WM-KochduellDie besten Rezepte zur Weltmeisterschaft
Seit einer Woche rollt in Russland der WM-Ball. Und damit verbunden ist die Hoffnung auf spielerische Leckerbissen. Weil dies aber nicht durchweg garantiert ist, können Sie hier Ihren ganz persönlichen Sieg erringen – und zwar am Herd: Um die Spannung voll auszukosten und den Genuss zu vervollkommnen, haben wir die Partien des heutigen Spieltages in gastronomische Auseinandersetzungen verwandelt.
Über den Ausgang entscheiden Ihre persönliche Kombinationslust und ihr persönlicher Hunger – ganz wie im richtigen Fußball.
Die Rezepte sind, falls nicht anders angegeben, für vier Personen. Wer ein ganzes Team einladen will, muss die Zutatenmenge natürlich entsprechend erhöhen.
Nigeria – Island
Pfeffereintopf
Für Nigerias Spieler geht es nach der Niederlage gegen Kroatien zum WM-Auftakt heute im Spiel gegen Island sozusagen um die Wurst. Sie begegnen dieser Herausforderung allerdings mit einem hochgefährlichen Pfeffereintopf, dessen Wirkung weit über die Landesgrenzen hinaus gefürchtet ist.
Scharfer Pfeffereintopf
1 kg Ziegengulasch 3 (!) scharfe (!) Chili-Schoten mit (!) Kernen, 5 EL Tomatenmark, 2 große Zwiebeln, 3 EL Sonnenblumenöl, 1 l Gemüsebrühe, 1 Prise Zucker je nach Geschmack eine gute gemörserte Prise aus Anis, Koriander, Nelken, Kreuzkümmel, Fenchel, Tamarindensamen, Piment, 2 TL getrocknete und gemahlene Garnelen oder Krabben, frische Minze, fein geschnitten, 2 - 3 Bitter leaves (TK, Afro-Shop), Salz, Pfeffer
Zwiebeln grob würfeln, Chili-Schoten in grobe Stücke schneiden. Mit etwas Gemüsebrühe und dem Tomatenmark pürieren. Das Fleisch im Öl anbraten, das Püree dazugeben und kurz mitbraten. Restliche Brühe angießen, zuckern und vorsichtig salzen. Etwa eine halbe Stunde köcheln lassen. Die gemischten Gewürze zögerlich zugeben, probieren und nachjustieren. Weiterköcheln, bis das Fleisch weich ist. Zum Schluss die Garnelen/Krabben, Bitter leaves und die Minze hinzufügen. Noch einmal aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Plokkfiskur
Die Isländer arbeiten mit Proteinen und setzen auch heute wieder auf eine landesweit bekannte Fischkomposition. Offensichtlich setzt diese ungeahnte Kräfte frei. Beim 1-1 im Auftaktspiel jedenfalls verzweifelten die argentinischen Ballkünstler um Messi an der Standhaftigkeit der Hünen aus dem hohen Norden Europas.
Plokkfiskur (gestampfter Fisch)
500 g Schellfisch,
500 g Kartoffeln,
1 große Zwiebel,
50 g Butter,
3 EL Mehl,
400 ml Milch,
1 EL Senf,
Salz,
Pfeffer,
4 gebutterte Roggenbrotscheiben
Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen. Gleichzeitig Wasser in einem weiteren Topf aufkochen, mit Salz und Pfeffer würzen und die Hitze herunterstellen. Den Fisch darin 20 Minuten ziehen lassen. Die Zwiebel würfeln und in der Butter glasig werden lassen, mit dem Mehl und der Milch eine Mehlschwitze herstellen, den Senf einrühren. Den Fisch dazugeben und in der Mehlschwitze zu Brei machen. Die gepellten Kartoffeln untermengen. Auf Teller geben und dazu Roggenbrot mit Butter reichen.
ANSTOSS: Freitag, 17 Uhr
Brasilien – Costa Rica
Churrasco
Tja, hätten die Seleção in ihrem ersten Spiel mal auf ihre Spezialitäten gesetzt, dann wäre für Brasilien vielleicht mehr herausgekommen als ein mageres 1:1 gegen die Schweiz. Gegen Costa Rica muss Trainer „Tite“ sich etwas einfallen lassen. Vielleicht hilft ja eine deftige Grundlage, damit Super-Star Neymar nicht so leicht von den Beinen zu holen ist.
Kleines Churrasco (Grillfleisch) (Mengenangaben pro Person)
4 Knoblauchbrote,
1 Picanha (Schwanzstück),
4 Hühnerherzen,
1 Rinderlende
Die Zutaten auf jeweils einen eigenen Spieß stecken und über dem Grill rösten und garen.
