Kölner Karnevals-FotogeschichteWas vom Feiern übrig bleibt

Lesezeit 2 Minuten
Was vom Feiern übrig bleibt...

Was vom Feiern übrig bleibt...

Der Boden im „Haus Unkelbach“ klebt am stärksten. Hier liegen auch die meisten Jacken und es ist der einzige Laden, dessen Betreiber „Löcher in der Decke“ auf ihre Schadensliste schreiben – vermutlich von Fäusten hineingeschlagen, die auf dem Tisch stehend beim Singen in die Luft gereckt wurden. Im Pullmann-Hotel, wo das Dreigestirn residiert, liegen auf dem rot-goldenen Teppich Hunderte bunte Federn und ein Golfschläger. Beim „Kölschfest“ im Zelt am Südstadion finden wir zerbrochene Peitschen und sehr viele Brötchen; im „Hemmer“ in Ehrenfeld Vampirzähne, Kopfschmerztabletten und einen grünen Fuß. Beim „Fest in Blau“, zu dem die Blauen Funken 3000 Gäste in den Gürzenich eingeladen hatten, bleiben ein abgebrochener Absatz, Ketchup und zerrissene Notenblätter der Karnevalsbands zurück.

Eigelstein feiert am längsten

Die Party im „Lapidarium“ am Eigelstein dauert am längsten. Um da mithalten zu können, waren Eiweißriegel zur Stärkung nötig – oder eine Untersuchung von Frau Doktor mit dem Stethoskop. Wir waren nach Weiberfastnacht unterwegs, dem ersten Feier-Tag, an dem alle noch fit und die Kostüme noch komplett sind. Heute geht es zum letzten Mal bei der Nubbelverbrennung zur Sache.

Spannende Fundstücke

„Was, Sie wollen fotografieren, wie es nach der Party bei uns aussieht? Das ist aber kein schöner Anblick“, sagten uns die Wirte bei der Organisation vorab. Nein, das ist es tatsächlich nicht. Aber unheimlich spannend. Wie kommen die bunten Flügel neben das Beil und wie die Zwiebel auf den Boden? All diese Fragmente zeugen von spitzenmäßigen Partys und einer Eskalation, wie es sie nur im Karneval geben kann. Nur eines haben wir nirgends gesehen: Unterwäsche und Kondome.

Sechs Kölner Karnevalspartys am Tag danach

KStA abonnieren