Liverpooler PlatzAuf dem Wochenmarkt in Köln-Chorweiler

Lesezeit 3 Minuten
Der Markt in Chorweiler

Der Markt in Chorweiler

Chorweiler – Auf dem Liverpooler Platz, der meist als Parkfläche genutzt wird, ist zweimal pro Woche viel los: Donnerstags von 7 bis 13 Uhr und samstags bis 14.30 Uhr bieten 45 feste Händler dort ihre Ware an. Erstmals fand der Markt 1973 statt, damals auf dem Pariser Platz.

Seitdem hat sich einiges geändert. Neben klassischen Ständen, die frische Lebensmittel anbieten, finden die Kunden heute vor allem Textilien, Schuhe und Haushaltsartikel zu günstigen Preisen. Trotzdem gibt es einige Spezialitäten-Stände.

Mehr als 20 Brotsorten

„Norbertbrot“ und „Schinderhannes“ gibt es am Stand der Bäckerei Finger. „Die Kunden bestehen darauf, dass wir diese Brote anbieten“, erklärt Inhaberin Finger, die ihren Vornamen nicht in der Zeitung lesen will. Die ungewöhnlichen Brotnamen seien schon vor ihrer Zeit entstanden. Schließlich wird die Backstube in Mülheim in dritter Generation geführt, zusätzlich wurde vor drei Jahren der Backwagen übernommen. Seitdem verkauft Finger hier mehr als 20 Brotsorten, Brötchen, Kuchen und Kleingebäck. „Die Marktatmosphäre hier ist toll, und es ist immer viel los“, freut sie sich.

Obst und Gemüse

Erst seit einem Jahr in Chorweiler dabei ist Nesret Koxha mit seinem Obst- und Gemüsestand. Mehr als 210 Produkte bietet er hier an. Dabei achtet er darauf, stets saisonal und regional einzukaufen: „Ich kaufe viel bei verschiedenen Bauern in der Region, und auch ansonsten achte ich darauf, dass die Lebensmittel aus Deutschland stammen“, erläutert er. Generell verkauften sich saisonale Produkte sehr gut. Einen Kritikpunkt am Wochenmarkt in Chorweiler muss er aber anführen: „Wir haben hier leider einen Platz am Rand erhalten, und da kommen eben nicht so viele Kunden vorbei.“

Russische Mischware

Der „Mischwarenstand“ macht seinem Namen alle Ehre: Von Soßen, Öl und Gewürzen über Getreide und Tee bis hin zu Süßigkeiten, Kinderbüchern und Tischdecken findet man hier verschiedene, typisch russische Ware. Die Renner sind aber Lydia Eurichs selbst gemachtes Sauerkraut und die halbsauren Gurken: „Die sind ganz ohne Essig mit frischen Kräutern eingelegt worden und werden gern gekauft“, sagt sie. Wie lange es den Stand auf dem Chorweiler Markt schon gibt, weiß sie gar nicht mehr: „Ich verkaufe seit 15 Jahren hier, und vorher hat das meine Schwester getan.“

Frische Fische

Ein Urgestein auf dem Wochenmarkt ist Bodo Niemann mit seinem Fisch-Wagen: Seit 32 Jahren schon verkauft er hier seine Ware und kennt deswegen die meisten Kunden. „90 Prozent sind Stammkunden“, sagt der Händler. Er und seine Mitarbeiterin Rachina Kamari wechseln gerne ein nettes Wort mit den Marktbesuchern, während vor allem Mittelmeerfische, aber auch Rollmops, Garnelen, Fischbrötchen oder Heringssalat über die Theke gehen. Am Chorweiler Markt gefällt ihm besonders die multikulturelle Kundschaft: „Hier sind sehr viele verschiedene Nationen vertreten.“

Wurst und Käse

Nicht nur Wurst und Käse, sondern ebenfalls selbst gemachte Waren wie Quiche, Frikadellen oder eine Frischkäse-Torte gibt es bei Jeannette Zehnpfennig von „Molkereiprodukte Zehnpfennig“. „Wir verkaufen hier nur wirkliche Spezialitäten“, sagt sie. Seit 1996 gibt es ihren Marktstand schon. Allein das Käse-Sortiment reicht vom französischen Weichkäse über Mozzarella bis hin zum selbst gemachten Handkäse. „Das ist ein eingelegter Harzer Käse“, erklärt sie. Auch Eier vom Niederrhein und Molkereiprodukte wie Joghurt, Sauerrahm und frische Milch hat sie in ihrem Sortiment.

Geflügel-Feinkost

Neben Geflügel gibt es auch Wild, Lamm, Kaninchen, Bisonfleisch und „Rib-Eye-Steak“ – das als bestes Stück vom Rind ohne Knochen gilt – am Stand von Geflügel Baumann. Insgesamt sind vier Wagen der Firma auf Wochenmärkten unterwegs, einer davon an beiden Markttagen in Chorweiler. „Hier verkaufen wir wegen der verschiedenen Nationalitäten und Religionen vor allem Pute und Hähnchen“, sagt Inhaber Joachim Baumann. Ebenfalls im Sortiment sind Eiernudeln nach dem Rezept seines Vaters. Von ihm hat Baumann auch den 1958 gegründeten Familienbetrieb übernommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren