Restaurant am Volksgarten in KölnGroße Portionen zu kleinen Preisen im Volksmund

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Volksmund Volksgarten Test Henn Außen

Der Außenbereich im Volksmund mit Hennes-Statue.

„L wie Leverkusen“, steht auf dem kleinen Alphabet am Ende der Speisekarte: „Nie deutscher Meister“. Für wen das Fußballerherz von Wirt Martin Schlüter schlägt, wird auch auf der Terrasse des „Volksmund“ klar, wo eine Geißbock-Statue steht. Das hindert ihn nicht daran, einen der Salate „Fortuna“ zu nennen –  Fußball-Diplomatie in Tellerform! Bierernst nimmt sich das Restaurant direkt gegenüber dem Volkspark nicht, die  Küche hier nennt sich bürgerlich-mediterran.

Und um beim Bier zu bleiben: Das frisch gezapfte Früh kostet 1,60 Euro, auch Tannenzäpfle und Bayrisch Hell fließen direkt aus dem Fass. Wer lieber Wein trinkt bekommt für 20 Euro einen ordentlichen Liter Riesling vom Mosel-Weingut Köwerich. Was fehlt, wie meine Tochter richtig bemerkte, sind Säfte.

Kein einfaches Pflaster für Gastronomen

Auch das Essen hier ist günstig. Das „Volksmund“ soll ein Restaurant für Jedermann sein. Wer also auf edle Optik (nicht nur Zaun und Wände haben einige Makel) oder edle Zutaten Wert legt, ist hier fehl am Platz. Die Portionen sind dafür groß, die Gerichte klassisch, und man leistet sich sogar eine saisonale Karte, die zurzeit Gerichte mit Bärlauch und grünem Spargel bietet. In dem ochsenblutroten Eckhaus befand sich vorher das „Guten Abend“ und manch andere Restauration. Kein einfaches Pflaster für Gastronomen, auch wegen 50 Innen- und 70 Außenplätzen.

Alles zum Thema Brauhäuser und gutbürgerliche Küche

Die 08/15-Fritten heißen hier Pommes Fritz, zu Ehren eines Stammgastes, die Qualität stimmt. Überzeugender fallen die Reibekuchen mit kühlem Apfelkompott aus. Der Flammkuchenteig tendiert etwas in Richtung Gummireifen, bei den Schweinemedaillons wurde das Fleisch zu sehr durchgegart. Auch ansonsten ist der teuerste Gang der schwächste: Die Paprikastreifen zum Teil verkohlt, die Pfeffersauce in der Schärfe zu ambitioniert, aber die riesigen Kroketten überzeugen.

Cordon Bleu „Südstadt“ als Tipp

Viel besser das Cordon Bleu „Südstadt“ mit Apfel, Zwiebeln und reichlich Flönz gefüllt – eine richtig gute Kombi, knusprig paniert. Klarer Tipp! Auch lecker der als „legendär“ auf der Karte angepriesene Sweet Chili Salat. Hier stimmt die Schärfe, Hähnchenbruststreifen wie Champignons sind gut angebraten, die Salatsauce erschlägt zwar ein bisschen das Grün, aber im Gesamten geht die Balance dann wieder auf.

Ordentlich dann der Kaiserschmarrn. Einen Tick zu fettig vielleicht, und die Vanillesauce ist geschmacklich flacher als jeder Witz auf der Speisekarte, aber für den aufgerufenen Preis geht der Gang völlig in Ordnung – auch weil das kühle Pflaumenkompott überzeugt.

Adresse und Öffnungszeiten: Vorgebirgstr. 47 (Ecke Loreleystraße), 50677 Köln, 0221/16862635, Mo - Fr ab 17 Uhr, Sa & So ab 12 Uhr

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Das haben wir gegessen

  • Cordon bleu „Südstadt“ mit Apfel, Zwiebeln & Flönz gefüllt // 8 Euro
  • „Sweet Chili Salat“ mit Hähnchenbrust-streifen & Champignons // 8 Euro
  • Drei Rievkooche mit Apfelmus // 6 Euro
  • Gebackener Camembert in Frühkölsch-Teig mit Preiselbeeren // 7 Euro
  • Flammkuchen mediterran //  9 Euro
  • Schweinemedaillons in Pfeffersauce mit hausgem. Kroketten // 18 Euro
  • Kaiserschmarrn mit Kompott // 7 Euro

Fazit: Günstige, groß portionierte Speisen und Getränke in guter Qualität, direkt neben dem Volksgarten.

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