Zum Tag der AlleenDiese Baumalleen in NRW sind einen Besuch wert

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Herbstliche Baumallee

Seit 2008 rufen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Alleenschutzgemeinschaft und die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße jährlich am 20. Oktober den „Tag der Allee“ aus. 

Auch wir wollen die vielen Baumalleen in NRW ehren, die sich wie grüne Adern durch unsere Städte und quer übers Land ausdehnen: Alleen schenken Geborgenheit, spenden Schatten und schützen vor Regen. Ihre dichten Laubdächer, Stämme und Totholz machen sie zu eigenen Biotopen für Tiere und Pflanzen wie Eulen und Fledermäusen.

Wir haben uns in der Region umgesehen und sechs unterschiedliche Alleen gefunden - eine Anregung beim nächsten Ausflug ein Augenmerk auf die prachtvollen Baumreihen und knorrigen Stämme zu richten. Quer durch NRW verläuft zudem ein Abschnitt der Deutschen Alleenstraße.

Die NRW-Route der Deutschen Alleenstraße führt auch durch das Bergische Land. Unterwegs unter mächtigen Baumriesen führt die Straße unterwegs an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Details und Karten zur NRW-Route der Deutschen Alleenstraße finden Sie hier auch zum Herunterladen.

Sechs Baumalleen rund um Köln mit Ausflugszielen in der Nähe:

Nussbaum-Allee

Wahnbachtalsperre

Sie ist zwar nur wenige hundert Meter lang, aber ihre Ansicht und Lage sind herrschaftlich schön: Die Nussbaum-Allee nahe der Wahnbachtalsperre stammt aus den 30er Jahren und führt auf das Anwesen Gut Umschoß zu. 1937 erbaut, wurde der dreiflügelige Wirtschaftshof kürzlich vom Wahnbachtalsperrenverband erworben, der dort ein Zentrum für Wasser, Naturschutz und erneuerbare Energien errichten will. Entlang der Villa mit seiner schönen Allee führt auch ein Wanderweg.

Wander-Tipp: Der Talsperrenweg führt bergauf- und ab um die Wahnbachtalsperre. Die spektakulären Ausblicke auf den Stausee sind jede Anstrengung wert. Am Ende führt eine Straße durch die romantische Nussbaum-Allee auf das Gut zu. Von der alten Obstwiese unterhalb der Villa hat man einen schönen Blick.

Länge: 23 km, Start/Ziel am Parkplatz an der Talsperre in Siegburg-Seligenthal.

Blutbuchen-Allee

Schloss Corvey

Tiefrot leuchten die Blätter der Blutbuche auf der Allee, die das Reichskloster Corvey mit der Stadt Höxter verbindet. Das feuerrote Schauspiel zieht sich über etwa 150 Meter und geht in Höxter in eine Roteichen-Allee über. Die Stadt hat sich für die NRW-Landesgartenschau 2023 beworben. Schloss Corvey als UNESCO Weltkulturerbe mitsamt seiner Allee, spielt dabei eine große Rolle.

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Tipp: Schloss Corvey zählt mit Westwerk, Bibliothek, Friedhof, Museum und Kirche zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Besuche sind ohne Voranmeldung möglich. Corona-konforme Führungen können telefonisch gebucht werden. Parkplätze sind vorhanden. Corvey liegt am Weser-Radweg R99 und dem Europa-Radweg R1.

Schloss Corvey, Corvey, 37671 Höxter, Tel. 05271/68 168, Mo-So 10 – 18 Uhr www.corvey.de

Linden-Allee

Gymnicher Mühle

Rechts und links des Weges, von der Gymnicher Mühle bis zum Schlosspark, stehen rund 100 alte Sommerlinden Spalier. Im Frühling funkelt ihr Grün im Sonnenlicht, im Sommer schicken sie ihren zauberhaften süßlichen Duft in die Luft und im Herbst fallen die Blätter. Geht man nach dem Volksmund, dass Linden „dreihundert Jahre kommen, dreihundert Jahre stehen und dreihundert Jahre vergehen“, so befinden sich die Gymnicher Linden mit ihren über 75 Jahren erst ganz am Anfang ihres Lebens. Linden können stolze 1000 Jahre alt werden. Die einstige Straße durch die Gymnicher Allee, die zugleich ein Naturdenkmal ist, wurde längst für Autos gesperrt und naturnah umgestaltet.

