde bekannt, „Uns macht derzeit mehr die Myxomatose Sorgen“, sagt er. Die Krankheit hat in der Vergangenheit ganze Kaninchenbestände dezimiert, mittlerweile befalle der Erreger auch Feldhasen.

Welche Auswirkungen die Krankheiten auf die Treibjagden im Herbst haben werden, lasse sich noch nicht sagen. In jedem Fall zählten die Jäger erst einmal die Hasen im Revier, um herauszufinden, ob der Bestand an Feldhasen gelitten habe und wie hoch der Zuwachs seit dem vergangenen Jahr sei. Erst dann entschieden die Revierinhaber, ob sie überhaupt eine Treibjagd veranstalteten und, wenn ja, in welcher Größenordnung.

Mittlerweile werde empfohlen, auf Treibjagden zu verzichten, wenn Myxomatose ausgebrochen sei. Denn einige Tiere würden resistent gegen den Erreger und könnten diese Eigenschaft vererben. Andererseits könne es sinnvoll sein, den Bestand auszudünnen, um damit zu verhindern, dass sich die Seuche weiter ausbreite.