Drei Restaurants plus DachgartenClouth-Quartier in Köln dehnt sich gastronomisch aus

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Köln – Nicht immer sind alte Reklametafeln oder an Gebäuden verbliebene Beschriftungen ein Geschenk, doch im Fall dieses jüngsten Nippeser Gastronomie-Projekts ist das kleine Schild mit der Aufschrift „Tor 1“ fast ein Segen. Etwas Neues hätte man aus Gründen des Denkmalschutzes dort nämlich gar nicht außen anbringen dürfen, erklärt Fernando Castanheira. Der gebürtige Portugiese mit dem charmanten französischen Akzent ist ein erklärter Fan seines optisch herausstechenden neuen Arbeitsplatzes, des Lokals „Tor 1“ an der Niehler Straße.

Wer sich schon immer den totalen Durchblick gewünscht hat, der ist in dieser Location genau richtig. Ein Raum mit einer durchgehenden Sprossenfenster-Front ist per se ja schon ungewöhnlich, hier kommt noch die ovale Form dazu, die einem das Gefühl gibt, in einem Schiff zu sitzen und auf die Kirche St. Bonifatius zuzusteuern. Viele Jahre haben in dieser lichtdurchfluteten Räumlichkeit die Pförtner der ehemaligen Clouth-Werke ihren Dienst verrichtet, inzwischen wurde hier ein gemütliches Bistro etabliert, in dem täglich wechselnde Mittagsgerichte und eine kleine Auswahl an Abendspeisen offeriert werden. Außerdem gibt es Kuchen, den laut Castanheira der Chef sogar mitunter höchstselbst backt.

„Zwölf Apostel"-Restaurants gibt es seit 1994 

Castanheira spielt damit auf den Mann an, den man als den Erfinder des Gastronomie-Projekts „Zwölf Apostel“ bezeichnen könnte. Nach Gründung einer gleichnamigen GmbH  in den 1990er Jahren, hat der Berliner Falk Raß seit 1994 etliche dieser Pizza-Pasta-Restaurants eröffnet und das jüngste Kind der Kette auf dem Clouth-Gelände neben das Konzepthotel Josefine gesetzt.

Andere Filialen, wie die am Kölner Heumarkt, in Berlin, Hannover oder auf Mallorca sind inzwischen verkauft, allerdings besitzt Raß weiterhin die Namensrechte. Wie er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte, will der 60-Jährige sich allmählich aus dem Restaurant-Business zurückziehen und hat die Geschäftsführung deshalb seiner 21-jährigen Tochter Anna-Lisa übertragen. Eigentümer sei eine Tochtergesellschaft der N104 Leasing.

250 Sitzplätze auf zwei Etagen

Im neuen „Zwölf Apostel“ auf dem Gelände der ehemaligen Gummiwerke stehen den Gästen auf zwei Etagen rund 250 Sitzplätze zur Verfügung. Auf der Empore gibt es zudem eine separate Bar. Nicht nur die Speisekarte mit Pizzen und Pasta-Gerichten, auch die Einrichtung ist so, wie man sie von bisherigen Aposteln kennt: die immer gleichen roten Samtvorhänge, terracotta-farbene Wände, Marmorböden, dunkles Holz, etwas Gold und Deckengemälde. 

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Nun gibt es kein Gesetz, das Gastronomen zwingt, ihren Läden alle paar Jahre eine neue Optik zu verpassen, aber vielleicht würde man sich – zumal in solch einem jungen Kölner Quartier – mal wieder ein Interieur wünschen, das Erstaunen und Bewunderung erzeugt. Falk Raß hingegen, der „das Konzept aus Verona“ übertragen hat, sagt, er möchte den Gästen weiterhin „das Gefühl geben, in einem Palazzo zu sitzen“ und innerhalb von fünf Minuten in Italien zu sein.

Im Umfeld sind 350 Außenplätze geplant 

Im Umfeld des Restaurants und des Bistros „Tor 1“ sollen in den kommenden Monaten insgesamt noch einmal rund 350 Außenplätze entstehen. Außerdem ist eine Bewirtung auf dem Dachgarten geplant. Und dann soll ebenfalls noch in diesem Sommer im hinteren Teil des Gebäude-Ensembles eine spanisch-japanische Tapas-Bar eröffnen.

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