Restaurant "Ginger"Hühnerfüße zum Hauptgang

Salami nach kantonesischer Art mit Ingwer und Gemüse kosten 13,90 Euro.
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Hühnerfüße zum Hauptgang: Für manche ein Grund, einen Bogen um das „Ginger“ (deutsch: Ingwer) zu machen – für mich einer, hinzugehen. Da traut sich einer was, authentische chinesische Küche, nicht immer dasselbe Einerlei, mehr als „47 extra scharf“. Klassiker wie Knusprige Ente oder Schweinefleisch süß-sauer gibt es auch – und zwar wie alles hier in einwandfreier Qualität: frisch, sorgfältig zubereitet mit guten Zutaten.
Kein China-Tinnef
Das Restaurant ist angenehm schlicht eingerichtet, kein China-Tinnef, helle Wände, dunkles Holz, große Fenster. Hier sitzt man gern. Auf der Karte wird zwischen „traditionellen“, „exotischen“ und „außergewöhnlichen“ Speisen unterschieden. Die freundliche Bedienung informierte mich, dass die gedämpften Hühnerfüße gut für die Haut bei Frauen wären. Obwohl meine weibliche Seite arg überschaubar ist, probiere ich das Gericht.
DimSum Gebackene Auberginen gefüllt mit Hackfleisch // 4,50 Euro
DimSum Tofu knusprig gebacken mit Pfeffer und Salz // 5,50 Euro
Bao Zi gefüllt mit süßer schwarzer Sesamcreme // 4 Euro
Bao Zi gefüllt mit Lotuswurzelcreme in Kaninchenform // 5,50 Euro
Rindfleisch XO Gebratenes Rindfleisch mit scharfer, exotischer Soße // 14,80 Euro
Gebratenes Rindfleisch mit Kartoffeln und Zimt nach kantonesischer Art // 14,80 Euro
Gedämpfte Hühnerfüße mit Schwarzbohnensoße // 5,80 Euro
Gebackenes Eis mit Kokosraspeln // 4,50 Euro
Gebackener Kürbiskeks mit Milchcreme // 5,50 Euro
Fazit:
Die Klaue ist viel größer als erwartet und der kulinarische Wert begrenzt. Eigentlich ist es nur etwas schlabberige Haut, die sich abknabbern lässt, dazu wird Schwarzbohnensauce gereicht. Na ja, wenn’s schön macht... Herausragend dagegen die Salami nach kantonesischer Art – die würzige, in Scheiben geschnittene, warme Salami und der knackige Pak Choi ergänzen sich wunderbar. Beim „Rindfleisch XO“ ist die Schärfe zwar deutlich, jedoch nicht aggressiv, sondern fein abgestimmt auf europäische Gaumen. Faszinierend, wie sich der sonst so schnell dominierende Zimt beim „gebratenen Rindfleisch nach kantonesischer Art“ als Teamplayer zeigt. Ein wärmendes Gericht für kalte Wintertage.
Selbst hergestellter Tofu
Bei den Vorspeisen sollte man lieber zu den sehr guten Dim Sums greifen als zu den Bao Zi genannten Hefeteilchen, bei denen es mehr Füllung oder Sauce sein dürfte. Tofu-Gegner sollten im „Ginger“ ruhig einmal eine Ausnahme machen – hier wird er nämlich selbst hergestellt.
Die chinesische Küche ist nicht berühmt für ihre Desserts, aber die noch warmen Sesambälle mit kühlem Obst sind ein schöner Abschluss – sie werden im Land des Lächelns traditionell zu Neujahr gereicht. Noch schöner endet das Menü mit gebackenem Eis mit Kokosraspeln – eine wunderbar schlotzige Verbindung aus Eis, Teig und Kokos. Danach noch einen Ingwer-Tee mit chinesischen Kräutern, die auch mal Beeren sein können, und man beendet zufrieden ein Essen bei einem der besten Chinesen der Stadt.
Ginger Restaurant
Steinfelder Gasse 1, 50670 Köln, 0221/16924913, täglich 11.30-15 Uhr und 17.30-23 Uhr