Kinopremiere im Kölner ResidenzWarum Horst Lichter Rotz und Wasser heult

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Horst Lichter und Lichter-Darsteller Oliver Stokowski bei der Premier vor dem Kölner Residenz-Kino.

Köln – „Der Bart, wenn er klebt, der zwickt und zwackt, platzt auch manchmal ab beim Essen, das wäre mit einem Echten bestimmt leichter“, sagt Oliver Stokowski, „aber weil ich auch viel Theater spiele, konnte ich mir den Bart leider nicht wachsen lassen.“ Glattrasiert und kahlköpfig wie der Schauspieler, der viel am Münchner Residenztheater spielt, vor dem Kölner Residenz-Kino steht, würde man ihn mit seiner Rolle nicht in Verbindung bringen.

Verfilmung der Autobiografie „Keine Zeit für Arschlöcher“

Aber Stokowski ist Horst Lichter in der Verfilmung von dessen Autobiografie „Keine Zeit für Arschlöcher“, die jetzt Premiere am Kaiser-Wilhelm-Ring hatte. „Bei mir wäre das eh nichts geworden“, sagt er feixend, „dazu muss man Drähte im Gesicht haben wie der Horst.“ Man habe sich mehrfach getroffen im Vorfeld und lange Gespräche geführt. „Er hat mir sein Herz geöffnet und mich ins Vertrauen gezogen. Besonders, als es um den Tod der geliebten Mutter Lichters ging. „Ich hatte einen großen Teppich, auch emotionaler einzusteigen“, sagt Stokowski, der großen Respekt davor hat, einen Mensch darzustellen, „der noch lebt, den Millionen Menschen kennen. Das ist eine große Verantwortung, dem gerecht zu werden. Das habe ich sehr ernst genommen.“ Ob er zufrieden ist? „Ja, ich bin zufrieden, der Horst auch – es ist ein schöner Film geworden.“

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Premiere von „Keine Zeit für Arschlöcher“ mit Horst Lichter.

Das bestätigt auch Horst Lichter, der in der kommenden Woche 60 Jahre alt wird. Für den Fernsehkoch und Bestsellerautor ist es „selbstverständlich ein unwirkliches Gefühl“, von jemand anderem gespielt zu werden. Er habe den Film einmal schon sehen können. „Und so die erste Viertelstunde war es befremdlich, aber dann war ich so drin, dass ich es vergessen habe. So, als wäre ich das selbst.“ Man soll es nicht glauben, aber der selten um Worte verlegene „Bares für Rares“-Moderator ist von dem Film, einer Zeitreise in die eigene Vergangenheit, „so begeistert, dass mir die Worte fehlen“. Nur so viel: „Ich habe Rotz und Wasser geheult.“

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Bei der Premiere mitheulen konnten Regisseur Andreas Menk, Schauspielerin Barbara Nüsse, die Lichters Mutter spielt, ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler sowie unter den Gästen Lichters Motorradkumpel, der Schauspieler Kai Wiesinger mit Partnerin und Kollegin Bettina Zimmermann.

„Horst Lichter – Keine Zeit für Arschlöcher“ wird gesendet am Sonntag, 9. Januar, um 20.15 Uhr im ZDF und ist ab sofort  in der ZDF-Mediathek abrufbar.

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