Die Möbel sind verteiltMietvertrag ausgelaufen – das wird aus der Stapelbar

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Thomas Molle betreibt auch das Goldmund in Ehrenfeld. 

Köln-Ehrenfeld – Sechs Jahre lang hat Thomas Molle die Stapelbar in der Heliosstraße betrieben, am Anfang des Monats dann feierte er Abschied: Der Pachtvertrag mit den Vermietern, denen unter anderem das anliegende Helios37 gehört, ist ausgelaufen: „Ich hätte natürlich gerne weitergemacht, aber die Stapelbar ist auch nicht für ewig verloren”, sagt Thomas Molle beim Treffen im Biergarten des Café Goldmund.

Betreiber des Goldmund und Liebefeld in Köln

Dieses, wie auch die Kneipe „Liebefeld” in der Stammstraße, betreibt der 36-Jährige ebenfalls. Nun will er Teile des Interieurs aus der Stapelbar in seinen anderen Läden unterbringen: „Parallel schauen wir uns aber auch nach einer neuen Location um, wo wir das Konzept der Stapelbar wieder aufleben lassen können”, so Molle. Bisher aber sei noch nicht das richtige Objekt gefunden worden, auch sind die Mietpreise in Ehrenfeld erheblich gestiegen. Das erschwert die Suche zusätzlich.

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Sechs Jahre lang war die Stapelbar in der Heliosstraße eine beliebte Location, jetzt hat sie geschlossen.

Bevor der 36-Jährige in die Gastronomie einstieg, war Molle lange Zeit in der Eventbranche tätig, mit der Stapelbar hatte er sich den Wunsch nach einer eigenen Kneipe erfüllt: „Wir haben an Silvester 2016 eröffnet und da wäre es natürlich schön gewesen, dieses Jahr noch voll zu machen - mit einer letzten Party an Silvester.” Stattdessen hat sich Molle am ersten Juli-Wochenende mit einer zweitägigen Feier aus der Heliosstraße verabschiedet.

Viele Stammgäste auf Abschiedsfeier

Wie er erzählt, waren viele Stammgäste da, die auf ein letztes Bier in die Stapelbar kamen: „Es war noch einmal richtig schön, mit guter Action und vielen tollen Leuten", berichtet Molle, der viel Arbeit und Herzblut in seine Bar gesteckt hatte. Nun den Schlüssel für diese abzugeben sei daher ein komisches Gefühl gewesen: „Am ersten Wochenende danach hat es sich auch schräg angefühlt, sich nicht mehr um die Bar kümmern zu müssen”, sagt Molle, „da war ich gedanklich irgendwie noch voll dabei."

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Das Konzept der Stapelbar basierte auf dem „Upcycling” - die Möbel in der Bar etwa bestanden aus alten Europaletten, die Molle mit seinem Team zu Bänken und Tischen aufgewertet hat: „Dieses Konzept ließe sich jederzeit wieder an den Start bringen. Es ist also noch nichts verloren”, erklärt der Gastronom. Bis eine neue Location gefunden ist, hofft Molle aber darauf, dass seine Stammgäste nun ins Liebefeld oder das Café Goldmund kommen. Den Biergarten des letzteren schmücken nun die Palmen, die zuvor im Außenbereich der Stapelbar für gemütliche Stimmung gesorgt haben. 

Teil der Möbel geht ans Summerjam

Ein anderes ehemaliges Stapelbar-Möbelstück hat der Gastronom an das Summerjam-Festival übergeben. Bei diesem zieren die Paletten-Tische aus der Stapelbar ab sofort den Backstage-Bereich der Künstler: „Als ich selbst noch in der Eventbranche war, habe ich jahrelang am Summerjam mitgewirkt”, erklärt der 36-Jährige, „ich weiß also, dass die Möbel dort in guten Händen sind.”

Die ehemaligen Räumlichkeiten der Stapelbar wollen die Inhaber und Betreiber des Helios37 nun selbst nutzen. Nach jetzigem Stand sollen sie als eine Cocktailbar erhalten bleiben, gleichzeitig aber erhält das Helios so einen zusätzlichen Raum, der für Events und Partys genutzt werden kann.

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