Satirischer WochenrückblickIn Köln wird jetzt auch der Platz für Fahrräder zu eng

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Lastenrad neu

Unterwegs mit dem Lastenrad.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage verarbeitet.
  • Warum die Lastenräder in Köln zur Last werden könnten.

Köln – Endlich haben wir in der Zukleinstadt Köln ein neues Thema, über das wir uns so richtig schön aufregen können.

Diesmal sind es die Lastenräder, deren Nutzer sie für die größte und umweltfreundlichste Erfindung seit der Schubkarre halten, während die Gegner sie als Öko-SUV oder Methadon-Volvo für Besserverdienende verunglimpfen, die auf den Radwegen zumindest in den Grünanlagen absolut nichts zu suchen haben.

Und schon hagelt es Vorschläge, wie man der vermeintlichen Plage Herr werden könne. Einbahnstraßenverbote, Tempolimits, Fahrverbotszonen – das kennen wir doch alles schon. Von der E-Scooter-Plage. Ketzerische Zwischenfrage: Wie viele rücksichtslos abgestellte E-Scooter passen eigentlich in ein Lastenrad? Und wohin damit?

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Bei all diesen Problemchen übersieht die Stadtverwaltung leider immer gern, dass alle elektrisch angetriebenen Verkehrsmittel in der Regel sehr flott auf den Rädern sind und dass der in letzter Zeit zum Glück mit recht viel Schwung vorangetriebene Umbau von Straßen und Ausbau von Radwegen mit dem rasanten Zuwachs dieser neuen Verkehrsmobile nicht mithalten kann. So bleibt es nur beim Appell, man möge doch aufeinander Rücksicht nehmen.

Das fällt Menschen, die wie mehr als eine Million Kölner tagtäglich auf engstem Raum zusammenleben müssen, offensichtlich deutlich schwerer als den Einwohnern von Mecklenburg-Vorpommern. Und ist ja auch nachvollziehbar.

Bevor wir jetzt aber alle aufeinander losradeln, womöglich noch ohne Helm, einigen wir uns doch wenigstens darauf, dass wir die schmalen Wege, die uns zur Verfügung stehen, mit unseren E-Scootern, E-Bikes, Lasten- und sonstigen Fortbewegungsmitteln nicht auch noch so zuparken, dass keiner mehr an ihnen vorbeikommt.

Ja. Auch mit einem Lastenrad muss man in Köln manchmal etwas länger einen Parkplatz suchen. Deshalb heißt das Ding ja so. Weil es eine Last sein kann, es wieder loszuwerden.

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