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100 Ideen für Köln„Kinder brauchen mehr Naturerlebnisse im Kita-Alltag“

2 min
Claudia Lanius führt mehrere Mode-Läden in Köln, mit denen sie sich für Nachhaltigkeit in der Branche einsetzt.

Claudia Lanius führt mehrere Mode-Läden in Köln, mit denen sie sich für Nachhaltigkeit in der Branche einsetzt.

Für die Designerin und Unternehmerin Claudia Lanius stellt der Naturkontakt einen wichtigen Bestandteil der Entwicklung von Kindern dar.

Was ist meine Idee für Köln?

Meine Idee ist, dass jede städtische Kita in Köln aktiv und regelmäßig Zugang zur Natur erhält – durch gezielte Unterstützung und Förderung von naturpädagogischen Angeboten. Grünflächen, Wälder und naturnahe Orte in Köln sollen bewusst für Kinder und Familien erschlossen und nutzbar gemacht werden. Naturerlebnisse, wie Waldtage, sollen fester Bestandteil des Kita-Alltags werden – für alle Kinder, nicht nur für diejenigen mit einem seltenen Platz in einem Waldorf- oder Naturkindergarten.

Warum wäre das gut für die Stadt?

Weil das die Lebensqualität für Familien erhöht, Kinder ganzheitlich fördert und bestehende grüne Potenziale in Köln besser nutzt. Naturkontakt unterstützt nachweislich die physische und psychische Gesundheit, fördert Kreativität, soziale Kompetenzen und ein gesundes Umweltbewusstsein. Außerdem würde die Stadt ein starkes Zeichen für Kinderfreundlichkeit und nachhaltige Stadtentwicklung setzen.

Wie könnte die Umsetzung gelingen?

Durch ein städteweites Förderprogramm, das naturpädagogische Elemente in städtischen Kitas systematisch etabliert:

  1. Kooperationen mit Umwelt- und Naturvereinen
  2. Schaffung kleiner, naturnaher Außenräume oder regelmäßige Ausflüge in städtische Grünflächen
  3. Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher in Naturpädagogik
  4. Klare politische Priorisierung und öffentliche Sichtbarkeit des Themas
  5. Pilotprojekte in einzelnen Stadtteilen, die schrittweise ausgeweitet werden

Was braucht es dafür?

  1. Städtische Verwaltung (Jugendamt, Grünflächenamt) für Infrastruktur und Genehmigungen
  2. Politische Unterstützung durch Ratsfraktionen, die sich für Familien und Umwelt stark machen
  3. Erzieherinnen, Erzieher und Kita-Leitungen, die fortgebildet und eingebunden werden
  4. Vereine und Initiativen, wie Finkens Garten, Ackerdemie etc., die Erfahrung und Räume beisteuern können
  5. Finanzielle Mittel, etwa über städtische Haushalte, Landesförderprogramme oder Stiftungen
  6. Elterninitiativen, die den Bedarf deutlich machen und die Umsetzung mittragen

Zur Person

Claudia Lanius ist eine der ersten deutschen Designerinnen, die sich nachhaltiger Mode und fairen Produktionsbedingungen verschrieben hat. Seit mehr als 25 Jahren führt sie ihr gleichnamiges Familienunternehmen, das 1999 mit einem Laden auf der Merowingerstraße in der Südstadt begann. Inzwischen gibt es vier Lanius-Läden in Köln und mehrere hundert Händler, die ihre Kleidungsstücke verkaufen.

Zur Serie

„100 Ideen für Köln“ ist die neue Serie des „Kölner Stadt-Anzeiger“, die der Stadt neue Impulse verleihen soll: „100 Ideen für Köln“. Was muss passieren, damit die viertgrößte Stadt Deutschlands mit ihrer Strahlkraft in die Region zukunftsfähig bleibt? Was ist dringend zu verbessern? Was fehlt in dieser Stadt? Im Vorfeld der Kommunalwahl am 14. September sammeln wir besten Vorschläge, Lösungen und Visionen – auch als Inspiration für die künftige Stadtspitze. Dazu fragen wir nicht nur prominente Vertreter der Stadtgesellschaft, sondern auch Sie, liebe Leserinnen und Leser: Stimmen Sie ab über die ersten 50 Ideen für Köln.