Neues Campus in Köln-Kalk„Das Erzbistum schafft das, was die Stadt nicht kann“

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Die neue Rektorin  Nadine Larisch (v.l.) mit ihren Kollegen Anna Hannsmeier, Marietheres Hoch und Christian Linden vor den mobilen Klassenräumen.

Köln – Vor zwei Jahren entstand die Idee, jetzt geht der vom Kölner Erzbistum geplante Bildungscampus in Kalk nach den Sommerferien an den Start. Zwar noch nicht mit der geplanten Kombination von Grund- und Gesamtschule am Standort zwischen Dillenburger- und Christian-Sünner-Straße; los geht es zunächst mit dem Grundschulbereich – in Lerncontainern auf einem Übergangsgelände an der Neuerburgstraße.

Die neue Schule für ihren ersten Jahrgang so gut wie startklar. Die mobilen Klassenräume, die den Grundschülern in den kommenden vier Jahren eine Heimat bieten sollen, sind errichtet, die Schulgenehmigung der Bezirksregierung liegt vor und das Gründungsteam um Rektorin Nadine Larisch steht bereit.

„Das Erzbistum schafft das, was die Stadt nicht kann“

„Das Erzbistum schafft das, was die Stadt nicht kann – Zeitpläne einhalten“, hatte CDU-Bezirksvertreter Stefan Müller das ambitionierte Projekt gelobt. Auch sein SPD-Kollege Marcel Hagedorn war angetan: „Die Kirche baut innerhalb von fünf Jahren in Kalk eine voll funktionierende Schule. Das kriegt die Verwaltung einfach nicht hin.“

Dass es die Stadtverwaltung und die Gebäudewirtschaft nicht aus eigener Kraft schaffen, hatte sich vor drei Jahren schon beim Werkstattverfahren für die Nutzung der Areals um die Hallen Kalk herausgestellt. Mangels Personal und fehlendem Geld wäre die Stadt gar nicht zu einem Schulneubau der Lage gewesen, musste Stadtplaner Wolfgang Tuch zugeben. „Die vom Erzbistum geplante Schule ist ein Glücksfall für Kalk und für Köln.“ Zuletzt ging es dann auch für die neue Grundschule recht fix. Einige, durch die Corona-Krise bedingten, Verzögerungen in den Lieferketten wurden flexibel aufgefangen, heißt es.

Unsicherheit wegen der Corona-Lage

In den kommenden Wochen werden noch die letzten Arbeiten im Inneren der Gebäude abgeschlossen und die Möblierung der Klassenzimmer vervollständigt. Die Außenanlagen sind schon so gut wie fertig. Auch wenn aufgrund der Corona-Lage nach wie vor eine gewisse Unsicherheit besteht, ist der Einschulungstermin für den 12. August geplant.

Dann warten Rektorin Larisch und ihre drei Kollegen zunächst auf 24 neue Grundschüler. Seit einem Jahr – da war die Leiterin einer staatlichen Grundschule in Duisburg nach Kalk gewechselt und nach Köln umgezogen – hat sich Larisch auf diesen Tag vorbereitet. Sie hat Kindergärten der Umgebung besucht, Kooperationen aufgebaut und nach und nach die Grundschullehrerinnen Marietheres Hoch (42) und Anna Hannsmeier (27) sowie den Sonderpädagogen Christian Linden (32) eingestellt – „Die Vorfreude im Team ist groß.“

Vorbereitungen laufen weiter

„Ich bin selbst in einem schwierigen Stadtteil aufgewachsen und wollte nun ganz bewusst in einer Gegend arbeiten, in der die Kinder eher benachteiligt sind,“ sagte Larisch, „es ist toll, dass mit unseren neuen Schülern die Idee des Bildungscampus lebendig wird. Wir sind schon ganz gespannt auf das gemeinsame Lernen.“ Schließlich ist diese erste Klasse auch der Grundstein für das Konzept einer „Schule für alle“, die Kinder und Jugendliche aus sämtlichen Gesellschaftsschichten vom Kindergarten bis in den Beruf begleiten und ihnen helfen soll, ihre Talente und Fähigkeiten zu entdecken.

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Realisiert werden soll das in der Kombination aus einer dreigeschossigen Grundschule und einer Gesamtschule mit vier Etagen auf dem rund 12.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Dillenburger Straße, Ecke Christian-Sünner-Straße.

Für diesen so genannten Bildungscampus laufen die Vorbereitungen, heißt es seitens des Bistums, auf Hochtouren weiter. „Das Gebäude ist gut durchdacht und wird unseren bunten Stadtteil sehr bereichern“, sagte abschließend Bezirksvertreterin Tanja Gross von den Linken.

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