Restaurants in KölnSüdamerikanische Lokale im Geschmackstest

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La Pachamama
Eine Zuflucht für Advents-Verweigerer ist dieser alteingesessene Peruaner nicht. Krippen zieren die Folklore-Deko, Zimt den leckeren Pisco sour. Trotzdem: Ein Besuch hat kulinarischen Ausflugs-Charakter, denn Trends verweigert sich die Küche konsequent. Mit den gehaltvollen Vorspeisen (5 - 8 Euro) kann man sich rundum versorgen: Eine dicke Chili-Sauce kommt zu frittierter Yuca genauso gut wie zu „Papas“ – Kartoffeln, Ei und Oliven. Interessant sind die Pasteten, etwa aus Mais mit Hühnchen und Erdnüssen. Die Hauptgerichte (10 - 16 Euro) sind gut gewürzt und Saucen-lastig. Seco de Cordero bringt Lamm treffend mit Bier und Koriander zusammen. Fiesta de Maracuja, Garnelen mit Paprika in Frucht-Sauce, taugt Süßsauer-Fans. Aji de Gallina, ein Hühnerragout in sämiger Chili-Sauce, hat Retro-Charme. Wie das ganze Lokal, und das ist hier was Schönes. (don)
Roonstr. 36, 50674 Köln, ☎ 0221/244225, geöffnet Mo-Sa ab 18 Uhrwww.lapachamama.de
El Inca
Authentisch geht’s zu im Souterrain des hübschen Altbaus nahe dem Rathenauplatz. Das mag auch an den vielen spanischsprachigen Gästen liegen. Manche tragen sogar typische Hüte. Die hängen auch an den Wänden neben anderen lateinamerikanischen Devotionalien. Zu Gucken gibt es viel, auch in der Speisekarte – die Traditionelles bietet aus der Küche des früheren Inka-Maya-Aztekenreichs. Die frittierten Maniokwurzeln mit Tomaten-Dip (3,50 Euro) ähneln einer Anden-Version der Pommes Spezial, nur einen Tick blasser. Die mit Thunfisch und Shrimps gefüllte Avocado (5,80 Euro) ist so frisch wie alle Zutaten, die Füllung aber zu mayonnaisig. Tamales, ein in Bananenblätter eingerollter, mit Huhn und Rind gefüllter Maismehlfladen, hat eins gemein mit der herrlich saftigen Hähnchenbrust in Bananen-Mandarinen-Sauce (7,80 Euro/ 12,50 Euro): ganz schön mächtig! (lio/kro)
Görresstraße 2, 50674 Köln, ☎ 0221/245503, geöffnet Mo-So 18-24 Uhrwww.el-inca.de
Latino Cubana
Zugegeben: Kuba liegt zwischen Nord- und Südamerika. Deshalb ist dieses Lokal in Deutz auch ein Grenzfall unseres Geschmackstests. Andererseits macht gerade die Verbindung von Burger und Burrito das Lokal interessant. Wir probieren in dem mit Che-Porträts dekorierten und immer etwas zu lauten Laden einen Klassiker des Nordens mit den Zutaten des Südens: den Chili-Burger (9 Euro). Das Ergebnis sieht einfallslos aus und hat Do-it-Yourself-Charakter, denn die Zutaten werden getrennt serviert (siehe Foto). Wer es landestypischer mag, dem seien die Chimichangas, Rollos suizas, Burritos oder Quesadas empfohlen (ab 9,20 Euro): mal kross, mal weich gebackene Weizentortillas mit Käse, Bohnen und Salsa. Spezialität des Hauses sind die „Fidel’s“: heiße Pfannen mit Tortillas, die man sich am Tisch selbst zubereitet. Danach braucht man einen der 53 Cocktails (ab 6 Euro). (ma)
Constantinstr. 88, 50679 Köln, 0221/69 07 909, geöffnet Mo-So ab 9 Uhrwww.latinocubana.de
Na Senzala
Eigentlich müsste man im brasilianischen Restaurant das Nationalgericht testen, die Feijoada (12 Euro). Mir stand der Sinn aber nicht nach deftigem Eintopf. Stattdessen: Camaro molho de Coco (15,90 Euro), Riesengarnelen mit Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Koriander und Zitronen-Kokosmilch. Allerdings: Die Garnelen waren nahezu roh und sie schmeckten nach mehr oder weniger nichts. Wie man auch bei allen übrigen Speisen eine riesige Ladung Würze und Raffinesse hinterkippen müsste. Für empfindliche Kindergaumen eigneten sich Kibbe (4,90 Euro) allerdings gut, knusprige Frikadellen aus Weizengrütze, gefüllt mit Hack und Minze. Der Beilagensalat war gut, die Salsa zum Rumpsteak (15,20 Euro) auch. Der Rest: Unbedingt verbesserungswürdig, denn der Service ist sehr freundlich und das Lokal mit der Bar hübsch. Nächstes Mal konzentriere ich mich auf Cocktails. (eva)
Limburger Str. 13, 50672 Köln, 0221/25083112, geöffnet Mo-So ab 17 Uhrwww.nasenzala.de