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„Wohnzimmer der Karnevalisten“Kölner Traditionslokal „Zum Jan“ eröffnet unter neuer Führung

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Das Gasthaus Zum Jan von außen. Vor dem Lokal stehen Tische und Stühle.

Das Gasthaus „Zum Jan“ öffnet unter neuer Leitung am Samstag, 7. Januar.

Das „Zum Jan“, Stammkneipe für das Reiterkorps Jan von Werth und als traditionsreiches Gasthaus beliebtes Ziel für Karnevalisten, öffnet am Samstag unter neuer Leitung.

Ein Zuhause für Karnevalisten soll das „Zum Jan“ in der Nähe des Kölner Neumarkts sein – und bleiben. „Und zwar für das ganze Jahr“, sagt der neue Betreiber Matthias Bauer. „Mich kennt man eigentlich nur als Matze“, sagt der 49-Jährige, der auch das Achterdeck in Marienburg leitet und nun Ruhe in die Leitungsfrage bei dem Gasthaus bringen soll.

Denn beim „Jan“ hatte es in den vergangenen Jahren Komplikationen gegeben: Im Februar 2022 musste die Gaststätte, Stammkneipe des Reiterkorps Jan von Werth, überraschend schließen - ein Schock für den Verein. Es fehlten einige Formalitäten, weshalb die Stadt Köln den Laden vorerst dichtmachen musste, hieß es damals. Vom damaligen Pächter und Wirt Ralf Klein, der den Laden erst im Juli 2021 übernommen hatte, trennte sich das Korps infolgedessen.

Schon einige Tage später konnte das „Zum Jan“ wieder öffnen, seitdem führte das Reiterkorps den Laden selbst. Weil das auf Dauer keine Lösung war, haben nun „Matze“ Bauer und seine Kollegin Sarah König die Leitung an sich genommen. Dass die beiden den Laden übernehmen, ist einem Zufall zu verdanken. „Ich bin umgezogen“, erzählt Bauer. Als Umzugsunternehmen engagierte er „ABC Umzüge“, die wie das Achterdeck auch Sponsor von Fortuna Köln sind. „ABC Umzüge“ wiederum pflegt Kontakt zum Reiterkorps Jan von Werth, Geschäftsführer Bernd Verkerk ist Mitglied.

Gasthaus „Zum Jan“: Kölsch kann wieder fließen

„Beim Umzug kam dann die Frage auf, ob wir nicht jemanden wüssten oder selber Lust hätten, noch etwas Zweites zu machen, weil sie für den ‚Jan‘ händeringend einen Pächter suchten.“ Das passte ihm und Sarah König tatsächlich sehr gut. Die beiden betreiben auch das Bootshaus und Restaurant „Achterdeck“, für das der Sommer die wichtigste Zeit ist. „Der ‚Jan‘ lebt hauptsächlich vom Wintergeschäft und vom Karneval. So kriegen unsere Festangestellten keine Langeweile und es gibt das ganze Jahr zu tun“, sagt Bauer.

Das „Zum Jan“ will er nun „etwas professioneller führen“ – grundsätzlich soll das Traditionsgasthaus aber so bleiben, wie es ist. Besonders bei Karnevalistinnen und Karnevalisten ist die Heimat des Reiterkorps als Treffpunkt und „Wohnzimmer“ beliebt. An der Speisekarte haben Bauer und König gefeilt, sie orientiert sich an der des „Achterdeck“: „Es wird badisch“, so Bauer. So soll es etwa Kässpätzle geben. „Aber natürlich auch Himmel un Ääd. Es wird auch wunderbare Schnitzel geben. Wir kaufen gutes Fleisch vom Freiburger Metzger – keins, das man in Köln im Handelshof bekommt.“ Auch das frisch gezapfte Gaffel-Kölsch wird wieder fließen – zum Preis von 2 Euro.

Am 7. Januar eröffnet das „Zum Jan“ unter neuer Leitung, zunächst noch mit verkleinerter Speisekarte. Ab dem 12. Januar soll es dann richtig losgehen – pünktlich vor der heißen Phase der Karnevalssession und damit der wohl wichtigsten Zeit für das „Zum Jan“. 


„Zum Jan“, Thieboldsgasse 137, 50676 Köln, dienstags bis samstags ab 16 Uhr. 

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