Frühstück
Bei der letzten WM erreichte Costa Rica das Viertelfinale. Das sollte diesmal noch besser werden. Schließlich haben die Ticos mit Keylor Navas einen Spitzen-Keeper, der just mit Real Madrid die Champions League gewann. Die knappe 0:1-Niederlage gegen Serbien konnte aber auch er nicht verhindern. Vielleicht sollte sich das Team deshalb vor dem heutigen Match mit einem Kraftfrühstück „dopen“.
Gallo Pinto (Frühstück aus Reis und Bohnen)
300 g schwarze Bohnen,
500 g Reis,
2 EL Sonnenblumenöl,
1 feingewürfelte Zwiebel,
1 feingehackte Knoblauchzehe,
2 EL feingehackter Staudensellerie,
1 rote Paprika,
in kleine Stücke geschnitten,
1 EL feingehacktes Koriandergrün,
1 EL Salsa Lizano,
ersatzweise Worcestershiresauce,
Salz,
Pfeffer,
1 Becher Sauerrahm,
8 Eier
Reis und Bohnen am Vortag kochen, die Bohnen im Kochwasser lassen. Zwiebel und Knoblauch im Öl andünsten, Staudensellerie und Paprika dazugeben. Die Bohnen samt Kochwasser einrühren, Flüssigkeit eindicken. Mit Salsa Lizano würzen, den Reis untermischen und die Bohnenbrühe aufnehmen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Koriandergrün bestreuen. Acht Spiegeleier braten und mit dem Bohnenreis servieren, Sauerrahm extra reichen..
ANSTOSS: Freitag, 14 Uhr
Serbien– Schweiz
Torte
Das Konzept von Serbiens neuem Trainers Mladen Krstajic ist simpel: locker bleiben, zu einer Einheit verschmelzen und über den rührigen Dusan Tadic zu Chancen kommen. Gegen Costa Ricas hat’s schon wunderbar geklappt. Ein Freistoß, so schön wie wie eine Cremeschnitte, brachte den verdienten 1:0-Siegtreffer.
Vasina Torta (Cremetorte)
Biskuit: 5 Eier,
60 g Puderzucker,
100 g gemahlene Mandeln,
30 g Mehl,
1 Päckchen Vanillezucker,
3 EL Brandy,
Schokoladencreme: 150 ml Milch,
200 g gemahlene Walnüsse,
4 Eigelb,
100 g Puderzucker,
100 g dunkle Schokolade, zerkleinert,
1 Bio-Orange (Saft und Schale),
150 g Butter,
Baisercreme: 4 Eiweiß,
100 g Puderzucker,
1 Päckchen Vanillezucker
Zwiebeln grob würfeln, Chili-Schoten in grobe Stücke schneiden. Mit etwas Gemüsebrühe und dem Tomatenmark pürieren. Das Fleisch im Öl anbraten, das Püree dazugeben und kurz mitbraten. Restliche Brühe angießen, zuckern und vorsichtig salzen. Etwa eine halbe Stunde köcheln lassen. Die gemischten Gewürze zögerlich zugeben, probieren und nachjustieren. Weiterköcheln, bis das Fleisch weich ist. Zum Schluss die Garnelen/Krabben, Bitter leaves und die Minze hinzufügen. Noch einmal aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Schwynigs und Cheschtenä
Ohne den unberechtigten Elfmeter im Qualifikationsspiel gegen Nordirland wäre die Schweiz wohl nicht nach Russland gekommen. Schwein gehabt! Die Strategie der Eidgenossen: weiterhin Duselgeschichte schreiben. Beim 1:1 gegen Brasilien hat das schon hervorragend funktioniert.
Schwynigs und Cheschtenä (Schweinefleisch mit Kastanien)
800 g geräucherter Schweinehals,
500 g Kastanien,
50 g Zucker,
1 EL Butter,
Salz
Zwei Liter Wasser aufkochen, das Fleisch beigeben und 1,5 Stunden knapp unter dem Siedepunkt ziehen lassen. Kastanien auf der runden Seite kreuzweise einschneiden, für 3 Min. in einen Liter kochendes Wasser geben. Topf vom Herd ziehen, Kastanien portionsweise herausnehmen. Schalen und innere Häutchen entfernen. Zucker in einer Pfanne hellbraun rösten, 1/4 Liter vom Schweinehalskochwasser dazugeben, aufkochen. Die Kastanien und die Butter beigeben. 30 Min. gedeckelt köcheln, dann den Deckel abnehmen und die Flüssigkeit einkochen. Kastanien rundherum darin wenden. Mit dem tranchierten Fleisch auf einer Platte anrichten.
ANSTOSS: Freitag, 22. Juni, 20 Uhr
Das könnte Sie auch interessieren: