6 Rezepte nach KarnevalWas man aus Kamelle alles zaubern kann

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verschiedene Süßigkeiten liegen auf einer rosanen Tischdecke

Nach dem Karnevalszug stapeln sich die steinharten Süßwaren. Wir haben aus den Resten etwas Leckeres gemacht.

Was tun mit den Kamelle-Resten nach Karneval? Mit diesen sechs Rezepten lassen sich die Naschereien neu verwerten.

Jedes Jahr das gleiche Problem: Nach den Karnevalszügen schleppt man glücklich den vollen Jutebeutel nach Hause, schüttet seine Ausbeute auf den Küchentisch und fischt seine Lieblingssüßigkeiten raus. Der Rest gammelt in diversen Schüsseln und Schränken vor sich hin, bis er eines Tages dann doch in der Tonne landet – ein trauriges Schicksal.

Wir haben uns den Beutelinhalt mal genauer angesehen und ein paar Rezepte ausgearbeitet. Zugegebenermaßen war ich als Köchin anfänglich überhaupt nicht begeistert: Was soll man denn schon mit dem knüppelharten Süßkram anstellen?

Julia Floß

Julia Floß

Julia Floß ist ausgebildete Köchin und Patissière und hat viele Jahre in verschiedenen von Gault-Millau und Guide Michelin ausgezeichneten Küchen gearbeitet, bevor sie Journalismus und Medienkommunika...

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Kamelle wie Gummibärchen oder Kaubonbons lassen sich nur schlecht kulinarisch aufwerten. Sie dienen höchstens bei Kindergeburtstagen als bunte Dekoration für Kuchen und Törtchen.

Wir suchten aber Rezepte: Schokolade, Kokos-Baiser und Karamell-Bonbons, Popcorn und Chips ließen sich problemlos verarbeiten. Nur bei den Marshmallows waren wir skeptisch: Backen mit Zuckerschaumstoff? Natürlich avancierte ausgerechnet dieses Rezept, die Mäusespeck-Nuss-Kekse, zum Redaktionsliebling.

1. Chips – Knuspriges Hühnchen, Endiviensalat und Senf-Dressing

Knusprige Hähnchen-Stücke liegen auf einem Brett, daneben eine Schüssel mit Salat und eine Tüte Chips

Zerkrümelte Chips werden zu einer knusprigen Hähnchen-Panade.

Zutaten für 2 Personen:

  • 1 Hähnchenbrust
  • 1 TL Honig
  • 1 Knoblauchzehe, fein gerieben
  • 2 Zweige Thymian (die Blätter)
  • 1 Zitrone (Saft und Abrieb)
  • 2 kleine Beutel Chips, zerkrümelt
  • 6 Scheiben Frühstücksspeck
  • ½ Kopf Endiviensalat, gewaschen
  • 1 EL Senf
  • 3 EL Sahne
  • 1 EL heller Essig
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Cayenne, Paprikapulver
  • Pflanzenöl zum Braten

Zubereitung:

Die Hähnchenbrust in gleichmäßige Streifen schneiden. Sie sollten in etwa so groß sein wie ein Filet. In einer Schüssel den Honig, 1 EL Zitronensaft, Zitronenabrieb, Knoblauch, Thymian, Salz, Pfeffer und Paprikapulver mischen und die Hähnchenstreifen darin 20 Minuten marinieren.

Den Backofen auf 180 Grad Umluft (200 Grad Ober-Unterhitze) vorheizen. Die zerbröselten Chips in einen tiefen Teller schütten, die marinierten Hähnchenstreifen darin wälzen und auf ein Backblech (besser: Gitter) setzen. Das Hähnchen 10 bis 15 Minuten im Ofen garen. Währenddessen die Speckstreifen in einer Pfanne mit wenig Pflanzenöl von beiden Seiten knusprig braten und auf ein Küchenkrepp legen. Senf und Essig in einer Salatschüssel glattrühren. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Cayenne würzen und die Sahne unterrühren. Die Endivie in Streifen schneiden und mit dem Dressing gründlich mischen. Den Speck in Stücke brechen und auf dem Salat verteilen. Zusammen mit dem krossen Hähnchen servieren.


