„Hier spielen Radfahrende die erste Geige“So will die Stadt Köln mehr Akzeptanz und Toleranz für Fahrradfahrer schaffen

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Die Verantwortlichen der neuen Kampagne über die Regeln auf Fahrradstraßen in Köln am Mauritiuswall.

Die Verantwortlichen der neuen Kampagne für die Regeln auf Fahrradstraßen in Köln am Mauritiuswall.

„Hier spielt eine andere Musik“ – so heißt die Kampagne der Stadt Köln, die zu mehr Toleranz gegenüber Fahrradfahrern führen soll.

Mehr Akzeptanz und Toleranz bei anderen Verkehrsteilnehmenden gegenüber den Belangen von Fahrradfahrenden in Köln erreichen – das sind die beiden ausgewiesenen Ziele einer am Dienstag beginnenden Kampagne der Stadt mit dem Titel „Hier spielt eine andere Musik“.

Verschiedene Künstlerinnen und Künstler aus der Stadt sollen dabei als Protagonisten mit ihren Gesichtern und ihrer Musik werben. Musik spiele bei der Kampagne eine zentrale Rolle und werde eine Analogie zum alltäglichen Geschehen auf den Straßen Köln darstellen, wie Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln beschreibt. Er stellte zusammen mit Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, sowie dem langjährigen Kölner Fahrradbeauftragen Jürgen Möllers am Montag auf Höhe der Kreuzung Charlottenstraße in der Innenstadt die Kampagne vor.

Kampagne der Stadt Köln: „Immer schön piano – maximal Tempo 30“

„Immer schön piano – maximal Tempo 30“ und „Hier spielen Radfahrende die erste Geige“ oder „Mehrstimmig fahren erlaubt“ sind die mit Bildern von den Musikern im Radverkehr ergänzten Slogans auf Plakaten im Stadtgebiet sowie in Anzeigen und Videos auf sozialen Medien. Die Verantwortlichen setzen darauf, dass „diese Art der Hinweise mehr bringt und eingängiger wirkt, als einfach neue Verkehrsschilder am Anfang der Fahrradstraßen aufzustellen“, beton Thorsten Siggelkow.

„Denn viele Menschen wissen auch nicht im Detail, was genau auf Fahrradstraßen erlaubt und was verboten ist“ ergänzt Jürgen Möller. Das Dezernat für Mobilität hat sich bereits vor drei Jahren um Unterstützung für die Kampagne beworben und hat vom Bundesamtes für Logistik und Mobilität mit 400.000 Euro Fördermittel bekommen, die 80 Prozent der Kosten dafür decken sollen. „Wenn wir als Stadt bis 2035 klimaneutral werden wollen, spielt der Verkehrssektor eine tragende Rolle“, sagt Ascan Egerer. Dass viele Menschen mit dem Rad fahren wollten und die Bedingungen dafür in der Stadt verbessert werden müssten, habe darum Priorität.

Viele Menschen wissen nicht, was genau auf Fahrradstraßen erlaubt und was verboten ist
Jürgen Möller, langjähriger Kölner Fahrradbeauftrager

„Die Fahrradstraßen sind wichtige Querverbindungen zwischen Haupt-Fahrradachsen im Stadtgebiet, darum ist ihr Ausbau enorm wichtig und sinnvoll“, führt Möller aus.

Das Vorhaben gehe in Köln stetig voran und die Netze in allen Bezirken Kölns würde immer größer. „Seit 2017 hat sich mit jetzt 22,5 Kilometern die Gesamtstrecke der aktuell 48 Fahrradstraßen in Köln vervierfacht“, so der städtische Radbeauftragte. Die gesammelten Erfahrungen mit der neuen, in zwei Phasen im Frühjahr und Herbst 2023 ablaufenden Kampagne sollen wissenschaftlich aufgearbeitet und analysiert werden, so,der Ausblick am Montag auf die weitere Ablaufplanung.

Die Ergebnisse würden dann mit einfließen in das Konzept für den weiteren Ausbau des Fahrradstraßennetzes in Köln. Durch die breite Streuung über viele Kanäle erhoffen sich Siggelkow und sein Team im Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Stadtverkehr die neue Fahrradstraßenkampagne erreicht. Ob mit dem Motto „Hier spielt eine andere Musik“ und den Redewendungen aus der Musikwelt die geltenden Regeln in einer Fahrradstraße ausreichend vermittelt werden, wird auch Teil der begleitenden Auswertung durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Köln werden.

Weitere Informationen zur neuen Verkehrskampagne der Stadt im Internet.

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