Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Neubauten hinter Köln ArcadenJury kann sich nicht auf Siegerentwurf einigen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Architekturmodell mit einem Wasserturm im Hintergrund.

Die Freitreppe ist das Highlight bei New GbR Architekten aus Köln.

Trotz intensiver Beratungen fand die Jury keine klare Mehrheit für ein Neubaukonzept bei den Köln Arcaden in Kalk. Drei Entwürfe bleiben.

Markus Greitemann mühte sich redlich, eventuelle Enttäuschungen im Keim zu ersticken. „Wir haben uns über Stunden intensiv mit allen Arbeiten auseinandergesetzt“, sagte der Baudezernent nach der Jury-Sitzung, die eine Viertelstunde länger gedauert hatte als geplant. Allein, es nutzte nichts. Es gibt keinen Sieger im sogenannten Qualifizierungsverfahren für das Neubauvorhaben zwischen den Köln Arcaden und dem Bürgerpark.

Drei der vier Büros, die sich an dem Verfahren beteiligt haben, sind weiterhin im Rennen. Nur Bläser Jansen Partner GbR aus Dortmund mochten mit ihrem Konzept der „Starken Gassen“ nicht überzeugen und geflogen raus. Weiter am Start sind New GbR Architekten aus Köln, Torsten Becker Stadtplaner aus Frankfurt und AS+P Albert Speer auch aus Frankfurt. „Wir haben die drei Entwürfe noch einmal in die Schleife geschickt. Jeder der Entwürfe betont einzelne Aspekte der Beauftragung besonders gut", erklärte Greitemann.

Ein Architekturmodell mit einem Wasserturm im Hintergrund.

Trichterförmig läuft die Diagonale auf den Arcaden zu bei Torsten Becker.

Fabian Storch, Professor für Bau- und Immobilienökonomie an der Technischen Hochschule in Deutz, war Jury-Vorsitzender und stellte die drei Entwürfe, die noch im Rennen sind, schlaglichtartig vor. „Es hat keine eindeutige Siegerarbeit gegeben, die eine große Mehrheit in der Jury hinter sich versammelt hat. Wir wollten keine Entscheidung erzwingen. Jetzt treffen wir uns in zwei Monaten halt noch mal.“

An der Arbeit des Büros Tosten Becker habe der städtebauliche Maßstab begeistert. Becker habe die größten öffentlich nutzbaren Räume geschaffen. Mit der Parkhausverdichtung entlang der Barcelona-Allee habe er eine wichtige Rahmenbedingung des Investors erfüllt, der die Köln Arcaden betreibe. Auch der kleine „Hochpunkt“ am Park erhielt Lob.

Ein Architekturmodell mit einem Wasserturm im Hintergrund.

Der zwölfgeschossige Hochpunkt sorgte für Aufsehen bei AS+P.

Der Entwurf von AS+P komme der Vorstudie des Kölner Architektenbüros Astoc am nächsten, erklärte der Jury-Vorsitzende. Der Hochpunkt am Park, den das Frankfurter Büro vorschlägt, hat zwölf Geschosse. Ansonsten dominieren unterschiedliche Höhen und Tiefen. Im Norden ist ein Stadtbalkon geplant. Kritisch sieht die Jury die Situation an der Barcelona-Allee. Dort wird der Anlieferverkehr der Arcaden über eine Rampe hinter dem Einkaufszentrum geführt. Entlang der Rampe wird eine "Bespielung" mit Wohnen oder Geschäften eher schwierig. 

Die „konsequente Umsetzung eines radikalen Konzepts“ nannte Professor Storch die Idee, die New GbR Architekten angeboten haben. Beide Parkhäuser bleiben bestehen und werden erhöht. Entlang der Vietorstraße kann man über dem Parkhaus wohnen, an der Barcelona-Allee in Büros arbeiten. Bestechend sei, so Storch, die Idee eine Freitreppe zum Bürgerpark, die man sich vorstellen könne wie die hinter dem Museum Ludwig in Richtung Rhein.

Konzepte werden ausgestellt

Die Planungskonzepte werden von Dienstag, 10. Juni, bis Mittwoch, 25. Juni, im Kalker Bezirksrathaus, Kalker Hauptstraße 247-273, ausgestellt. Wer möchte, kann sich schriftlich zu den Konzepten äußern.