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Kommentar zum Spielplatz-Ärger in PeschStadt Köln lässt Kinder im Regen stehen

Lesezeit 2 Minuten
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Nachbarn im Hochhaus am Heinering beschweren sich oft über spielende Kinder. 

Köln-Pesch – Fußball spielen ist verboten, gemeint ist aber eher Mannschaftssport. Kleinere Kinder dürfen auf dem Rasen kicken. Die Erklärung der Stadt zur Bedeutung des Piktogramms „Ballspiel verboten“ auf den Spielplatzschildern ist nicht gerade eindeutig formuliert. Interpretiert man sie im Sinne der Kinder, dann heißt das wohl, am Heinering ist Bolzen erlaubt.

Die Protagonisten sind Jungs im Alter zwischen fünf und neun. Der Gedanke liegt fern, sie bildeten eine Fußballmannschaft. In der Pandemie haben sie Opfer gebracht, konnten nicht zur Schule gehen, waren eingesperrt. Umso beschämender ist nun das Verhalten der Stadt. Sie streitet zwar ab, dass eine Anwohnerbeschwerde der Anlass war, das Piktogramm nachträglich aufzukleben, doch die Chronologie der Ereignisse spricht eine andere Sprache.

Kinder werden nicht unterstützt

Dem Kinderamt war bekannt, dass es den Konflikt gibt. Daraufhin den Aufkleber aus dem Hut zu zaubern, wirft kein gutes Licht. Die Begründung, er sei vergessen worden, klingt konstruiert. Dass die Kinder das Verbot auf sich beziehen, scheint beabsichtigt. Vom Kinderamt sollte man erwarten, dass es Partei für Kinder ergreift statt vor Anliegern zu kuschen. Das Immissionsschutzgesetz bietet hierfür die Grundlage. Es besagt, dass von Kindern verursachte Geräusche „keine schädliche Umwelteinwirkung“ sind, Immissionsgrenzwerte gelten daher nicht.

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Eine Anwohnerklage vor Gericht wäre aussichtslos. Um Kinderrechte sichtbar zu machen, sollte die Stadt nun ein extra Hinweisschild gestalten lassen, auf dem der Gesetzestext abgedruckt ist. Gut lesbar auf den Spielplatzschildern aufgeklebt, würde das nörgelfreudige Erwachsene in die Schranken verweisen. 

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