Köln-Kalk – Sechs grobe Holztische stehen im Nobiko, der japanischen Nudelbar und Café in der Josephskirchstraße in Kalk. An dem verkehrsberuhigten Sträßchen, an dem auch die Grünebergschule und die Grundschule Kapitelstraße liegen, vermutet man alles, nur nicht die angesagteste, weil vor allem linksrheinischen Kreisen noch immer nicht bekannte, vegane Udon-Suppenküche der Stadt.
Charme eines 80er-Jahre-Jugendtreffs
Der Laden verströmt den Charme eines 80er-Jahre-Jugendtreffs, wären da nicht all die Antifa-Plakate an den Wänden und -Aufkleber auf den Toiletten, Reminiszenzen an das Café Fatsch, das hier einst sein Domizil hatte und in dem die Nobiko-Macher zu Beginn nur einmal in der Woche ihre Kreationen anboten. Vor vier Jahren übernahmen sie dann dank der großen Nachfrage komplett und begannen, täglich ihre Suppen und veganen Kuchen und Cookies anzubieten.
Das Nobiko ist schräg, ein kompletter Gegenentwurf zu den hippen asiatischen Imbissen und Restaurants in der City. Aber auch zu den Döner-, Köfte- und Pizza-Läden auf der nahegelegenen Kalker Hauptstraße. Die Frontscheibe des Nobiko ist gesplittert und nur notdürftig geflickt; die Karte mit dem Fuchs, der in einem Boot auf den Meereswellen schaukelt, ist übersichtlich.
Es gibt elf verschiedene Udon-Suppen mit verschiedener Einlage für 7,50 bis 14,50 Euro. Der Fuchs verewigt sich in Suppe Nr. 5, der Kitsune, japanisch für eben jenes schlaue Tierchen, das der Legende nach so gerne süßen Tofu mag. Selbiger ist denn auch in der Suppe enthalten. Neben Tofu in verschiedensten Geschmacksrichtungen finden sich auch Shiitake-Pilze, Frühlingszwiebeln, Ingwer, China-Kohl, Algen in den großen Keramik-Schüsseln wieder. Wer den reduzierten alternativen Charme des Nobiko am eigenen Leib erfahren möchte, sollte unbedingt telefonisch reservieren.
Nobiko, Josephskirchstraße 25, 51103 Köln, Tel.: 0221 /16868666, geöffnet dienstags bis freitags, 16 – 22 Uhr, samstags und sonntags 14 – 22 Uhr. (Im Juli geänderte Öffnungszeiten)
