Keine Gesamtschule am Holzheimer WegDas sind die Schulpläne für Chorweiler

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Das Gebäude am Holzheimer Weg (Bild links) und die Förderschule in der Soldiner Straße

Das Gebäude am Holzheimer Weg (Bild links) und die Förderschule in der Soldiner Straße

Chorweiler – Im vergangenen Juni hatten die Chorweiler Bezirksvertreter einen umfassenden Plan vorgelegt, wie die Bildungslandschaft in ihrem Bezirk aussehen könnte. „Initiative zur Schulentwicklung“ heißt das Papier, das mehrere Vorschläge enthält und vom aktualisierten Schulentwicklungsplan 2016 abweicht. Das Ziel: Mehr Schulen im Bezirk und eine Überarbeitung der Strukturen unter Einbeziehung der Elternwünsche. Nun legte die Stadt ihre aktualisierte Schulentwicklungsplanung 2018 vor – die sich aber nur zum Teil mit den Wünschen der Kommunalpolitiker deckt.

Einer zweizügigen Grundschule in Fühlingen erteilt die Stadt zum Beispiel eine Absage. Die Bezirkspolitiker hatten die Stadt damals aufgefordert, einen Standort zu finden und schlugen selbst den Festplatz an der Neusser Straße vor. Die Stadt sieht für eine neue Schule keinen Bedarf, will dennoch den Vorschlag prüfen und wenn möglich eine „Schulreservefläche“ sichern. Man wolle die neue, kleinräumige Bevölkerungsprognose abwarten, ob sich eine Schule in dem kleinen Ort lohnt.

Das Gebäude am Holzheimer Weg (Bild links) und die Förderschule in der Soldiner Straße

Das Gebäude am Holzheimer Weg (Bild links) und die Förderschule in der Soldiner Straße

Eine Absage gab es auch für die Forderung, auf dem Grundstück der ehemaligen Worringer Hauptschule am Holzheimer Weg eine vierzügige Gesamtschule zu bauen. Der Standort dient laut Stadt als Reserveplatz für eine Grundschule, eine Kita und Wohnungen. Allerdings sieht auch die Stadt die Notwendigkeit einer neuen weiterführenden Schule im Bezirk und schlägt stattdessen eine Fläche an der Netze-/Swinestraße vor. Das Areal werde derzeit „intensiv geprüft“, und könnte Platz für eine Gesamtschule und eine Kita bieten. Doch kam die Verwaltung den Bezirkspolitikern etwas entgegen. So soll zusätzlich am Holzheimer Weg die rechtliche Möglichkeit für eine weiterführende Schule geprüft werden. Seit Jahren kämpfen die Politiker für eine neue Schule am Holzheimer Weg. Da die Heinrich-Böll-Gesamtschule jedes Jahr viele Schüler ablehne, gebe es einen hohen Bedarf im Bezirk, so ihre Argumentation.

Von einer Zusammenlegung der Gustav-Heinemann-Hauptschule und Ursula-Kuhr-Hauptschule rät die Stadt ab. Die Bezirksvertreter hatten eine Fusion mit Umzug zum Volkhovener Weg – wo die Ursula-Kuhr-Hauptschule sitzt – vorgeschlagen. Die Förderschule Soldiner Straße könne dann an den Standort der Gustav-Heinemann-Hauptschule ziehen, da eine Erweiterung am jetzigen Standort nicht möglich sei. Dagegen verzeichne die Gustav-Heinemann-Hauptschule rückläufige Zahlen.

Laut Stadtverwaltung hätten sich an beiden Hauptschulen zu Beginn des Schuljahrs insgesamt 76 Jungen und Mädchen angemeldet – zu viele, um an nur einer Schule unterrichtet zu werden. Das gehe nur dann, wenn die gerade erst beschlossene Verkleinerung der Ursula-Kuhr-Schule von vier auf drei Klassen je Jahrgang zurückgenommen wird. Die Stadt schlägt vor, die Schülerzahlen zu beobachten. Für das Platzproblem an der Soldiner Straße sucht die Stadt nach einer passenden Lösung auf dem Schulgrundstück.

Die Grundschule Gutnickstraße in Roggendorf/Thenhoven soll auch aus Sicht der Stadt erweitert und demnach berücksichtigt werden.

Vergrößerung abhängig von Schülerzahlen

Die Henry-Ford-Realschule soll, wie ebenfalls von den Bezirksvertretern gefordert, einen Erweiterungsbau für den Ganztagsbetrieb bekommen. Eine Vergrößerung der GGS Soldiner Straße wird von der Entwicklung der Schülerzahlen und der Raumsituation abhängig gemacht und weiter beobachtet.

Den von den Kommunalpolitikern vorgeschlagenen „Bildungscampus Köln-Nord“ zwischen Mercatorstraße und Dresenhofweg kombiniert die Stadt mit dem potenziellen Neubaugebiet Im Kreuzfeld. Denn das von den Kommunalpolitikern vorgeschlagene Land befindet sich im Kreuzfeld. Sollte dort tatsächlich gebaut werden, plant die Stadt – je nach Größe – mindestens zwei Grundschulen und zwei weiterführende Schulen. Im Rahmen des Bildungscampus könnten auf der Fläche zudem ein Berufskolleg und Sportangebote realisiert werden, sagt die Stadt.

Schüler bezirksübergreifend aufnehmen

Die Kommunalpolitiker wollen mit dem Campus bezirksübergreifend Schüler aufnehmen, die von der Kita bis zum Abitur alle Stationen an diversen Bildungseinrichtungen an einem Ort durchlaufen. Selbst eine Außenstelle der Technischen Hochschule Köln mit Wohnheim kann sich das Stadtteilparlament vorstellen.

Die Chorweiler Bezirksvertreter stimmten den Plänen mit Ergänzungen zu. Sie kritisierten, dass an der Netze-/Swinestraße und nicht am Holzheimer Weg eine weiterführende Schule geplant ist. Sie forderten die Streichung des Vorhabens. „Wir möchten am Holzheimer Weg eine Gesamtschule“, betonte Rainer Stuhlweißenburg von der CDU. Wolfgang Kleinjans, Fraktionsvorsitzender der Grünen, mahnte den zügigen Fortschritt für eine Erweiterung an der Förderschule Soldiner Straße an. Eike Danke von der SPD bat unter anderem, die Zusammenlegung der beiden Hauptschulen erneut zu prüfen, damit die Förderschule umziehen kann.

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