WeiberfastnachtKölner Grünen-Ortsverband stellt geplante Bühne an der Schaafenstraße infrage

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Die Schaafenstraße ist mit zahlreichen Regenbogengirlanden geschmückt.

Die Schaafenstraße gilt als sicherer Ort in Köln für die queere Szene. (Archivbild)

Die Bühne soll an Karneval die Zülpicher Straße samt Uniwiesen entlasten. Nun äußern Grüne Bedenken zum Schutz der queeren Szene.

Der Grünen-Ortsverband Innenstadt/Deutz hat Bedenken gegen die zu Weiberfastnacht geplante Bühne an der Schaafenstraße geäußert. Die Bühne könnte die langersehnte Entlastung der zu Karneval überfüllten Zülpicher Straße bringen. Dort hatte sich der Straßenkarneval in den vergangenen Jahren auf den Grüngürtel ausgeweitet, den die Stadt aus Sicherheitsgründen als Entlastungsfläche nutzte. Das hatten die Kölner Grünen zugunsten des Naturschutzes zu verhindern versucht. „Wir begrüßen es sehr, dass auf den Ringen ein Alternativprogramm geschaffen werden soll“, heißt es nun in einer Mitteilung des Ortsverbands, doch die Bühne an der Schaafenstraße als Alternative sei „deutlich zu kurz gegriffen“.

Der Grünen-Ortsverband appelliert an die politischen Gremien, die Stadtverwaltung und den Veranstalter „Die Grosse von 1823“, die Bühne so anzulegen, „damit die Schaafenstraße ihren besonderen Charakter und sicheren Raum für queere Jeckinnen und Jecken behält“. Sie ist auf dem Hohenstauffenring in Höhe der Schaafenstraße geplant, ihre Umsetzung aktuell – vier Wochen vor Weiberfastnacht – noch nicht entschieden.

Sorge vor Angriffen queerer Kölnerinnen und Kölner

„Die größte Gefahr sehen wir darin, dass wir durch diese Bühne Menschen zur Schaafenstraße einladen, die nicht nur den Safe Space der Queeren Community gefährden, sondern auch tatsächlich den Menschen den Platz wegnehmen, die auf diesen Ort angewiesen sind“, sagte Innenstadt-Sprecherin Katja Poredda. Es müsse verhindert werden, dass die Schaafenstraße zu einem Zuweg für die Feierenden auf den Ringen werde.

Zuvor hatte auch der CSD-Verein die Bühne kritisiert, die seiner Einschätzung nach die Zahl der Konfrontationen, Anfeindungen und Übergriffe auf Gäste erhöhen könnte. „Die besonderen Bedürfnisse der Schaafenstraße sind der Stadt Köln natürlich bekannt und meines Wissens gab es auch Kontakt zur Wirtgemeinschaft seitens des Ordnungsamtes“, sagte Stadtsprecher Alexander Vogel daraufhin.

Im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte auch der Queerbeauftragte der Kölner Polizei, Thorsten Helmers: „Sie können sicher sein, dass die Polizei die Ängste und Sorgen der Wirtinnen und Wirten und Besucherinnen und Besucher der Schaafenstraße ernst nimmt und die vorgebrachten Bedenken bei ihrer Bewertung mit einbeziehen wird.“ Am Montag, 15. Januar, findet eine Sondersitzung der Bezirksvertretung Innenstadt statt.

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