Allzeit beliebte KlassikerSternekoch Maximilian Lorenz bietet jetzt auch Take-away an

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Restaurant Maximilian Lorenz Köln_Innenräume_Credit_Danny Frede

Die Innenräume des Restaurant „Maximilian Lorenz" in Köln.

Köln – Sternekoch Maximilian Lorenz ist zu Recht stolz auf „Oma Bärbels Gänsebraten“. Es gibt ihn aktuell als Take-away, zu Hause muss man die bereits zerlegten Stücke der Freilandgans nur noch mit Honig bestreichen, auf ein mit Salzwasser begossenes Backblech geben und nach 25 Minuten hat man ein ebenso saftiges wie knuspriges Ergebnis, das man mit knackigem Rosenkohl, Rotkohl, Kartoffelklößen (nicht zu lange ins Wasser geben!) genießen kann. Und vor allem mit Sauce. Viel Sauce! Ich bin ja ein erklärter Saucen-Fetischist und koche innerlich, wenn ein Restaurant kniestig damit ist.

Käseauswahl, Weinbox und Kaviar „To-Go"

Etliche Sterneköche bieten jetzt in der Corona-Zeit Essen zum Mitnehmen an, wobei es zwei Ansätze gibt: entweder wird versucht die Spitzenküche so gut es geht nachzustellen, oder aber man besinnt sich auf allzeit beliebte Klassiker. Lorenz und sein kongenialer Küchenpartner Enrico Hirschfeld haben sich für Letzteres entschieden. Dabei gibt es einige Besonderheiten, die das Angebot hervorstechen lassen. Nicht nur am Wochenende sondern an fünf Tagen, Dienstag bis Samstag von 14-18 Uhr, gibt es Speisen, und zwar nicht nur ein Menü sondern zehn verschiedene Gerichte, eine Käseauswahl, Kaviar in verschiedenen Größen, sowie Wein. Die 6er-Weinbox „Chefs choice“ ist dabei ein echtes Schnäppchen.

All das wird – immer noch eine Seltenheit – auch geliefert, und zwar in einem Umkreis von bis zu 20 Kilometern für 1,50 Euro pro Kilometer (einfache Fahrt). So kommt zum Beispiel eine feinsämige Kürbiscremesuppe zu einem nach Hause, die durch karamellisiere Kürbiskerne-Crunch und durch steirisches Kürbiskernöl einen nussigen Kick erhält. Ein Consommé vom Eifler Rind mit Flädle und feinem Gemüse bietet einen sehr präzisen Fleischgeschmack. Obacht heißt es bei der Zitronengras-Curryschaumsuppe, eine Hommage an den großen Dieter Müller, die nur etwas für Freunde von rassiger Säure ist – die werden den Suppenteller dann aber auslecken.

Große Portionen von leckeren Speisen

An Hauptspeisen gibt es zum Beispiel einen butterweichen Sauerbraten vom Schulterscherzl, der nur wenig auf Rosinen und stattdessen auf kühle Preiselbeeren als Akzent setzt. Genauso gelungen die Königsberger Klopse vom Eifeler Kalb, je zwei große Geschosse pro Person, dazu große Kapern und – hier zeigt sich ein kluger Dreh – Kartoffel-Meerrettich-Stampf sowie Rote-Beete-Apfelsalat. Nicht ganz so überzeugend ist die vegetarische Lasagne mit viel Spinat und Steinpilzen, bei der – wieder ein kluger Dreh – Röstzwiebeln für Knusper sorgen. All das ist herzhaft gewürzt und zumeist kräftig im Salz.

Bei allen Speisen gilt: Die heißen Beutel besser erst in ein Gefäß füllen, dann den Inhalt auf die Teller drapieren. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung! Optik ist leider nicht Sache des Teams, dafür große Portionen und lecker.

Maximilian Lorenz, Johannisstraße 64, 50668 Köln, Tel. 0221/37999192, www.maximilianlorenz.de

Abholung / Lieferung: Di bis Sa, jeweils 14 bis 18 Uhr

Probiertes

2-Gang-Menü (Suppe / Hauptgang) 30 Euro (Für 2, 4 oder 6 Personen bestellbar)

„Oma Bärbels Gänsebraten“ für 4 Personen (inkl. einer Flasche Rotwein und vier kleinen Schmoräpfelchen) 149 Euro

Weinbox „Chefs choice“ (6 Flaschen) 60 Euro

Fazit: Bodenständige Gerichte vom Sternekoch. Schöne Auswahl, gute Liefermöglichkeit.

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