„Das ist alles mit so viel Liebe gemacht“Ahl-Kamelle-Band startet achte Kölner Kneipentour zum Mitsingen der kölschen Hits

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Zuschauerinnen und Zuschauer klatschen in die Hände.

Die Premiere fand im Brauhaus Kääzmann's in Köln-Bickendorf statt.

Das Brauhaus an der Subbelrather Straße war zum Auftakt der Ahl-Kamelle-Band-Tour ausverkauft.

Stimmungsvoller hätte der Auftakt zur achten Kneipentour der Ahl-Kamelle-Band im Bickendorfer Kääzmann‘s nicht sein können. „Ich han de Musik bestellt“, spielen die sechs Musiker im ausverkauften Brauhaus an der Subbelrather Straße gleich zu Beginn. Kaum jemand, der den Refrain des fast 40 Jahre alten Paveiersongs nicht mitsingen kann. „Wir gratulieren damit den Paveiern zum 40. Geburtstag in diesem Jahr“, sagt Kai Hilski, der mit Thomas „Acki“ Ackermann durch das zweieinhalbstündige Programm führt.

Ahl-Kamelle-Band: Hier wird gesungen und gebildet

Der Titel des neuen Bandprogramms zitiert den Klassiker „Kölsche Mädcher, kölsche Junge“ aus dem Jahr 1927: „Fein parat jemaat“ hatten die Musiker Manfred Böde, Helmut Frangenberg, Wolfgang Löhr, Andreas Münzel, Thomas „Tom“ Nesgen und Norbert Schumacher mehr als 20 bekannte und unbekannte Songs aus der kölschen Liederkiste. Evergreens von Ostermann, Berbuer, Jussenhoven von BAP, Bläck Fööss und den Höhnern erklangen zwischen Kölsch und Pommes, zwischen Ädäppelschlot (Kartoffelsalat) und Frikadellen.

Die Musiker in einer Reihe.

Die Ahl-Kamelle-Band hat ihre achte Kneipentour gestartet.

Bei der obligatorischen Handzeichenabfrage, wer die Ahl-Kamelle-Band zum ersten Mal erlebt, blieben die meisten Hände unten. Die Grundidee und das Dauermotto der Band „Ahl Kamelle, neu jelötsch!“, also kölsche Oldies wiederzuentdecken und aufgefrischt zu genießen, ist bei den Mitsingfans beliebt. Ebenso die witzig, locker moderierten Übergänge zwischen den Stücken. Zum Lied „Der Schnäuzer“ von Hubert Ebeler (Text) und August Batzem (Musik) hält Kai Hilski ein „Fahndungsplakat“ hoch. „Wer kennt diesen Mann?“, fragt er in die Runde. „Henning Krautmacher“, schallt es zurück. „Richtig! Und was ist das Besondere?“, will Hilski wissen. „Der hat keinen Schnäuzer mehr.“ „Auch richtig! Wir singen ja hier nicht nur. Wir machen ja auch Bildung“, erklärt er den Imis (Zugereisten), die bei der ersten Abfrage aufgezeigt hatten.

Kölner Ahl-Kamelle-Tour gerade erst gestartet

Das Konzept mit Live-Musik zum Mitsingen, garniert mit Hinweisen zur Zeit- und Entstehungsgeschichte einzelner Lieder, zu Jubiläen oder zur Erinnerung an kölsche Musiker oder Komponisten, ist einzigartig in Köln. Eine, die „bis auf zwei Lieder“ alle Songs mitsingen konnte, war Loss-mer-singe-Stammgast Julia Licata. Sie sei in das Band-Konzept verliebt, schwärmt sie. „Das ist alles mit so viel Herz und Liebe gemacht.“

Auch die Kölner Christoph Mucha und Alex Kunkel loben die Mischung der ausgewählten Songs und die Art der Präsentation. Traditionell stehen alle Liedtexte im Mitsingheft. Für manch unbekannteres Stück wie Franz Peter Kürtens „Op Karessier“ eine gute Hilfe. Bei BAPs Klassiker „Verdamp lang her“ kommen die meisten ohne Textheft aus. Den Song kennt fast jeder. Mit „Mer schenke der Ahl e paar Blömcher“ gedachten die Musiker der im April verstorbenen Lotti Krekel. An Günter Eilemann, der im Frühjahr 100 Jahre alt geworden wäre, erinnerte die Band mit „Eetz kütt et rut rut rut“, einer Parodie auf die in den 1950er Jahren in Köln eingeführten Verkehrsampeln.


Informationen zu Tickets und allen Terminen der Ahl-Kamelle-Tour gibt es im Internet. lossmersinge.ticket.io

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