„Hier kommen die Ehrenfelder hin“Wie Stammgäste die Kneipe „Connection“ übernahmen

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Das Connection von draußen

Das „Connection“ von außen

Ehrenfeld – Auch abseits der altbekannten Wege finden sich in Ehrenfeld gastronomische Perlen – ein gutes Beispiel hierfür ist das „Connection“ in der Marienstraße. Unauffällig liegt die kleine Kneipe zwischen Wohnhäusern versteckt, auf Lichtreklame verzichten die Betreiber bewusst.

Es gibt ja auch genügend Stammgäste, die die das gemütliche Lokal schätzen, die geruhsame Atmosphäre, die Auswahl an Getränken, die außer Kölsch und Pils ebenso Guinness und gute Whiskys umfasst.

Weniger Laufkundschaft, dafür ein familiäres Gefühl

„Whisky ist eigentlich schon immer mein Hobby gewesen, das ich dann auch die Kneipe getragen habe“, erklärt Dirk Fischer, der das Connection seit 2003 gemeinsam mit Daniel Kriele führt und auch Whisky-Tastings in der Kneipe anbietet. Dass diese etwas ab vom restlichen Gastronomie-Geschehen des Veedels liegt, stört die beiden nicht.

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Das Connection Bar

Die Bar vom „Connection“

Zwar habe man in der Marienstraße nicht die Laufkundschaft, wie sie etwa auf der Venloer Straße gegeben ist, dafür sei das Connection von einem nachbarschaftlichen und familiären Gefühl geprägt: „Wenn man nicht weiß, dass es hier eine Kneipe gibt, ist es fast ein Wunder, wenn man sie findet“, sagt Dirk, „hier kommen deswegen hauptsächlich Ehrenfelder hin.“

Bevor Daniel und Dirk in die Gastro-Szene eingestiegen, waren sie selbst Stammgäste im Connection, das schon seit 1983 existiert. Als die damalige Inhaberin den Laden in den 2000ern dann aufgeben wollte, setzten sich die Stammgäste im dämmrigen Licht der Kneipe zusammen und überlegten, wie man sie erhalten könnte.

Kneipe als Herzensangelegenheit und Hobby

Dirk und Daniel übernahmen das Lokal schließlich und stehen hier seitdem nun selbst hinter der Theke: „Ich habe aber auch schon vorher immer wieder in der Gastro gearbeitet“, erklärt Dirk, „deshalb war nicht alles neu für mich.“ Das Connection ist für die beiden Freunde zur Herzensangelegenheit geworden, die Kneipe betreiben die beiden quasi in ihrer Freizeit. Daniel ist nämlich eigentlich Rettungssanitäter, Dirk arbeitet in einem Kölner Krankenhaus.

Das Connection Billiardtisch

Ein Billardtisch im „Connection“

Nach Feierabend versorgen die beiden dann keine Patienten mehr, sondern ihre Gäste mit Drinks: „Es macht einfach richtig viel Spaß“, sagt Dirk, „vor allem unter der Woche sind viele Stammgäste bei uns, die wir nun schon länger kennen. Am Wochenende kommen dann auch mal Leute dazu, die man nicht so häufig sieht.“

Große Auswahl an Musikrichtungen

Ob unter der Woche oder an einem Samstag – ein Besuch im Connection lohnt sich auf jeden Fall. Schließlich hat die unscheinbare Kneipe eine Menge zu bieten: Im hinteren Raum steht ein Pool-Billardtisch, im vorderen Teil des Lokals eine Jukebox: „Die nimmt aber nur DM an“, sagt Dirk lachend, „wer jedoch eine Mark mitbringt, kann sich gerne einen Song aussuchen.“

Wer keine Deutsche Mark mehr in der Schublade hat, muss aber natürlich trotzdem nicht auf Musik verzichten – im Connection reicht der Soundtrack zum Bier nämlich von Hardrock und Metal bis hin zu Jazz und klassischer Musik. Mal laut und punkig, mal ruhig und melancholisch. Das kommt immer ganz darauf an, wer an dem Abend für die Theke und die musikalische Untermalung zuständig ist.

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Regelmäßig finden im Connection zudem auch Konzerte statt, für die Dirk und Daniel den Tisch am Fenster zu einer kleinen Bühne umbauen. Dass es dabei auch mal lauter wird, stört die Anwohner der Marienstraße zum Glück nicht allzu sehr: „Da muss ich mich bei den Nachbarn wirklich bedanken,“ sagt Dirk, der auch Künstlern aus anderen Bereichen eine Plattform bietet.

Schließlich ist der gebürtige Westerwälder, der seit den frühen 90ern in Ehrenfeld lebt, selbst ausgebildeter Fotodesigner und stellt seine Arbeiten zusammen mit Kollegen im Connection aus.

„In Ehrenfeld hat sich über die Jahre hinweg viel verändert, aber die Kneipe konnte sich den alten Charme bewahren“, sagt Dirk Fischer. Als er während seines Diploms regelmäßig zum Feierabendbier herkam kam, hätte er nicht gedacht, den Laden selbst einmal zu schmeißen. Aber so ist das manchmal im Leben – mit den richtigen Connections. 

Preise und Öffnungszeiten

Ein Gaffel Kölsch kostet 1,60 Euro, ein kleines Guinness (0,3l) 3,20 Euro, ein großes Guinness (0,5l) 5,10 Euro. Die Flasche Budweiser, Flensburger oder Veltins gibt es für 2,80 Euro, Schnäpse starten bei 2 Euro. Ein Glas (2cl) Bowmore (12 Jahre) kostet 4,80 Euro ein zehn Jahre alter Ardbeg 5,50 Euro.

Connection, Marienstraße 5, geöffnet montags bis samstags ab 20 Uhr, Sonntag ist Ruhetag. www.facebook.com/connection.ehrenfeld 

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