Corona in KölnSo viele Personen sind aktuell trotz Impfung mit Virus infiziert

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Corona Impfaktionen

Köln hat eine gute Impfquote, aber die Bereitschaft nimmt ab.

Köln – In Köln haben laut der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bereits 616.698 Menschen ihre Zweitimpfung gegen das Coronavirus erhalten. An den Zahlen, die sich auf den Stand von Montag, 9. August, beziehen, ist allerdings nicht zu erkennen, ob diese Personen bereits über einen vollständigen Impfschutz verfügen. Dafür müssen nach der zweiten Impfung 14 Tage vergangen sein. Doch obwohl knapp 60 Prozent der Kölnerinnen und Kölner bereits ihre Zweitimpfung erhalten haben, steigen die Infektionszahlen weiter an.

Allein in der vergangenen Woche hat das städtische Gesundheitsamt 406 Neuinfektionen gemeldet. Die Inzidenz liegt am Dienstag bei 46,2 – und damit bereits seit neun aufeinander folgenden Tagen über dem Grenzwert von 35. Aus diesem Grund tritt am Donnerstag die vom Land vorgegebene Inzidenzstufe zwei in Kraft. Das hat eine Verschärfung der Corona-Regelungen zur Folge.

Auch vollständig Geimpfte können sich infizieren

Verantwortlich für die steigenden Infektionszahlen sind allerdings nicht nur ungeimpfte Personen. Laut Stadt waren am Montag 887 Personen akut und bestätigt mit dem Coronavirus infiziert – 260 dieser Personen hatten zuvor ihre erste Impfung erhalten, 152 Personen bereits ihre zweite. Dass es trotz vollständigem Impfschutz zu einer Infektion kommt, sei aber nicht ungewöhnlich, heißt es vonseiten der Stadt.

Zumal es sich bei der überwiegenden Zahl der Neuinfektionen um die Delta-Variante handele, die grundsätzlich deutlich ansteckender ist als etwa der Wildtyp oder die Alpha-Variante. „Es gibt zwar keinen einhundertprozentigen Impfschutz gegen das Coronavirus, aber wir stellen fest, dass die Impfungen vor schweren Verläufen schützen“, so ein Sprecher der Stadt. Schwere Verläufe oder Krankenhausaufenthalte seien daher bei Kölnerinnen und Kölnern, die trotz vollständiger Immunisierung an Corona erkranken, „extrem selten“.

Noch keine kritische Situation in den Krankenhäusern

Wie hoch der Anteil der Geimpften bei den infizierten Patientinnen und Patienten ist, die aktuell wegen eines schwereren Krankheitsverlaufs in einer Klinik behandelt werden müssen, sei jedoch nicht bekannt. „Die Krankenhäuser sind nicht verpflichtet, der Stadt den Impfstatus der Hospitalisierten mitzuteilen. Deswegen können wir darüber keine Auskunft erteilen“, so ein Sprecher.

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Dass es aktuell weniger schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen gibt, stimmt Thomas Preis, Vorsitzender der Kölner Apotheken, zuversichtlich. „Das führt noch nicht zu kritischen Situationen in unseren Kliniken“, so Preis. Dennoch sei es weiterhin wichtig, die Infektionszahlen niedrig zu halten, um weitere Mutationen des Virus zu verhindern, bei den die Impfstoffe möglicherweise nicht mehr ausreichend wirken. „Das wäre eine fatale Entwicklung, die wir in jedem Fall vermeiden müssen“, sagt Preis.

Wichtig sei daher nach wie vor, Abstand zu halten, wenn es möglich ist, die Hände regelmäßig zu desinfizieren und möglichst weiterhin einen Mundschutz zu tragen. Zumal im Herbst auch wieder kühlere Temperaturen dazu führen werden, dass sich mehr Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten werden und das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren, steigt.

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