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„Alfredo“Entspannte Shoppingpausen

Lesezeit 3 Minuten

Die beiden Restaurants mit ihrer Außengastronomie – hier der Blick aus dem Pure – geben dem Platz in der Stadt neues Leben. (Bild: Stefan Worring)

Nach all dem Hickhack in Sachen Umbau und Neugestaltung des Hans-Hartmann-Platzes zwischen WDR, Karstadt und DuMont-Carré wird dieser Teil der Fußgängerzone nun gastronomisch von zwei Betrieben bespielt, die sich sehr gut ergänzen. Beide haben weder bei ihrer Inneneinrichtung noch bei der Außengastronomie auf dem Platz gespart, die deswegen so städtisch modern wie einladend gemütlich geworden ist. Das allein macht den Platz zumindest im Sommer schon schöner als er vorher jemals war.

Auch der mit viel Glas und klaren Linien neu gebaute Pavillon mit dem Restaurant Pure ist ein überraschend angenehmer Akzent urbaner Architektur. Das Pure hat sich nun in einigen Monaten seit der Eröffnung warm gelaufen, und wenn man mal von der etwas angestrengten Lifestyle-Ansage „food, beverage, pleasure“ absieht, machen sie ihre Sache insgesamt ziemlich gut. Das bedeutet fast durchgehend schnellen und zuvorkommenden Service, eine Speisekarte zu – vor allem für diese Lage – akzeptablen Preisen und ein europäisch orientiertes Weinangebot. Beim Essen dürfte für jeden zu jeder Tageszeit etwas dabei sein, also der übliche deutsch- mitteleuropäisch-mediterrane Mix in solider, geradliniger Zubereitung ohne größere Ausreißer nach oben oder nach unten.

In der leichten Abteilung waren das Omelett mit Spargelspitzen und angedünsteten Kirschtomaten (6,90 Euro) oder der warme Gemüsesalat aus kurz gebratenen Zucchini, Auberginen und Champignons (5,90 Euro) keine schlechte Wahl. Als sättigendes Mittagessen eignen sich Gerichte wie die ordentlichen Königsberger Klopse mit großen Kapern und leckerem Kartoffelpüree (10,90 Euro), derselbe mit Wasabi gewürzt zu kurz gebratenem Thunfisch mit Sesam paniert und mit Kirschtomaten und Erbsenschoten als Beilage (18,90 Euro). Die als Tagliata aufgeschnittenen Scheiben des Rinderfilets (12,50 Euro) waren sehr zart und innen noch fast blutig, also nicht unbedingt für alle Gäste kompatibel, dazu gab es Rucola mit Balsamico-Crema und gehobeltem Parmesan.

Die Desserts wie das Rhabarberkompott mit Vanilleeis und Erdbeeren (3,90 Euro) und der Cappuccino sind nicht so bemerkenswert, dass ich für Süßes, Kuchen und Kaffee nicht lieber zu Alfredo Caffé nach nebenan wechseln würde. Da führt Inhaber Silvio Carturan – der Bruder des Sternekochs im gleichnamigen Ristorante an der Oper – schon seit zehn Jahren seine sehr typische italienische Bar, die nun eben auch Sitzgelegenheiten auf dem Hans-Hartmann-Platz hat. Zwei hervorragende Bohnenmischungen machen hier grundsätzlich die Klasse aller Kaffeezubereitungen aus, unterstützt davon, dass hier alle immer extrem auf die Sorgfalt des Brühens und Schäumens achten.

Den exzellenten Espresso (2 Euro) und Cappuccino (2,50 Euro) würde ich daraus trotzdem noch einmal hervorheben, weil die Aromatik dabei besonders klar zur Geltung kommt. Die Florentiner mit Schokoladenboden sind unwiderstehlich, die cremige Mandeltorte nach Großmutterart, die intensive Schokoladentarte und das luftige Tiramisu (jeweils 2,95 Euro) sind genau diese Art von italienischer Patisserie, die man immer wieder gerne bestellt, obwohl man doch eigentlich nur für einen Cappuccino gekommen war. Darüber hinaus gibt es feine Törtchen und frisch zubereitete Panini (ab 2 Euro). Das sind doch zusammen viele angenehme Optionen, um den Einkaufsbummel oder Arbeitsalltag entspannt zu unterbrechen.

Das Restaurant:

Alfredo Bar Caffé, DuMont-Carré, Breite Strasse 80-90, 50667 Köln, 0221/2585050, geöffnet Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-18 Uhr Pure, Breite Straße 92-98, 50667 Köln, 0221/16998730, geöffnet täglich von 10-24 Uhrwww.pure-cologne.de