2. Popcorn – Gratinierter Ziegenkäse mit asiatischem Gurken-Avocado-Salat und Curry-Popcorn

Ziegenkäse und Avocado mit Popcorn-Topping auf einem Teller angerichtet

Mit Curry gewürzt lässt sich Popcorn als Topping für einen asiatischen Avocado-Salat verwenden.

Zutaten für 2 Personen:

  • 6 Taler/ Scheiben Ziegenkäse
  • 2 EL Honig
  • ½ Gurke
  • ½ Avocado
  • ¼ Bund frischer Koriander, fein geschnitten
  • ½ Chilischote, fein gewürfelt
  • 1 Limette (Saft und Abrieb)
  • 1 TL Honig
  • 1 EL heller Essig
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 TL Sesamöl
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Beutel Popcorn
  • Salz, Pfeffer, Curry, Paprikapulver

Zubereitung:

Den Backofen auf 220 Grad Oberhitze vorheizen. Die Ziegenkäsetaler auf ein Blech legen und mit Honig bestreichen. Eventuell ein paar Thymianblätter darüber streuen. Die Gurke mit einem Sparschäler in feine Streifen schneiden. Die Avocado halbieren, schälen und ebenfalls in schmale Streifen schneiden.

In einer Schüssel Honig, Essig, Sojasauce, Sesam- und Olivenöl, Limettenabrieb, 1 TL Limettensaft, die Chiliwürfelchen, Salz und Pfeffer mischen und abschmecken. Gurken- und Avocadostreifen in die Vinaigrette geben und gründlich mischen. Den Ziegenkäse fünf bis acht Minuten im Ofen gratinieren. Das Popcorn in einer Schüssel mit Curry, Paprikapulver und Salz mischen. Kurz vor dem Servieren den frischen Koriander unter den Salat mischen und das Curry-Popcorn darüber streuen.


3. Karamell-Bonbons – Toffee-Muffins

Muffins auf einem Muffin-Blech

Karamell-Bonbons eignen sich als Zutat für Toffee-Muffins.

Zutaten für 12 Portionen:

  • 100 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • 200 g Crème fraîche
  • 200 g weiche Karamell-Bonbons
  • 2 Eier
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze (160 Grad Umluft) vorheizen. Muffinblech mit Förmchen auslegen.

Die Butter schmelzen. Mehl, Salz und Backpulver in einer Schüssel mischen. Karamell-Bonbons klein schneiden. Die Eier mit der Crème fraîche, dem Zucker und der flüssigen Butter verrühren. Anschließend die Mehlmischung zügig unterrühren. Zum Schluss die zerkleinerten Karamell-Bonbons unterziehen.

Den Teig mit einem Löffel in die Muffinförmchen füllen und die Muffins circa 20 Minuten goldbraun backen.


4. Mäusespeck – Walnuss-Marshmallow-Kekse

Kekse auf einem Backblech, daneben kleine Marshmallows

Marshmallows und Mäusespeck verleihen Keksen eine besondere Note.

Zutaten für 20 Kekse:

  • 175 g weiche Butter
  • 50 g brauner Zucker
  • 200 g weißer Zucker
  • 2 Eier
  • 3 EL Honig
  • 250 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 120 g Walnüsse, gehackt
  • 120 g Mäusespeck (Mini-Marshmallows)

Zubereitung:

Butter und Zucker schaumig rühren. Nach und nach die Eier und den Honig hinzufügen. Mehl, Backpulver und Salz mischen und unter die Masse rühren. Zum Schluss die Nüsse und den Mäusespeck unter den Teig kneten und alles circa eine Stunde kaltstellen.

Den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen und Backbleche mit Papier auslegen. Den Teig zu kleinen Kugeln formen und mit großem Abstand (!) auf den Blechen verteilen. Die Teigkugel flach drücken. Vorsicht: Nur 5 bis maximal 7 Kekse auf einem Blech backen, der Teig läuft stark auseinander. Die Kekse 12 bis 15 Minuten goldbraun backen und anschließend auskühlen lassen.


