Weintest mit Romana EchenspergerDas sind die besten Weine zum Fest – alle aus Kölner Supermärkten

Lesezeit 3 Minuten
Zehn Flaschen Rotwein stehen auf einem Thekentresen, weihnachtlich geschmückt.

Getestet wurden sechs Rotweine, sechs Weißweine und sechs Schaumweine. Im Bild eine Auswahl der roten.

Rechtzeitig vor den Festtagen haben wir uns die Weinauswahl in den Supermärkten angeschaut – und dabei manch guten Tropfen entdeckt: schäumend, weiß und rot.

Alle Jahre wieder treffen wir uns für das Magazin, um eine große Auswahl von Weinen aus dem Supermarkt für Sie zu testen. Mit dabei waren nicht nur Jenny Meyszner, Joachim Frank und ich. Als weitere fachliche Unterstützung konnten wir Sommelier und Gastronom Pit Spanke von der dieses Jahr eröffneten Frohnatur Weinstube in Köln-Ehrenfeld für unseren Weintest gewinnen.

Vier Menschen stehen mit einem Glas Wein in der Hand an einem Kneipentresen.

Unser Testteam: Chefkorrespondent Joachim Frank, Sommelier der Frohnatur Weinstube Pit Spanke, Master of Wine Romana Echensperger und Magazin-Chefin Jenny Meyszner

Pit Spanke ist in Essen aufgewachsen und hat nach einer Kochausbildung in Berlin die Liebe zum Wein, vor allem zum Naturwein entdeckt. Er streifte für uns durch einige Bio-Supermärkte der Stadt, um nach spannenden Weinen für den Test Ausschau zu halten. Durch die weiteren Einkaufsstätten bin ich gezogen, um für maximal 35 Euro jeweils einen Schaum-, Weiß- und Rotwein auszuwählen. Dieses Jahr haben wir das Budget erhöht, denn auch in der Weinbranche schlagen Inflation und gestiegene Energiepreise zu Buche.

Romana Echensperger

Romana Echensperger

ist Sommelière und Master of Wine. Für das Magazin des Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau testet sie regelmäßig Weine und gibt Empfehlungen.

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Bei den Schaumweinen gab es einige Überraschungen. Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte ein deutscher Sekt von der Sektmanufaktur Strauch. Ein Weingut, das sich ausschließlich der Schaumweinerzeugung widmet. Immer mehr zeigt sich, dass man mit Winzersekt aus Deutschland wenig falsch machen kann.

Die Qualitäten werden in der Spitze wie in der Breite immer besser. Wer es günstig und unkompliziert möchte, kann auf einen Prosecco zurückgreifen. Hier sollte man auf den Begriff „Spumante“ achten. Diese Produkte haben deutlich mehr Kohlensäuredruck als ein „Frizzante“ und bewahren damit ihr Prickeln besser.

Champagner hingegen kauft sich besser im Weinhandel. Die Discount-Ware ist mit knapp 22 Euro kein Schnäppchen und lässt die für Champagner typische Eleganz vermissen. Wer einen anspruchsvollen wie knochentrockenen Prickler möchte, sollte es dieses Jahr vielleicht mit einem Cava versuchen.

Sommelière und Master of Wine Romana Echensperger riecht an einem Glas.

Sommelière und Master of Wine Romana Echensperger schreibt regelmäßig eine Weinkolumne für diese Zeitung.

Bei Weißweinen überzeugen die Burgunder des Jahrgangs 2022

Bei den Weißweinen aus Deutschland haben uns vor allem die Burgunder überzeugt. Das mag auch daran liegen, dass derzeit das Jahr 2022 in den Regalen steht. Ein Jahrgang, der zunächst von großer Hitze sowie Trockenheit geprägt war. Kurz vor der Lese spät reifender Sorten wie Riesling kam dann leider zu viel Regen. Viele Rieslinge schmecken breit, gekocht und dazu oft seltsam verdünnt. Rebsorten wie Burgunder, aber auch Silvaner oder Sauvignon, kommen mit diesen Wetterextremen besser zurecht.

Wer Riesling trinken möchte, sollte sich beraten lassen und nicht blind etwas herausgreifen – selbst wenn der Herstellername wohlklingend wie berühmt ist und noch allerlei Medaillen auf dem Etikett kleben. Übrigens, wer nicht unbedingt einen Schaumwein zum Aperitif trinken will, dem können wir den Muskateller empfehlen.

Vier Menschen sitzen an einem Tisch und probieren Wein.

Die Tester bei der Arbeit in der Frohnatur Weinstube in Köln-Ehrenfeld.

Bei den Rotweinen haben wir als Testsieger mit Rioja einen nicht ganz günstigen Klassiker auf die Bühne gehoben. Ein richtiger Festtagswein der uns mit seiner Eleganz begeisterte. Aber es gibt auch viel Wein für kleineres Budget. In den weiteren Empfehlungen werden Sie sicherlich fündig werden. Bleibt nur noch, Ihnen eine wunderbare Weihnachtszeit zu wünschen. 

Unser Bewertungsschema

  • Alles unter 10 Punkte Urteil: Fehlerhaft
    Wein mit mehr oder weniger ausgeprägten Weinfehler (z.B.: Essigstich, oxidiert)
  • 11 – 12 Punkte Urteil: Annehmbar
    Einfacher Wein, kein Fehler, aber auch nicht aufregend, kurzer Nachhall
  • 13 – 14 Punkte Urteil: Gut 
    Ansprechend, bereitet Trinkvergnügen, davon trinken wir gerne ein zweites Glas!
  • 15 – 1 6 Punkte Urteil: Sehr gut
    Hochwertiger Wein der schon gute Struktur, Harmonie und Nachhall zeigt
  • 17 18 Punkte Urteil: Ausgezeichnet 
    Herausragend, finessenreich, komplexer Geschmack, langer Nachhall
  • 19 20 Punkte Urteil: Großartig bis Weltklasse
    Zeigt ganz besonders seine Herkunft, ist finessenreich, langanhaltend, hat Lagerpotenzial

Weintest 2023

Bewertung der Schaumweine

1/6

Weintest 2023

Bewertung der Weißweine

1/6

Weintest 2023

Bewertung der Rotweine

1/6

Unsere Bezugsquellen

Rewe Maziejewski, Aachener Straße 382, 50933 Köln, Rewe Rahmati, Hohenstaufenring 29 – 37, 50674 Köln, Temma Bio-Markt, Aachener Straße 497-501 50968 Köln, Denn's Biomarkt, Venloer Straße 254-260, 50823 Köln, Alnatura, Venloer Straße 301 – 303, 50823 Köln, Edeka Zickuhr, Dürener Straße 199, 50931 Köln, Galeria Kaufhof, Hohe Straße 41 – 53, 50667 Köln, Hit Braunsfeld, Scheidtweilerstraße 83 – 87, 50933 Köln, Aldi Süd, Max-Wallraf-Straße 6, 50933 Köln, Lidl, Widdersdorferstraße 254, 50933 Köln

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