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Tötungsdelikt in der Hansemannstraße25-Jähriger in Ehrenfelder Wohnung erschossen

Lesezeit 2 Minuten

Spurensicherung im einem Treppenhaus in Köln-Ehrenfeld.

Köln – 14 Stunden nach einem Tötungsdelikt in Ehrenfeld ist das Treppenhaus in dem Mehrfamilienhaus in der Hansemannstraße immer noch blutverschmiert. Ein Mieter, der gerade das Haus verlassen will, hat seinem kleinen Sohn ein Tuch über den Kopf gehängt, damit er die Stufen und die Tür in der ersten Etage nicht sieht.

Ein Schwerverletzter (24) hat sich am Samstagabend von der Tatwohnung im Souterrain hochgeschleppt und an Wohnungstüren geklopft, um Hilfe zu bekommen. Doch niemand öffnete. Er schleppte sich auf die Straße und brach zusammen. Ein Taxifahrer (43) brachte ihn in ein Krankenhaus und alarmierte die Polizei, da der 24-Jährige offenbar Schussverletzungen hatte. Ermittler befragten den Verletzten, der von der Wohnung erzählte. Dort entdeckten die Beamten die Leiche eines 25-Jährigen.

Der oder die Täter haben mit einer automatischen Waffe durch ein Fenster in die Wohnung geschossen. Die Hintergründe sind noch unklar. Mutmaßungen, dass die Opfer – beide stammen aus Albanien – in Verbindung zum nahe gelegenen „Arbeiterstrich“ stehen, sind nach Angaben eines Ermittlers unzutreffend. Auch Gerüchte, es könne sich um einen Familienstreit handeln, bestätigte die Polizei nicht. Nach einer Notoperation ist der Zustand des Überlebenden stabil. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion der Leiche des 25-Jährigen an.

Ein 41-jähriger Nachbar hörte am Samstagabend die Hilferufe des Verletzten. „Ich habe aber erst später das ganze Blut im Treppenhaus gesehen. Bei mir hat er nicht geklopft, ich dachte, die Schreie kommen von draußen.“ Die beiden Männer sollen zusammen in dem Appartement gelebt haben. Andere Bewohner hörten mehrere Schüsse und waren am Sonntag noch sichtlich geschockt. „Das ist eigentlich ein ganz normales, ruhiges Haus“, sagte ein Mann.

Die Polizei sucht dringend Zeugen, die zwischen 21 und 22 Uhr Verdächtiges in der Hansemannstraße beobachtet haben. Hinweise an Telefon 02 21-2 29-0.