„School of Rock“300 Schüler des Heinrich-Mann-Gymnasiums rocken Sporthalle mit umgedichteten Songs

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Eine normale Bühne reichte für die 300 SChüler der "School of Rock" nicht aus - die Sporthalle musste als Veranstaltungsort herhalten.

Eine normale Bühne reichte für die 300 SChüler der 'School of Rock' nicht aus - die Sporthalle musste als Veranstaltungsort herhalten.

Inspiriert von einem Film-Musical führten die 5. und 6. Klassen des HMG eine gemeinsame Performance auf – und zwar mit allen 300 Schülerinnen und Schülern.

Traditionell besteht eine Rockband aus drei bis sechs Mitgliedern – bei der „School of Rock“ in der Sporthalle des Heinrich-Mann-Gymnasiums (HMG) aber umfasste die „Band“ gut 300 Beteiligte. Alle zehn Klassen der Erprobungsstufe der Jahrgänge 5 und 6 hatten gemeinsam unter Anleitung des Stufenkoordinators Rainer Tack eine Chor-Performance erarbeitet, für die sie bekannte Songs umgedichtet hatten.

Musikalisch unterstützt von einer Lehrerband, traten sie in weißen Hemden vor das Publikum aus Familien und Freunden und sangen vom Erwachsenwerden, dem Ärger mit den Hausaufgaben oder auch von bärbeißigen Hausmeistern. Dabei rissen sie das Publikum nicht nur durch ihre offensichtliche Begeisterung mit, sondern beeindruckten auch mit ihrem koordinierten und klaren Gesangsvortrag – bei gut 300 Sängerinnen und Sängern keine Selbstverständlichkeit.

Schülerinnen und Schüler dichten Songtexte für „School of Rock“ um

Zwar war die Show durchaus vom Musical „School of Rock“ nach dem gleichnamigen Film inspiriert, stellte aber doch eine eigenständige Arbeit dar. Tack, der Musik, Theater und Sport unterrichtet, hatte das Musical bei einer früheren Anstellung an einer deutschen Auslandsschule in den USA kennengelernt. „Es transportiert einfach für die Kinder sehr zugängliche Themen, zum Beispiel, wie man Erwachsenen einfach mal die Meinung sagen kann“, sagt er. 

Initialzündung für die „Großveranstaltung“ war der Tag der offenen Tür des HMG im vergangenen Dezember, für den Tack und eine Gruppe von Schülern den Song „An Tagen wie diesem“ der Toten Hosen zu „An einer Schule wie dieser“ umgetextet aufgeführt hatten. „Das war ein unglaublich positives Erlebnis für die, die mitgemacht hatten“, sagt Tack. „Deswegen hatte ich die Idee: Machen wir es doch mit der ganzen Erprobungsstufe, mit allen 300 Schülerinnen und Schülern.“

„An einer Schule wie dieser“ bildete dieses Mal das Finale, die übrigen Songs basierten etwa auf Liedern der Hamburger Rap-Gruppe „Deine Freunde“, und auch auf zwei Songs des Original-Musicals. „Wir haben die Texte im Unterricht umgeschrieben und daran gedacht, welche Probleme in ihrer Lebenswelt auftauchen – zum Beispiel das Gefühl, das ihnen niemand richtig zuhört, nicht in der Schule, aber auch nicht zu Hause“, sagt Tack und betont, dass die kreativen Impulse von den Schülern selbst kamen, während er nur koordinierend eingegriffen habe – so etwa auch bei den Proben, für die die Schüler eigens zwei Tage unterrichtsfrei bekommen hatten.

Von der Spielfreude, die die Schüler an den Tag legten, ließ sich auch Schulleiter Niels Menge anstecken. „Dass 300 Schüler diese Leistung an den Tag legen und so ein gemeinsames Erfolgserlebnis haben, das schafft ein unglaubliches Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt er. „Das hat an unserer Schule einen enorm hohen Stellenwert.“  

So könne er sich auch gut vorstellen, aus der „School of Rock“ eine jährliche Veranstaltung zu machen.

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