Kommentar zu Gänsekot in Kölner ParksEin aus dem Ruder geratener Tierschutz

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Die Gänse auf der Suche nach Nahrung

Köln – Das geht zu weit. Seit Jahren schon sind Gebiete etwa um den Kalscheurer Weiher kaum noch begehbar, weil sie von Wildgänsen zugekotet werden. Das an sich ist schon absurd genug. Aber am Stadtrand, im Grüngürtel, da wurde das viele Jahre mehr oder minder akzeptiert. Der Irrsinn wurde fast schon für normal gehalten.

Schließlich gibt es ja noch jede Menge Wald drumherum, in dem man sich aufhalten kann, beispielsweise wenn die Sommerhitze die zubetonierte und asphaltierte Innenstadt zum Glühen bringt.

Gänsekot in vielen Kölner Parks wie dem Volksgarten

Es ist fünf Jahre her, als sich die Vertreter der Grünflächenämter aus den rheinischen Städten getroffen haben, um über das Gänse-Problem zu sprechen. Offenbar mit wenig Erkenntnisgewinn. Mittlerweile jedenfalls ist die Population der Tiere auch in der Kölner Südstadt explodiert.

So weit angewachsen, dass sich nur noch wenige Menschen auf die mit Exkrementen flächendeckend versauten Liegewiesen trauen. Anstatt die Tiere einfach zu vertreiben, hat die Stadtverwaltung ein Gutachten in Auftrag gegeben, Konzepte erarbeitet und das Landesumweltamt eingeschaltet. Mit der Hoffnung, dass die Population im kommenden Jahr zumindest nicht weiter anwächst.

Tiere müssen vertrieben werden

Ein Szenario, das man sich beispielsweise in südeuropäischen Ländern, wo die lästigen Gänse wohl längst schon im Herd gelandet wären, kaum vorstellen kann. Wenn der Platz für Vögel mittlerweile wichtiger geworden ist als der Platz beispielsweise für spielende Kinder, dann spätestens stimmt was nicht.

Das ist ein aus dem Ruder geratener Tierschutz, der fast schon zynisch wirkt, aber längst absurd ist. Bei Gänsen, die übrigens zu den invasiven Arten gehören. Das sind Tiere, die laut Definition „mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können“.

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Die Tiere, wenn sie überhandnehmen, müssen vertrieben werden. Nicht langfristig, nicht irgendwann, nicht so weit wie möglich - sondern jetzt, sofort und so weit wie nötig. Dafür darf auch die Jagd in den innerstädtischen Grünanlagen kein Tabu mehr sein. Und vor allem dürfen die Gänse aus vermeintlicher Tierliebe nicht weiter gefüttert werden. Was ist so schwierig daran, zu verstehen, dass man die Probleme mit diesem Unsinn nur noch verschärft?

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