5. Schokolade – Zimt-Brownies

Brownie in einer Backform

Schokoladige Kamelle lassen sich gut zu einem Brownie verarbeiten.

Zutaten:

Brownie:

  • 200 g Schokolade
  • 200 g Butter
  • 4 Eier
  • 250 g Zucker
  • 1 TL Zimt
  • 160 g Mehl
  • 30 g Kakaopulver
  • 1 Prise Salz

Glasur:

  • 4 EL weiche Butter
  • 3 EL Kakaopulver
  • 1 Pkt. Vanillezucker
  • 125 g Puderzucker
  • 1 EL Milch

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze (160 Grad Umluft) vorheizen und eine rechteckige Form (30 x 20 cm) mit Backpapier auslegen.

Für den Teig Butter und Schokolade über einem Wasserbad schmelzen. Die Eier mit dem Zucker aufschlagen und dann die Schoko-Butter-Mischung unterziehen. Mehl, Zimt, Kakao und Salz mischen und unter den Teig rühren. Den Teig in die Form füllen und 25 bis 30 Minuten backen. Anschließend auskühlen lassen. Der Teig geht erst üppig auf und fällt anschließend wieder zusammen. Das ist so gewollt.

Währenddessen die übrige Butter mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Kakao, Vanillezucker und die Milch unterrühren und den Brownie mit der Glasur bestreichen.


6. Kokosbälle – Rote Grütze mit Vanilleeis, Schlagsahne und Kokos-Meringues

Vanilleeis, Rote Grütze und Kokos-Meringues in zwei Gläsern angerichtet

Kokosbällchen schmecken gut auf Vanilleeis mit Roter Grütze

Zutaten für 4 Personen:

Vanilleeis:

  • 250 ml Milch
  • 250 ml süße Sahne
  • 1 Vanilleschote
  • 6 Eigelbe
  • 80 g Zucker

Rote Grütze:

  • 1 Glas Schattenmorellen (350 g)
  • 1 Pkt. gemischte Beeren (TK-Ware)
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Zitrone (Saft und Abrieb)
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Puddingpulver oder Speisestärke
  • Optional: 2 cl Kirschwasser

Sonstige:

  • 200 ml Schlagsahne
  • 1 EL Zucker
  • 2-3 Kokosbälle

Zubereitung:

Vanilleeis: Vanilleschote halbieren und das Mark herauskratzen. Milch und Sahne gemeinsam mit der ausgekratzten Schote und dem Mark in einem Topf erhitzen. Eigelbe mit dem Zucker aufschlagen. Die Vanillemilch aufkochen und sofort unter ständigem Rühren zu den Eigelben geben. Auf dem Wasserbad cremig rühren bis die Masse andickt. (Zur Rose abziehen: Masse auf den Rücken eines Holzlöffels geben und drauf pusten. Bildet sich eine rosenartige Form, ist die Sauce heiß genug.) Auskühlen lassen. Anschließend die Vanilleschote rausfischen und die Vanillesauce in der Eismaschine gefrieren lassen.

Rote Grütze:

Zucker und Stärke (oder Puddingpulver) in einer Schüssel mischen. Die Schattenmorellen abgießen. Den Saft in einem Topf auffangen und zum Kochen bringen. Mit 4 EL kaltem Saft die Stärke glattrühren. Die Vanilleschote halbieren und auskratzen. Mark und Schote zum Kirschsaft hinzufügen. Ebenso Zitronensaft und Abrieb. Kurz bevor der Kirschsaft kocht, die angerührte Stärke unter ständigem Rühren hinzufügen und köcheln lassen. Nun die gemischten Beeren und die Schattenmorellen hinzufügen und alles einmal aufkochen lassen. Falls keine Kinder dabei sind, mit Kirschwasser aromatisieren und auskühlen lassen.

Servieren:

Die Sahne mit dem Zucker aufschlagen. Pro Person eine Kugel Vanilleeis abstechen und in ein Glas geben. Schlagsahne auf das Eis geben, Rote Grütze dazu und zum Schluss die Kokosbälle darüber bröseln.

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