Japanisches RestaurantDas stilvolle "Daikan" bringt die Izakaya-Esskultur nach Köln

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Das "Daikan" serviert traditionelle japanisch Küche, die über Sushi weit hinausgeht.

Auf Japanisch bedeutet Izakaya so viel wie Kneipe – aber eine, in der man sitzt und zum Sake auch etwas isst. So wie Italien viel mehr als Pasta und Pizza zu bieten hat, ist in Japan bei Sushi und Sashimi noch lange nicht Schluss. Nun kann man auch in Köln endlich der populären Izakaya-Kultur fröhnen: im puristisch eingerichteten „Daikan“.

Die meisten der wenigen Fotos sind schwarz-weiß, am offenen Grill stehen abends zwei schwarz gewandete Japaner und drehen kleine Spieße. Mittags gibt es eine kleinere Karte, der Star darauf ist schnell ausgemacht: Ramen, japanische Nudelsuppen.

Ich wähle eine mit scharfem Hackfleisch, Frühlingszwiebeln, Baby-Pak-Choi, Bambus, Waikame und Sojasprossen. Die Basis ist Hühnersuppe, die Schärfe perfekt auf den Punkt, so dass sie erfrischend wirkt und nicht brennend. Eine große, sättigende Schale – wie alles hier in schöner Keramik serviert. Allerdings zahlt man dafür auch nicht eben wenig. Am auffälligsten ist der Widerspruch von Preis und Menge beim unspektakulären Thunfisch-Tataki. Für die aufgerufene Summe dürfte man ein Spitzenprodukt in Bioqualität erwarten.

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Must-Eats: Chicken Wings und Avocado-Steak

Stolz ist man auf den Holzkohlegrill, leider ist alles davon etwas enttäuschend: weder heiß (eher lauwarm), noch knusprig (besonders befremdlich bei den Garnelen), nur der Entenspieß ist kross, innen aber zu fest und trocken. Außerdem ist einiges zu süß gewürzt (unter anderem Thunfisch und Lachs), und ein Wagyu-Spieß wird von Paprika-Käse aromatisch völlig erschlagen. Es gibt aber auch Must-Eats hier: Die herrlich knusprigen Chicken Wings, angenehm süß-scharf gewürzt, sowie das vegetarische „Avocado-Steak“, das brutzelnd in einer kleinen Pfanne auf den Tisch kommt. Pfiffig, aber zu fettig, der Ramenburger, bei dem Nudeln als Brothälften fungieren.

Die japanische Kimchi-Variante Kimuchi ist gekonnt fermentiert, die Oktopusbällchen sind souverän frittiert und auch die Nachtische wie Schwarzes-Sesam- und Matcha-Eis funktionieren überraschend gut, denn der Süßegrad stimmt durchweg. Ein Getränketipp ist der Sampler mit dreierlei Sake zum Kennenlernen für 11,90 Euro.

Man kann jetzt also etwas weniger neidisch auf die vielfältige japanische Szene in Düsseldorf blicken. Was Zutaten und Preispolitik angeht, muss man nicht unbedingt ins „Daikan“, für ein Date ist das hippe Restaurant mit dem ausgesprochen netten Service, der auch gerne erklärt, aber ein heißer Tipp. Wenn man viele Kleinigkeiten teilt, fühlt es sich an wie das japanische Äquivalent zu Tapas.

Henns Auswahl:

  • Kimuchi // 3,80 Euro
  • Avocado-Steak // 4,50 Euro
  • Thunfisch-Tataki // 13,50 Euro
  • Oktupus-Kroketten // 4,50 Euro
  • Hähnchen-Ramenburger // 6,50 Euro
  • Yuzu-Cheesecake // 6 Euro
  • Schwarzer-Sesam-/ Matcha-Eis // 4 Euro
  • Meat Combo  (sechs Spieße) // 18,50 Euro
  • Ramen-Miso-Tantan // 11,80 Euro

Maastrichter Straße 9, 50672 Köln-Belgisches Viertel 0221/30135906 Täglich 11.30 Uhr bis 24 Uhr, Küche bis 22 Uhr www.daikan.de

(**Wir haben diese Einrichtung besucht im Oktober 2016. Gericht und Preise können sich jederzeit verändern.)

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