CoronaGesundheitsamt entdeckt ersten Omikron-Fall in Köln

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Gesundheitsamt Schlange

Menschen warten vor dem Kölner Gesundheitsamt auf einen Corona-Test.

Köln – Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Köln angekommen. Ein 45-Jähriger hat sich an einem Arbeitsplatz außerhalb Kölns bei einem Kollegen angesteckt. Die Ehefrau des Kollegen hatte laut Stadt Kontakt zu einem Jugendlichen, dessen Vater aus Südafrika zurückgekehrt war. Der infizierte Kölner ist doppelt gegen das Virus geimpft und wies nur leichte Symptome auf: Halskratzen, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Inzwischen ist er asymptomatisch. Laut Stadt hatte der 45-Jährige in Köln eine Kontaktperson. Diese wurde von Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes bislang dreimal negativ getestet.

„Der vorliegende Fall zeigt, dass die Omikron-Variante hochansteckend ist“, sagt Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Nach allem, was wir aktuell wissen, ist zu befürchten, dass sie sich rasant ausbreiten wird und möglicherweise in stärkerem Maße die Fähigkeit hat, die Immunabwehr auch bei Geimpften zu überlisten“, so Nießen weiter. Darauf deuten auch aktuelle Laborergebnisse aus Frankfurt, die am Mittwoch teilweise publiziert wurden.

Omikron-Fall bei Untersuchung von Verdachtsfällen entdeckt

Schnellstmögliche Auffrischungsimpfungen seien durch die Omikron-Variante nun umso wichtiger, betont Nießen. „Und wer bislang noch nicht geimpft ist, sollte jetzt das breite Impfangebot nutzen. Nur eine vollständige Impfung bietet einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung“, so der Mediziner. Auch die bekannten Vorsichtsmaßnahmen – Abstand, Maske, Hygiene und regelmäßiges Lüften – seien angesichts der neuen Variante „weiterhin von großer Bedeutung, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen“, so Nießen.

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Entdeckt wurde der Kölner Fall durch eine Entschlüsselung des Virusgenoms. Diese sogenannte Sequenzierung muss laut Bundesvorgabe in mindestens zehn Prozent der positiven Fälle durchgeführt werden. Das Gesundheitsamt der Stadt Köln lässt in Verdachtsfällen – etwa bei Rückkehrenden aus Südafrika und Kontaktpersonen – Typisierungen durchführen, bei denen Teile des Genoms auf Mutationen untersucht werden. Nach Informationen dieser Zeitung wurde der PCR-Test in einem Privatlabor untersucht.

Omikron weicht Immunantwort aus: „Die Frage ist, in welchem Ausmaß“ 

„Konkrete Verdachtsfälle werden jetzt schon untersucht“, sagte Florian Klein dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits in der vergangenen Woche. Er ist Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln und arbeitete bereits in den vergangenen Corona-Wellen eng mit dem Gesundheitsamt zusammen, um die Ausbreitung der verschiedenen Virusvarianten zu erfassen.

„Es ist wahrscheinlich, dass sich diese Variante der gebildeten Immunantwort zum Teil entziehen kann“, sagte Klein: „Die Frage ist also weniger ob dies geschieht, sondern vielmehr in welchem Ausmaß dies der Fall ist.“  

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