Deutschland-PremiereBesucher kreischen, Dinos brüllen – „Jurassic World“ in Köln gestartet

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Lebensgroßer Dino in der Kölner Ausstellung

Lebensgroßer Dino in der Kölner Ausstellung

Es ist eine Premiere in Deutschland: Im Kölner Odysseum eröffnet am Freitag die Ausstellung „Jurassic World“.

Das Kreischen ist ohrenbetäubend – fast lauter als das Brüllen des Tyrannosaurus Rex, einem über fünf Meter hohen Dinosaurier, der hinter dem massiven Zaun sein Maul aufreißt. Noch lauter werden die Schülerinnen und Schüler, die schon am Donnerstag in die Schau kommen durften, als der T. Rex gegen eine Lampe am Zaun stößt und diese auf die Zuschauer zu fallen droht. „Ich habe die Filme alle gesehen, die alten sind die besten. Das hier ist supercool“, sagt ein Fünftklässler, nachdem er alle fasziniert mit dem Handy gefilmt hat. 

Ranger führen durch Kölner Ausstellung

Vor 30 Jahren kam der erste „Jurassic Park“-Film heraus, erst im vergangenen Jahr hatte die neueste Folge Premiere. Die Reihe ist Kult und wird mittlerweile schon von mehreren Generationen geschaut. Die von der Filmfirma Universal lizensierte Ausstellung „Jurassic World“ ist nun seit Freitag im Kölner Odysseum zu sehen. Es ist die erste Station in Deutschland. 2500 Quadratmeter ist die Ausstellung groß. Ranger in Uniformen, die man aus den Filmen kennt, führen durch die schummerigen Räume. Sie haben den Auftrag „stay in the role“ – das heißt, sie agieren wie Schauspieler, die nie aus der Rollen fallen, um den Besuchern das Gefühl zu geben, wirklich in den Film-Park einzutauchen.

Jede halbe Stunde werden höchstens 150 Personen eingelassen, um Gedrängel zu vermeiden. Zunächst geht es in einen als Fähre gestalteten Raum, mit der man auf die Isla Nublar übersetzt. Der Raum scheint zu schwanken, als sei man wirklich auf dem Wasser unterwegs. Dann erreicht man das ikonische hohe Tor zum Dino-Park  – und die berühmte Filmmusik von John Williams erklingt. „Puh, da kommen mir ein bisschen die Tränen“, sagt ein Besucher.

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16 lebensgroße Dinos in Köln

Hinter dem Tor wartet ein über zwölf Meter hoher Brachiosaurus, der mit seinem Kopf immer wieder zu den Besuchern herunterkommt. Im nächsten Raum trampelt der stachelige Stygimoloch in einem Transportcontainer herum, gut bewacht von einem Ranger. 

Richtig gruselig wird es bei den Raptoren, die Maulkörbe tragen. Sie grunzen, rütteln an ihren Käfigen, die Augen blinzeln aggressiv. „Bitte nicht mit Blitz fotografieren und kommen Sie den Tieren nicht zu nahe. Das sind Fleischfresser und hier gibt es viele Snacks“, sagt die Rangerin. Alle gehorchen. Insgesamt 16 Dinosaurier aus den Filmen – übrigens alles Weibchen – wurden lebensgroß für die Ausstellung nachgebaut.

Besucherin wünscht sich Chris Pratt nach Köln

Die Bewegungen und die Soundkulisse sind stimmig, die Inszenierungen gelungen – nur bei der Trainingsszene mit dem Raptor „Blue“ fällt dann doch zu schnell auf, dass in diesem Fall keine ausgeklügelte Technik, sondern ein Mensch in der Dino-Haut steckt. Eine junge Frau merkt an, dass es außerdem natürlich schön wäre, wenn Schauspieler Chris Pratt, der den Trainer im Film spielt, hier wäre.

Niedlich finden die meisten aber dann die Baby-Dinos zum Streicheln, die von den Rangern offenbar durch einen Handschuh geführt werden. Außerdem kann man in den kugeligen Fahrzeugen Platz nehmen, in denen im Film die Besucher durch die Dino-Welt rollen. In einem Labor gibt es Dino-Eier, die man durchleuchten kann, um die Embryos zu sehen, ebenso wie frisch geschlüpfte Dinos im Brutkasten. 

Die Entwicklung der Ausstellung hat einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Sie war schon in 14 Ländern zu Gast, fünf Millionen Menschen haben sie sich angeschaut. Für das Odysseum sind bereits 90.000 Karten verkauft. „Eine so große Nachfrage hatten wir hier noch nie für eine Blockbuster-Show, auch nicht für „Star Wars“ und „Game of Thrones““, sagt Andreas Waschk von der Explorado Group, der die Ausstellung betreut. Deshalb wurde die Laufzeit auch schon verlängert, die Schau ist bis zum Ende der Sommerferien zu sehen. Der Eintritt kostet 23,50 Euro für Kinder (ab drei Jahre) und 29,50 Euro pro Erwachsene (ab 16 Jahren), sie sind an Zeitfenser gebunden und müssen online bestellt werden.

Und Achtung: Wenn man nach der Reise durch „Jurassic World“ allein in die Tiefgarage des Odysseums kommt, dann hat man schon ein bisschen Angst, dass gleich ein Dino hinter dem nächsten Pfeiler hervorblinzelt.

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