Spuren von Ecstasy entdeckt19-Jährige stirbt nach Partynacht in Deutzer Techno-Club

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Symbolbild

Köln – Die Ärzte der Intensivstation des Eduardus-Krankenhauses in Deutz sahen für Elena keine Chance mehr. Mittwochmittag teilten sie der Mutter der 19-Jährigen mit, dass sie die lebenserhaltenden Maschinen abschalten werden. Die junge Frau war nach einer Nacht in einem Deutzer Techno-Club am vergangenen Samstagmorgen gegen fünf Uhr kollabiert. Die Mediziner fanden im Körper der 19-Jährigen deutliche Spuren der Partydroge Ecstasy, sagte die Mutter dem „Express“. Die 44-jährige Frau hat sich nun an die Öffentlichkeit gewandt, weil sie vor Ecstasy warnen möchte.

Nachdem Elena auf dem Parkplatz der Diskothek zusammengebrochen war, wurde sie von den herbeigerufenen Sanitätern und dem Notarzt dreimal wiederbelebt. Doch im Krankenhaus wurde der Hirntod festgestellt. Bis zum Mittwoch hielten Maschinen die junge Frau noch am Leben, dann gaben die Mediziner den Kampf auf.

Mutter glaubt, dass ihrer Tochter K.o-Tropfen verabreicht wurden

Nach Angaben der Mutter seien bei ihrer Tochter zwar Rückstände der Partydroge festgestellt worden, jedoch keine Spuren von Alkohol oder Nikotin. „Elena rauchte und trank nicht“, sagt die Mutter. Sie vermutet, dass der jungen Frau jemand womöglich ohne ihr Wissen sogenanntes „Liquid Ecstasy“, das auch als K.o.-Tropfen berüchtigt ist, verabreichte. Eine bewusste Einnahme der Droge etwa als Pille hält die Mutter für unwahrscheinlich. Die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und befragt Zeugen. Demnach soll Elena über starke Kopfschmerzen geklagt haben, bevor sie zusammenbrach.

Um mehr über die genauen Todesumstände zu erfahren, hat die Kölner Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht einen Beschluss zur Obduktion der Leiche erwirkt. Ein Schnelltest reagierte offenbar positiv auf Amphetamine. Neben dem Obduktionsbericht soll ein toxikologisches Gutachten erstellt werden, um bestimmen zu können, welche Substanzen sich in welcher Konzentration im Körper der 19-Jährigen befunden haben. „Erst dann können wir Rückschlüsse auf ein mögliches Fremdverschulden ziehen oder es ausschließen“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Mit Ergebnissen der Untersuchungen wird erst in etwa drei Monaten zu rechnen sein.

Warnung vor Partydrogen

Die Mutter appelliert derweil mit Nachdruck an die Öffentlichkeit, den Konsum von sogenannte Partydrogen nicht zu unterschätzen. Sie stellten eine tödliche Gefahr dar, die das Herz und schließlich den ganzen Organismus überforderten. Es handele sich um Gift, das bekämpft werden müsse. Die 44-Jährige zitiert aus dem Tagebuch ihrer Tochter, die aus Ostwestfalen stammte und eine kaufmännische Ausbildung machte, in dem sie Sätze voller Vorfreude auf ihre zukünftiges Leben verfasste. „Heute bin ich gut. Morgen bin ich besser“, schrieb Elena. Und weiter: „Jeder Mensch ist es wert, seine eigenen Ziele und Wünsche im Leben zu erreichen.“ (red)

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