Der 999. seiner ArtKöln-Kalker Veedel erhält ersten Bücherschrank – Bücherei spendet Erstausstattung

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Menschen stehen vor dem Bücherschrank.

Beim Einsortieren der ersten Bücher halfen: Robert Pieters und Peter Peterlini von der IG, Christiane Rabbe, Claudia Greven-Thürmer und Anja Teckentrup (stehend von links) und Hans-Jürgen Gereve (vorn). Die Bücher sorgten schon für erste Gespräche und Diskussionen.

Hier können gelesene Bücher abgegeben werden und kostenfrei neue entnommen werden. Das Konzept hat sich deutschlandweit bewährt.

Pferde, Liebe, Mord und Totschlag, Gott und die Welt: Lesestoff für jeden Geschmack und alle Altersgruppen finden die Besucher des Westerwaldparks ab sofort am Spielplatz/Ecke Volpertusstraße. Dort wurde ein Offener Bücherschrank eingeweiht, der erste seiner Art in Humboldt-Gremberg: „In der Nachbarschaft befinden sich eine Kita, ein Berufskolleg und eine Grundschule, der Standort ist ideal“, meinte Anja Teckentrup, Sozialraumkoordinatorin des Stadtteils und Leiterin des Runden Tischs, der das Projekt angestoßen hatte.

Nun gibt’s also auch in Humboldt-Gremberg einen Schrank, in den Anwohner gelesene Bücher einstellen können und aus dem sie bei Bedarf Secondhand-Bücher kostenfrei entnehmen dürfen. Losschmökern kann man jetzt schon, denn die Bücherei von St. Engelbert und St. Marien hat eine üppige Erstausstattung spendiert.

Köln-Kalk: Bücherei spendierte Erstausstattung des neuen Bücherschranks

Überglücklich war Hans-Jürgen Greve, Vorstand der Genossenschaft Urbanlife, die seit 15 Jahren europaweit Offene Bücherschränke aufstellt. Am Westerwaldpark steht nun das 999. Exemplar: „Das ist eine kölsche Zahl, deshalb bin ich sehr froh, dass dieser Schrank nicht in München gelandet ist“, sagte er lachend. Oder in Düsseldorf – furchtbarer Gedanke, denn die Genossenschaft hat ihren Sitz in Rodenkirchen. Den 1000. Bücherschrank wird Greve verlosen, und zwar im August auf der Bundesgartenschau in Mannheim.

In Köln hat Urbanlife insgesamt 51 der robusten Stahlschränke aufgestellt, den ersten 2010 in Bayenthal. Erdacht hat sie Greve selbst, von Beruf Stadtplaner. Einfach sei das nicht gewesen, denn die Türen durften keinen Regen einlassen, und Kinder sollten sie sicher öffnen und schließen können. Außerdem musste eine gute Durchlüftung sichergestellt und die Wartung unproblematisch sein. „Schön sollten sie auch noch sein“, fügt Greve amüsiert hinzu.

Weiter Bücherschränke in Niehl und Dünnwald geplant

Mit 5000 Euro pro Schrank muss man rechnen, hinzu kommen die Kosten für einen festen Sockel und für die Aufstellung, das geht locker noch einmal in einen unteren vierstelligen Bereich. Den Löwenanteil in Humboldt-Gremberg übernahm das Quartiersmanagement Kalk/Humboldt-Gremberg, die Bezirksvertretung finanzierte den Sockel und die Bürgerstiftung Köln, die bei der Aufstellung der Schränke mit Urbanlife kooperiert, steuerte 1000 Euro bei: „Die Nachfrage nach Bücherschränken ist weiter sehr groß, die nächsten stellen wir in Niehl und Dünnwald auf“, sagte Christiane Rabbe vom Stiftungsvorstand.

Privatpersonen oder Vereine, die sich ehrenamtlich um die Bücherschränke kümmern, sie hin und wieder aufräumen oder Unerwünschtes entfernen, sind ebenfalls erforderlich. Am Westerwaldpark übernimmt das nun die IG Humboldt-Gremberg. Auch Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer freute sich über die Neuerung. „Das ist ein weiterer Baustein für ein lebenswertes Viertel, Humboldt-Gremberg wird immer besser.“

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