Beerdigung in KölnFamilie und Freunde nehmen Abschied von Willi Herren

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Grab Willi Herren

Gestecke und Blumen auf dem Grab von Willi Herren.

Köln – Die ersten Menschen strömen schon am frühen Vormittag zum Melatenfriedhof in Ehrenfeld. Sie sammeln sich in kleinen Gruppen rund um die Trauerhalle und vor dem Haupteingang an der Piusstraße. Viele tragen Schwarz, manche halten Blumen in den Händen. Sie alle sind gekommen, um sich von Willi Herren zu verabschieden.

„Der Willi war ein feiner Kerl, eine Stimmungskanone für Köln und Mallorca“, sagt ein Rentner mit Baseballkappe. „Ich habe ihn mal live bei einem Auftritt am Ballermann erlebt.“

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Der Kölner Schauspieler Willi Herren wird am 5. Mai bestattet.

Eine 16-Jährige ist mit ihrer Mutter da, auch sie bezeichnen sich als Fans des Kölner Sängers, Schauspielers und Reality-TV-Darstellers, der am 20. April im Alter von 45 Jahren unerwartet in seiner Kölner Wohnung gestorben war. „Wir wollen heute einfach nur in seiner Nähe sein“, sagt die 16-Jährige.

Nur 30 Gäste in Trauerhalle zugelassen

Zur offiziellen Zeremonie in der Trauerhalle sind 30 Gäste zugelassen, mehr gibt die Corona-Schutzverordnung nicht her. Aber viel mehr hätten es auf Wunsch der Familie Herren wohl auch nicht sein sollen. Die Angehörigen und engsten Freunde wollten „im kleinsten Kreis“ von Willi Abschied nehmen, teilt der Bestatter mit und bittet um Rücksicht auf die Privatsphäre. Für Interviews stehe die Familie nicht bereit.

Grab Wili Herren Blumen

Fans von Willi Herren an seinem Grab.

Pünktlich um 11.11 Uhr beginnt die Trauerfeier in der kleinen Halle. Sie ist mit rot-weißen Blumen und rot-weißen Luftballons geschmückt. Derweil beantworten draußen die Chefs der beiden beauftragten Bestattungsunternehmen Fragen der vielen Journalisten. Misstöne werden laut. Der eine Bestatter, der sagt, er sei mit Willi Herren befreundet gewesen, spricht vor laufenden Fernsehkameras erst von einem Durcheinander bei der Organisation der Zeremonie und verteilt Spitzen gegen seinen Kollegen. Dann rudert er wieder ein Stück zurück. Auch der andere Bestatter gibt Interviews. Er wiegelt ab: Alles laufe wie geplant.

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„Tschüss, Ciao und auf Willisehen“

Eine schwarze Kutsche fährt vor, gezogen von zwei Pferden. Unter Applaus der mittlerweile mehr als 200 Trauergäste vor der Halle wird der schwarze Sarg mit der Silhouette Kölns und der Aufschrift „Mach et jood, schwing d’r Hoot – Tschüss, Ciao und auf Willisehen“ auf die Kutsche gehoben und zur Grabstelle gefahren, gefolgt von der Familie und den übrigen Trauernden. Geduldig weisen Mitarbeiter der Bestattungsunternehmen die Menschen immer wieder darauf hin, Abstand zu halten. Meistens vergeblich. Immerhin: Fast alle tragen Schutzmasken. Die Einsatzkräfte des Ordnungsamtes beobachten alles genau, halten sich aber im Hintergrund und greifen nicht ein.

Willi Herren Beerdigung

Das Ordnungsamt kontrollierte vor Ort die Einhaltung der Corona-Regeln.

Unterdessen haben im Internet in den vergangenen Tagen fast tausend Menschen auf einer digitalen Kondolenzseite Wünsche und Grüße an Willi Herren und an seine Familie hinterlassen. Die meisten wünschen dem Verstorbenen „eine gute letzte Reise“ und den Angehörigen „viel Kraft“.

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