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Gestüt RöttgenBlick hinter die Mauern

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Fast wie ein verwunschenes Märchenschloss wirkt der Haupteingang des Gestüts Röttgen an der Eiler Straße.

Rath-Heumar – Fast elf Kilometer soll sie lang sein, die gut mannshohe Mauer, die in Rath-Heumar und Porz-Eil rund um das 250 Hektar große Gelände des Gestüts Röttgen führt. Nur bei den seltenen Führungen gibt es die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen einer der Top-Adressen der deutschen Rennpferdezucht zu werfen. Die Initiative „Kulturkränzje“ um Florian von Stein und den Bläck-Fööss-Gitarristen Bömmel Lückerath, die sich seit neun Jahren um die Historie des Vorortes bemüht, ermöglicht das jetzt. Am 24. August öffnet das Gestüt für Freunde und Gäste des „Kulturkränzje“ die Tore. Maximal 300 Interessenten können dabei sein. Sie werden in mehreren Touren per Traktor und Anhänger über das weiträumige Gelände gefahren. Dazu gibt es in der Reithalle ein umfangreiches Programm: mit Bilderschau, Vorträgen und Anekdoten, sowie Musik von der Blaskapelle „Blos mer jet“ und der Oldie-Rockband Rolling Beats.

Blick in die Ställe

„Nach einem Vortrag über das Gestüt, den Galoppsport und die Pferdezucht von Günter Paul, dem Vorsitzenden der Mehl-Mühlens-Stiftung, haben wir immer wieder mit ihm verhandelt“, sagt Lückerath. „Nun hat es geklappt, wir können gemeinsam einen Blick in die 90 Jahre alten Ställe werfen.“ Bereits 1924 hatte der Duftwasserfabrikant Peter Paul Mülhens (Marke 4711) das Gestüt auf dem denkmalgeschützten Gelände der Burg Röttgen gegründet – im Renaissancestil entworfen von Architekt Ludwig Paffendorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm seine Tochter Maria das Gestüt, das sie mit ihrem Mann führte, dem Generalkonsul Rudi Mehl. Als sie 1985 starb, übernahm die Stiftung Zucht und Anlage.

„Derzeit sind in dem Gestüt rund 150 Pferde untergebracht“, sagt Robert Niederprüm, der Rentmeister und Verwaltungschef, bei der Vorstellung des Besuchs-Programms im Domizil des „Kulturkränzje an der Rösrather Straße. „Die meisten davon sind auch zu sehen. Etwa die Hengste und die Stuten mit ihren Fohlen.“ Neben den reinen Zuchtpferden sind etwa 70 Tiere täglich im Training. Die erfolgreichsten Derby-Pferde im Jahrgang der Dreijährigen seien momentan die Stute Weltmacht und der Hengst Sea the Moon. Rentmeister Robert Niederprüm: „Auf diese beiden Pferde schaut derzeit ganz Deutschland.“