31 Unternehmen wurden in der Alten Tuchfabrik in Euskirchen für Nachhaltigkeit, Innovation und Regionalität ausgezeichnet.
Harte Arbeit31 Unternehmen wurden mit dem Eifel Award ausgezeichnet

So sehen Eifel-Award-Gewinner aus: 31 Unternehmen wurden in der Feuerhalle in der Alten Tuchfabrik von der Zukunftsinitiative Eifel ausgezeichnet.
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„In der Eifel entstehen Ideen, Produkte und Lösungen, die weit über die Grenzen unserer Region hinaus Anerkennung finden“, sagte Landrat Markus Ramers bei der Verleihung des Eifel Awards in der Feuerhalle Euskirchen. Insgesamt 31 Unternehmen wurden dort geehrt – Betriebe, die von regionaler Wertschöpfung nicht nur sprechen, sondern sie vorleben: vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt.
Als Präsident der Zukunftsinitiative Eifel und Gastgeber der Veranstaltung erinnerte Ramers an den besonderen Charakter der Menschen in der Region. Als Beispiel zitierte er den Präfekten Thomassen, der bereits 1850 festhielt: „Die Eifler – stark, kräftig, gut gebaut, von gutem Fleisch und Blut – geben ihren Beruf nicht vor dem Alter von 70 Jahren auf.“
Ramers: „Was damals galt, hat bis heute Bestand. Wir sind eine Region, die anpackt, zusammensteht und etwas bewegen will. Diese Haltung verbindet Tradition und Innovation, Handwerk und Hightech, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.“
Eifeler Unternehmen zeichnen sich durch Zukunftsfähigkeit aus
Angesichts großer Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und demografischem Wandel sei es wichtiger denn je, die eigenen Potenziale zu erkennen und zu nutzen. „Regionale Wertschöpfung ist das Rückgrat unserer wirtschaftlichen Stärke“, betonte Ramers: „Sie steht für Verantwortung, für kurze Wege – und für den Mut, Dinge von Anfang bis Ende zu denken.“
Dass der Eifel Award mehr ist als eine Auszeichnung nach Zahlen, machte er ebenfalls deutlich: „Unsere Betriebe investieren, bilden aus, digitalisieren ihre Prozesse und beweisen, dass ländliche Regionen alles andere als rückständig sind. Ländlich heißt bei uns: zukunftsfähig.“

Machten hörbar, warum die Eifel auch musikalisch eine lebenswerte Region ist: die Band Wibbelstetz. Die Musiker um Sänger Günter Hochgürtel spielten unter anderem ihr Liebeslied an die Eifel.
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Unter den geehrten Unternehmen sind Vertreter fast aller Eifeler Teilregionen – von Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung über Handel und Gartenbau bis hin zu Bauwirtschaft und Rohstoffgewinnung. Beispiele sind der auf Kürbisse spezialisierte Krewelshof in Obergartzem, die Hundefutter-Spezialisten Pro Pet aus Kall sowie die Holzexperten der IBH Sägewerk GmbH aus Harperscheid.
Der Krewelshof setzt auf eine vollständig geschlossene und ökologische Wertschöpfungskette. „Unsere Events schaffen regionale Identität und fördern den nachhaltigen Tourismus“, so Krewelshof-Chef Theo Bieger: „Unverkaufte Kürbisse werden nicht entsorgt, sondern als Tierfutter, Dünger oder Saatgut weiterverwendet. Der Kürbis wird bei uns ganzheitlich gedacht – ökologisch, wirtschaftlich und sozial.“
Der Eifel Award wird seit 2009 verliehen
Auch Pro Pet setzt auf Regionalität – und auf Qualität im Superpremium-Segment für Hunde- und Katzenfutter. „Wir freuen uns sehr über den Preis, weil wir seit vielen Jahren Wert auf Regionalität legen“, sagte Geschäftsführer Markus Koller. Eine große Herausforderung bleibe der Fachkräftemangel. „Für ein so spezialisiertes Unternehmen wie unseres ist es schwer, Fachkräfte in die Eifel zu bekommen“, ergänzte Michael Koller.
Der Eifel Award gilt seit 2009 als eine Art regionaler „Oscar“ für besondere Leistungen von Betrieben und Initiativen. Lag der Fokus der vergangenen Jahre auf Themen wie Arbeitgeberattraktivität, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit, standen nun erstmals die Effekte regionaler Wertschöpfung im Mittelpunkt.
Verliehen wird die Auszeichnung von der Zukunftsinitiative Eifel, die sich für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region einsetzt. Durch den Abend führte Radio-Euskirchen-Moderator Norbert Jeub, mehr als 170 Gäste nahmen teil. Einen Eifel Award hätte sich auch Kirsten Hannewald für die Organisation und Ausrichtung der Preisverleihung verdient. Die Euskirchenerin ist Betreiberin und Start-up-Chefin der Eventlocation Feuerhalle.
Die Auswahl der Preisträger 2025 erfolgte nach einem transparenten Punktesystem. Kriterien waren unter anderem Innovationskraft sowie ein klarer Eifelbezug in allen Produktions- und Vertriebsschritten. Erstmals mussten die Bewerber ihre Konzepte zusätzlich in kurzen Videos präsentieren – ein Format, das das Engagement der Unternehmen noch greifbarer machte.
Zum Abschluss würdigte Ramers die Leistung aller Ausgezeichneten: „Ihr Erfolg ist kein Zufall. Er ist das Ergebnis harter Arbeit, kluger Entscheidungen und einer tiefen Verbundenheit mit unserer Region – mit der Eifel.“