Wander-Tipp: Drei Rundwanderwege und eine Radtour starten an der Gymnicher Mühle und führen durch die Allee. Die Wanderrouten sind 5 und 10 km lang.

Gymnicher Mühle 10, 50374 Erftstadt, 02237 6388020 www.naturparkzentrum-gymnichermuehle.de

Edelkastanien-Allee

Schloss Dyck

Sie ist eine der größten und vermutlich eine der ältesten Edelkastanien-Alleen in Deutschland: Auf einer Länge von über 1000 Metern säumen knapp 200 Edelkastanien, auch Esskastanie genannt, den Weg von Schloss Dyck bei Grevenbroich bis zum Nikolauskloster. Die stillen Beobachter, die um 1811 gepflanzt wurden, sind längst zum Lebensraum für seltene Vögel und Fledermäuse geworden. Der direkte Zugang zur Allee ist allerdings wegen Astbruch-Gefahr gesperrt. Der Blick und das Drumherum lohnen trotzdem.

Wander-Tipp: Wanderung ab Nikolauskloster, entlang der Kastanien-Allee am Dycker Feld, rund um Schloss Dyck, eines der bedeutendsten Wasserschlösser in der Region. Park und Gärten sind geöffnet: Im Englischen Landschaftsgarten gibt es auf 53 Hektar Pflanzenraritäten aus der ganzen Welt zu entdecken. www.stiftung-schloss-dyck.de

Rosskastanien-Allee

Schloss Wachendorf

Stolze 260 Bäume umfasst die Kastanien-Allee, die Besuchern den Weg zu Schloss Wachendorf in der Eifel weist. Auf knapp 700 Metern stehen sie zum Teil auch in Viererreihen und geben ein wahrlich malerisches Bild ab – besonders in der aktuellen Blütezeit. Rund um die denkmalgeschützte Schlossanlage gibt es viel zu entdecken.

Wander-Tipp: Die Rundwanderung der EifelSchleife „Stockertblick und Herkelstein“ beginnt in unmittelbarer Nähe. Auf dem Parkplatz der Bruder-Klaus-Kapelle führt die Runde über die Kastanien-Allee zum Schloss. Dieses ist im Privatbesitz und deswegen nicht zu besichtigen. Dafür warten zwei andere Sehenswürdigkeiten: Über den Forst- oder Almweg kommt man zum Radioteleskop Astropeiler Stockert und von dort auf dem Rückweg an der Bruder-Klaus-Kapelle vorbei. Länge: Etwa 10,9 Kilometer

www.eifelverein-mechernich.de

Platanen-Allee

Neuenhöfer Allee, Köln

Baumbestandene Straßen sind die grünen Adern der Stadt, filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft, dämpfen Verkehrslärm und produzieren Sauerstoff. Die Platanen-Allee in Sülz ist ein schönes Beispiel dafür. Sie zieht sich fast über die gesamte Neuenhöfer Allee, die über knappe 1,5 km Zülpicher und Luxemburger Straße verbindet.

Tipp: Sülz ist eine gute Anlaufstelle für Spaziergänger, die das Urbane mit der Natur verbinden möchten. Startet man am Anfang der Neuenhöfer Allee, tut sich schnell der Beethovenpark auf. Er bietet viele freie Flächen, so dass es hier nie besonders voll wirkt. Vom „Pilzberg“ aus hat man eine schöne Rundumsicht, ein Spielplatz an der Allee lockt Kinder an. Auch der Decksteiner Weiher ist nicht weit: Hier laden viele aneinandergereihte Kastanien zum weiteren Spaziergang unter Alleenbäumen ein.

Beethovenpark, Neuenhöfer Allee 10, 50937 Köln

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